|
-1251-1299- |
1250-1270 |
Blersum:
In dieser Zeit wurde, so vermutet man, die Kirche gebaut. Aus
dieser Zeit stammt auch die Taufe. Sie wird aber erst 1420
urkundlich erwähnt. 1698 stürzt das Gewölbe ein.
Zwischen 1682 und 1698 errichtete man den kleinen Glockenturm. Der
Barockaltar stammt von Jacob Cröpelin aus
Esens. Er wurde 1649 aufgestellt. |
1251 |
Büren:
Der Ort wird zum ersten Mal erwähnt. |
1251 |
Jever:
Sturmflut |
1255-1258
(vielleicht auch länger) |
Wursten:
Die Edelherren von Bederkesa, Diepholz und
Rhade fallen
mehrfach in das Land Wursten ein,
werden aber am 12. September 1256 von den Bauern geschlagen. Nach
diesem Sieg drehen die Friesen den
Spieß um und greifen ihrerseits die Ritter in ihren Sitzen
auf der Geest an.
Am Ende behalten die Friesen des Wurster Landes
die Oberhand und behaupten ihr Territorium (Erzbischof Gerhard
II. war
an dem Konflikt nicht beteiligt). |
1258 |
Bremen:
Ein Feuer verwüstet große Teile der Stadt |
1257 |
Dedesdorf.
Sturmflut |
1258 |
Stedingen.
Aufstand der Bauern in Niederstedingen, die die Gelegenheit
interner Streitigkeiten im Erzbistum Bremen nutzen,
um die "universitas Stedingorum" wieder
zu errichten. Sie erleiden bei Munderloh eine
Niederlage gegen die oldenburgischen Grafen. |
|
-1260- |
1260-1270
|
Bremen:
Bau der St. Nikolaikirche am Brill. Der Turm und ein Teil des
Kirchenschiffs wurden um 1650 abgerissen. In dem restlichen
Gebäude hatte sich 1599 das Rote Waisenhaus, das den
Reformierten gehörte, eingerichtet (benannt nach der roten
Uniform der Insassen). Diese zogen 1602 in das ehemalige Haus der
Beginen an
der Hutfilterstraße um.
Dafür bewohnten jetzt Witwen das Haus, die ihrerseits von der
Pelzerstraße kamen.
1821 wurde der Komplex abgerissen. |
um
1260 |
Boitwarden:
Die Oldenburger Grafen
erleiden bei einem Angriff auf die Friesen auf
dem Boitwarder Moor
eine Niederlage. |
1260,
12. 3. |
Stedingen:
In einem Vertrag einigen sich die Stadt Bremen, die
Oldenburger Grafen
und die Rüstringer Friesen
über ihre jeweiligen Interessen an der Weser. |
1262,
28. 1. |
Jever:
Sturmflut, die den Glockenturm von Wittewierum ins
Schwanken bringt. |
1262 |
Versfleth:
Im Jahre 1260 lässt der Erzbischof Gerhard
II. erneut
an der Weser eine
Burg bauen mit dem Ziel, von den Schiffen, die nach Bremen laufen,
Zoll abzukassieren. Die Bremer zerstören
die Burg schon zwei Jahre später. 1373 wird der Ort noch
einmal erwähnt. Damals lag er wüst. |
1263,
1. 12. |
Golzwarden:
Das Kirchspiel Golzwarden wird
von Rodenkirchen getrennt.
Die Kirche wird auf die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts
datiert. Der Chor wurde im 15. Jahrhundert ergänzt. Der
Sakralbau war im Mittelalter zugleich Festung mit einem Turm als
Zitadelle, der jedoch 1424 abgebrochen wurde. Bei
Renovierungsarbeiten fand man die Reste der 2,70 Meter dicken
Mauern. Die Steine verwandte man 1574, um den jetzigen Glockenturm
zu bauen. Die Kirche ent-hält die Reste eines Flügelaltars
von 1520, von dem das Mittelteil und vier Teilbilder erhalten
blieben. Der Taufstein stammt aus dem Mittelalter und wurde 1633
von Münstermann umgearbeitet.
Im Jahre 1635 erwerben die Golzwarder die
Orgel der Lamberti-Kirche in
Oldenburg, die vermutlich von Gerd Kröger gebaut
wurde. Sie reparierte in den Jahre 1697/98 kein Geringerer als Arp
Schnitger, der am 9. Juli 1648 in Schmalenfleth geboren
worden war - sie wäre also, nach heutigen Maßstäben,
ein außergewöhnlich wertvolles Instrument, wenn es sie
noch gäbe. Leider wurde sie 1912 durch einen Neubau ersetzt,
der wiederum abgebrochen wurde, als 1965 ein neues Instrument von
Alfred Führer an
dessen Stelle trat. Die Kanzel schuf 1640 Onno Dircksen. 1913
erhielt die Kirche zwei Farbfenster von K. Rohde aus
Bremen. |
|
-1270- |
1270 |
Oberneuland:
In dem Dorf steht eine Kirche, die in diesem Jahr zum ersten Mal
erwähnt wird. |
1270-1280
|
Sande:
Bau der St.-Magnuskirche. Darin ein Altar aus dem Jahre 1663, der
wahrscheinlich von Jakob Cröpelin stammt. |
1273/1278 |
Lehe:
Der Ort wird erstmalig urkundlich genannt. |
1273 |
Dedesdorf:
Graf Christian V. von Oldenburg führt
Landwührden in
einem Lehnsregister auf. |
um
1275 |
Oberhammelwarden:
Die Oldenburger Grafen
haben Oberhammelwarden und
Ut-Harrien in
Besitz genommen. |
um
1275 |
Crennesse:
Das Dorf muss ausgedeicht werden, weil die Weser immer
weiter nach Osten drängt. |
1277 |
Bremen:
Der Kuhgraben oder
alte Torfgraben wird
erwähnt. Er stellt die Bootsverbindung zu den Mooren rings um
Bremen her.
Der Kuhgraben wird
1889-90 von der Wümme bis
zum Dobben zugeschüttet.
Hier verläuft heute die Parkallee. |
1277 |
Holle:
Die Dionysios-Kirche wird
erwähnt. |
1277 |
Burg:
Der Ort wird zum ersten Mal erwähnt. |
1277 |
Dedesdorf:
Sturmflut. D. Ramsauer: "Erste Weihnachtsflut " |
1278 |
Katrepel:
Der Ort wird zum ersten Mal erwähnt. |
1278 |
Stedingen:
In Lienebrok gibt
es eine Kirche. Sie ist irgendwann nach 1400 aufgegeben worden.
(Nach G. H. Heye wurde
sie am 26. 6. 1463 durch Graf Gerd von Oldenburg erstürmt
und zerstört, aber die Darstellung ist umstritten) |
1280 |
Bremen:
Das Gebiet in dem "vi lande" taucht in einer Urkunde auf. |
1281
|
Burg.
Die Kirche wird zum ersten Mal erwähnt. Vermutlich gab es an
dieser Stelle einmal eine Burg, die den Übergang über
die Lesum sicherte,
daher der Name. Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert gebaut und
1654 zerstört. Seit-dem gehörte der Ort zum Kirchspiel
Grambke. |
1282 |
Jever:
Sturmflut |
1285 |
Bremen:
Erneute Feuersbrunst in der Stadt. |
1285 |
Bremen:
Weihe des St. Katharinen-Klosters in
Bremen. Es gehört dem Dominikaner-Orden, dessen Patres hier
auch theologische Vorlesungen halten. Um 1400 wird die Kirche zu
einer Halle erweitert. Im Jahre 1528 wird das Kloster geschlossen
und nahm zunächst das "Gymnasium illustre ",
dann ab 1660 zusätzlich die Stadtbibliothek auf. Im Jahre
1817 verließ des Gymnasium das Katharinenkloster. Die
Gebäude dienten nun verschiedenen Zwecken. Die Kirche selbst
wird 1598 Zeughaus, dann verkauft sie der Rat. 1816 Packhaus.
Unter anderem wurden hier Schulen und zeitweilig auch die Bestände
des Historischen Museums untergebracht.
1888 wurde das Langhaus der Kirche abgerissen, während der
Chor von Häusern umbaut wurde und so verschwand. Die Bomben
des Zweiten Weltkrieges brachten
den Rest des Klosters wieder zum Vorschein, aber sie wurden 1960
vollends abgerissen |
1285 |
Jever:
Sturmflut |
etwa
1287 |
Stedingen:
Ein letzter Versuch der Stedinger, die alte Unabhängigkeit
wieder zu erlangen, scheitert. Die Marsch links der Unterweser ist
nun Bestandteil der Grafschaft Oldenburg, jedoch behalten die
Bauern ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit. |
1287,
1. 12. |
Luciaflut.
In diesem Jahr erfolgt der Dollarteinbruch. Angeblich soll es an
der Nordseeküste bei der Katastrophe 50.000 Tote gegeben
haben, dabei sei jedoch Harlingen, Rüstringen und
Östringen weniger
betroffen gewesen. Im Gebiet des heutigen Jadebusen wird
die Dünenkette durchbrochen. Es entstehen erste Rinnen, die
sich in der Folgezeit erweitern. |
1287 |
Winthusen:
Der Ort wird erwähnt. Er besaß einen Hafen,.
Wahrscheinlich stand hier auch eine Burg. Die Siedlung wurde vor
1500 aufgegeben und blieb als Wüstung liegen. Heute befindet
sich hier der Stadtteil Reinkenheide (Bremerhaven). |
1288 |
Jever:
Sturmflut |
|
-1290- |
1290 |
Bremen:
Palatium des
Erzbischofs. An seiner Stelle steht jetzt das neue
Rathaus Bremens. |
1290 |
Lehe:
Der Ort wird zum ersten Mal er-wähnt. Die Siedlungsgeschichte
des späteren "Fleckens" ist ungeklärt. Auffällig
ist, dass es rings um Lehe eine
Reihe von Siedlungen gibt, die im 13. Jahr-hundert aufgegeben
wurden. Man vermutet, dass die Bewohner sich in
Lehe zusammenschlossen.
Für diese Theorie sprechen die Spuren einer ganzen Anzahl von
"Wüstungen", beispiels-weise: Eken, Werve und
Bruggehusen. Der Konzentrationsprozess ging offenbar noch lange
Zeit weiter, denn das Dorf Ganderse wurde
erst um 1450 aufgegeben. Indes gibt es Siedlungsspuren aus der
Zeit der Völkerwanderung, kurzum: man weiß nichts
Genaues. |
1290 |
Jever:
Sturmflut |
1291
|
Ochtum:
Die St. Veitskirche wird
in einer Urkunde erwähnt, ist aber wohl bald nach 1234 gebaut
worden. Sie ist vermutlich zwischen 1450 und 1480 untergegangen. |
1291 |
Dedesdorf:
Die Landwührder müssen
der Kirche zu Ochtummund (an
der Ochtum) und der Stadt Bremen versprechen,
dass sie keinen Raub mehr begehen und Räuber auch nicht mehr
unterstützen. |
1291 |
Aldessen:
Der Ort, damals Oldensum,
besitzt eine Münze. |
1293 |
Bremen:
Das erste Palatium brennt
während eines Aufstandes ab. Danach wird ein gotischer Neubau
mit einer Kapelle errichtet, die Maria Magdalena geweiht
war. Seit etwa 1350 war das Palatium der
Sitz des Stadtvogts. Nach der Säkularisierung gehörte
der Bau zunächst den Schweden, dann den Hannoveranern. 1803
wurde er bremisch. 1818 riss man das Palatium ab
und er-richtete an der Stelle des "Stadthaus ",
das dann dem "Neuen Rathaus " weichen
musste. |
1294 |
Hohenkirchen:
Der Name des Ortes taucht zum ersten Mal auf, nämlich als
"Goekerke ",
also Gaukirche. Das Dorf und die Kirche sind natürlich sehr
viel älter. Man vermutet, dass sie bereits im 9. Jahrhundert
als kirchliches Sendgericht eingerichtet wurden, zu dem die Dörfer
Minsen, Wiarde, Wüppels, Tettens, Oldorf, Wangerooge und
Mederns (die
beiden letzteren sind untergegangen) gehörten. Die Kirche
selbst wird auf die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts
datiert. Aus dem Mittelalter ist jedoch nur ein Taufstein, der auf
das 13. Jahrhundert datiert wird, erhalten. Im Jahre 1540 wurde
das Inventar der Kirche von Dirick Grolle, der im Auftrage des
Junkers Balthasar von Esens handelte,
ausgeraubt und zerstört, darunter eine Orgel. Im 17. wurde
der Sakralbau im Sinne der lutherischen Orthodoxie neu
ausgestattet und zwar im Jahre 1620 mit einem Altar und 1628 mit
einer Kanzel, beides von Ludwig Münstermann. Die neue Orgel
baut Joachim Kayser aus
Jever. Sie wurde am 25. 12. 1694 eingeweiht, allerdings 1884 durch
einen Neubau von Schmid II, Oldenburg, ersetzt. Alfred
Führer stellte
1974 den ursprünglichen Zustand wieder her. Der prachtvolle
Orgelprospekt blieb erhalten. |
1295,
24. 7. |
Bremen:
Die Bremer verbünden
sich mit Erzbischof Giselbert und
den Rüstringern, um die "Bosheit der Würdener "
zu
unterdrücken. Wir wissen nicht, ob der Feldzug zustande
gekommen ist und welches Ergebnis er hatte, jedenfalls setzten die
Landwührder ihre Räubereien fort, was daran abzulesen
ist, dass die Bremer am
17. Oktober 1306 das Land besetzten und die Verantwortlichen in
der Kirche zu Thedesdorpe "Urfehde "
schwören
ließen. Und auch das war noch nicht das Ende der Geschichte:
Am 24. Juli 1324 mussten einige Landwührder, die von den
Bremern gefangen
genommen waren, schwören, keinen Raub mehr zu begehen und
keine Rache zu üben. Und noch im Jahre 1565 meinte ein Mann
aus dem Ländchen treuherzig, dass Güter, die im Strom
schwömmen, demjenigen gehörten, der sie fände.
Hintergrund: Die Bewohner an den bei-den Ufern der Weser waren
natürlich sehr versucht, die gemächlich auf der Weser
segelnden Schiffe der Hanse zu überfallen und auszurauben.
Das war eine parasitäre wirtschaftliche Betätigung, die
uns zeigt, dass die produktive Wirtschaft in den Marschdörfern
nicht mehr existierte. Sie konzentrierte sich zunehmend in den
Städten. Der Prozess erfasste zunächst die Randzonen,
hier also das Landwührden, und griff erst später auf die
Zentren der Marsch, im Falle Rüstringens auf
Dörfer wie Blexen, Langwarden oder
Aldessen, über. Zu diesem Zeitpunkt waren sich Bremen und
die Großbauern in dem Gau Rüstringen jedenfalls
gelegentlich in dem Bestreben einig, die Seeräuberei zu
unterdrücken. Das sollte sich ändern. |
1296 |
Bremen:
Erstes Ratsstatut über den Erwerb des Bürgerrechts in
Bremen. |
1297 |
Bremen:
Der "Kattenesch" wird zum ersten Mal erwähnt. |
1299,
12. 9. |
Altenesch.
Der Abt von Corvey weiht
die neue St.-Gallus-Kirche in Altenesch. Sie ist auf dem Grab der
Befreiung errichtet, die in der Schlacht von Altenesch 1234
getötet wurden. Von dieser Kapelle ist so gut wie nichts
erhalten. Die jetzige Kirche wird auf die Zeit um 1500 datiert.
Der hölzerne Kirchturm stammt aus dem Jahre 1720. Die Kanzel
wurde 1615 von Ludwig Münstermann geliefert.
Auch sonst enthält die Kirche eine bemerkenswerte
Ausstattung. |