Dr. Klaus Dede
1. Juni 1935 - 5. Mai 2018

-1300-1340-

um 1300 Bremen: Die Stephansstadt wird mit der Oberstadt vereinigt und erhält eine eigene Mauer. Die Mauer, die den Vorort von dem übrigen Bremen trennt, bleibt aber zunächst bestehen und wird erst 1547-1550 abgebrochen. Im Jahre 1308 erhalten die Einwohner der Stephansstadt das Bürgerrecht. Damit liegt der Umfang der Stadt Bremen im Wesentlichen für die nächsten Jahrhunderte fest.
1300 -1500 Land Wursten. Bei Holßel, Midlum, Bederkesa, Neuenwalde, Wehden, Elmlohe, Langen und Flögeln, dann im Raum Bremerhaven, Ganderse, Eken, Bruggehusen, Werve und Winthusen findet man Wüstungen, also Dörfer, die in dieser Zeit aufgegeben wurden. Noch um 1500 haben die Bewohner von Ganderse ihren Ort verlassen , um nach Lehe zu ziehen. Im Lande Wursten gibt es 521 unbewohnte Wurten.
um 1300 Esenshamm. Bau der Kirche.
um 1300 Tossens. Bau der St. Bartholomäus-Kirche. Die Kirche enthält einen Altar mit Münstermann-Figuren aus dem Jahre 1631, die 1955 restauriert wurden. Im Jahre 1973 entdeckte man mittelalterliche Fresken, die die Apostel Paulus und Petrus darstellen. Außerdem bemerkenswert: Ein Taufstein von 1623 und ein Epitaph von 1661. Die Balkendecke wird auf das Jahr 1598 datiert. Die Orgel hat 1660 ein unbe-kannter Baumeister gebaut.
vor 1300 Huntebrück. Es gibt, stets im Bereich des heutigen Huntebrück, bereits eine Brücke über die Hunte. Sie besteht aus Holz und kann nicht lange bestanden haben. Vermutlich wurden immer wieder solche Brücken gebaut, wenn Zeit und Geld vorhanden war, zwischenzeitlich behalf man sich mit Fähren. 1561 lässt Graf Anton I. wieder eine Brücke über den Fluss schlagen, die bis 1638 passierbar war. Danach wieder Fährverkehr.
um 1300 Altenesch: Kapelle in Ochtum (längst in der Weser versunken)
um 1300 Altenesch: Kapelle in Sannau (ebenfalls in der Weser versunken)
1300 Fedderwarden: Etwa seit 1275 wird die Kirche von Fedderwarden gebaut und um 1300 geweiht. Sie war dem hl. Stephan geweiht. Der Turm wurde erst 1875 hinzugefügt.
ab 1300 Wangerland. Die Friesen bauen im Laufe dieses Jahrhunderts einen Deich, der nach und nach sowohl das Wangerland, als auch die Marsch Östringens und schließlich Rüstringen schützt. Über den Deichbau wächst das Jeverland zu der emotionalen Einheit zusammen, die es bis heute ist.
um 1300 Leerhafe. Bau der ersten Kirche. Das Gebiet ist seit der Jungsteinzeit besiedelt. Der heutige Sakralbau stammt aus der Zeit um 1500. Zuvor besaß der Ort nacheinander drei Holzkirchen und eine aus Steinquadern. Die Pest raffte 1420 so viele Befreiung hinweg, dass die restlichen Bewohner den Ort verließen. Er blieb wüst zurück und wurde erst später wieder besiedelt.
um1300 Wüppels. Bau der Kirche.
um 1300 Oldorf. Bau der Kirche.
nach 1300 Sandel. Bau der Kirche aus Granitquadern und Backsteinen. Später verkürzt. Der Turm ergänzt seit 1840 die Anlage.
nach 1300 Westrum. Die Kirche wird zerstört, aber wieder aufgebaut. Die kleinste Gemeinde des Jeverlandes lässt dann das Bauwerk zerfallen, so dass um die Mitte des 18. Jahrhunderts die Pfarre aufgegeben werden soll. Die wenigen Einwohner schaffen dennoch 1758 den Wiederaufbau der Kirche und des Pfarrhauses.
um 1300 Cleverns. Bau der Kirche "zum Heiligen Kreuz und St. Petrus". Bemerkenswert der Lettner, der im 15. Jahrhundert eingefügt wurde, um Chor und Gemeinde, will sagen: Kleriker und Volk, schärfer voneinander zu trennen. Der Flügelalter ist ein beeindruckendes Zeugnis der Frömmigkeit des 15. und des 16. Jahrhunderts, die die emotionale Basis der Reformation wie auch der Gegenreformation bildete. Die Kirche besaß 1721 eine kleine Orgel, die 1812 durch eine andere  ersetzt wurde. Sie stammte aus Logabirum und war 1740 von Johann Friedrich Constabel in Wittmund gebaut worden. Am 12. 8. 1821 erfolgte die Abnahme des Instruments durch Schmid I. Im Jahre 1907 ersetzte Schmid III die barocke Orgel durch einen Neubau.
1300, 25. 11. Jever: Katharinenflut . (Bei Ramsauer 2. Marcellusflut)
1303 Bremen: Ein Ausschuss von 16 angesehenen und vermutlich reichen Bürgern zeichnet das Bremer Stadtrecht auf. Das Gesetzbuch trat 1308 in Kraft, wird aber mehrfach ergänzt. Das Werk wurde, zuletzt 1416, mehrfach den neuen Verhältnissen angepasst. Es galt bis 1427.
1303 Bremen: In der Stadt wohnen Juden, die urkundlich erwähnt werden. 1330 wird ein Jude namentlich genannt.
1304 Bremen. Unruhen in der Stadt. Arnd von Gröpelingen wird mit einem Knecht ermordet. Das Verbrechen, begangen von Angehörigen des Patriziats der Stadt, führt zu Tumulten, in deren Ver-lauf der Rat dreißig Bürger aus der Stadt verbannt. In dem Konflikt ging es darum, dass der Rat, der sich aus Patriziern zusammensetzte, seine Macht gegen die Handwerker, die durch die Ämter (Zünfte) vertreten wurden, verteidigen wollte. Der Streit wurde erst 1308 beigelegt, offenbar dadurch, dass man den Gebannten das Vermögen beließ und dass man gleichzeitig den Handwerkern in der Stadt einen größeren Einfluss auf die Stadtregierung einräumte. Die Macht des Patriziats war aber keineswegs gebrochen.
1304 Cappel. Der Ort wird erstmals urkundlich erwähnt. Zu der Zeit bestand die St. Petrus und St. Pauluskirche bereits, denn sie wurde 1266 "zur Taufkirche erhoben" (Ulrich Wagner in: "Land Wursten", 1988, S. 288). Die mittelalterliche Kirche ist 1810 fast völlig abgebrannt, nur der Turm konnte gerettet werden. Beim Wiederaufbau verwandt man die alten Steine, aber man verzichtete auf den Chor. Cappel ist heute, man kann wohl sagen, weltberühmt wegen der Arp-Schnittger-Orgel aus dem Jahre 1680, die die Gemeinde 1816 gekauft hat. Durch den unverständlichen Einbau einer Heizung wäre das wertvolle Instrument in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts fast vernichtet worden, konnte aber gerettet und unter hohen Kosten restauriert werden. 1977 wurde die Orgel erneut eingeweiht. Klassizistischer Altar.
1304 Jever: Sturmflut
1304 Bant. Zum ersten Mal wird das Viertel Bant erwähnt. Auch der Name Bovenjatha taucht auf.
1305 Bremen: Das Stephanitorviertel wird an die Altstadt angeschlossen. In diesem Zusammenhang entsteht das "Doventor" (erste Erwähnung 1367). Die Toranlage (die im Laufe der Jahrhunderte vielfache Veränderungen erfuhr) wurde 1803 abgebrochen. An deren  Stelle traten 1803 und 1805 auf jeder Seite ein Akzisehäuschen, die 1944 durch Bomben zerstört und nicht wieder aufgebaut wurden.
1305 Blumenthal. Der Ort wird zum Ersten Mal erwähnt.
1305 Blumenthal. Die Herren von Aumund haben irgendwann im 13. Jahrhundert im Bereich des heutigen Burgwalls eine Burg gebaut, die in diesem Jahr von den Bremern und den Stedingern gemeinsam zerstört wird, sie wird aber 1354 wieder aufgebaut, wobei sich die Stadt Bremen ein Öffnungsrecht vorbehält. Um 1420 sterben die Herren von Aumund aus. Es folgen verschiedene Eigentümer, bis die Stadt Bremen die Burg im Jahre 1430 erwirbt.
1305 Vegesack: Der Ritter Johann von Aumund verkauft sein Fährregal an die Stadt Bremen. Damit wird zum ersten Male die Fähre von Lemwerder nach Vegesack erwähnt. Sie taucht dann wieder 1546 auf, weil es üblich war, dass Marschbauern auf ihrem Weg nach den jenseitigen Märkten hier die Weser querten. Bis 1889 wurden die Passagiere und natürlich auch ihr Vieh mit Ruderbooten übergesetzt. Dann folgte am 14. Juni 1889 der erste Fährdampfer, die "Frieda". Sie wurde am 28. Mai 1914 durch die Fähre "Stadt Vegesack" ersetzt. Ihr folgte die "Hol öber", die den Dienst versah, bis  am 4. Juni 1936 als erstes "Trajektschiff" die "Stedingen" eingesetzt wurde. 
1305 Mulsum. Die St.-Marien-Kirche wird zum ersten Male erwähnt. Man datiert den Bau jedoch auf die Zeit von 1260-1290. Der Backsteinturm stammt aus dem 15. Jahrhundert. Im Innern hat sich ein Lettner erhalten. In der Kirche sieht man noch mittelalterliche Wandmalereien. Der Marienaltar wird auf die Zeit um 1440 datiert. Bemerkenswert ist die einzige, im Land Wursten erhaltene mittelalterliche Kanzel. "Das vielseitige Inventar bekundet Wohlstand und Spendenfreudigkeit des ehemals reichen Mulsumer Kirchspiels." (Rolf Dircksen: Am Meer und hinter dem Deich, 1981, S. 154)
1306 Berne. Die Grafen von Oldenburg und die Bauern Stedingens verständigen sich über den künftigen Status des Landes. Erst jetzt kann der Konflikt, der 1234 zur Schlacht bei Altenesch führte, als beendet gelten. Der Status: Stedingen ist nunmehr Teil der Grafschaft Oldenburg, aber die Bauern behalten ihre persönliche Freiheit.
1307 Bremen. Die Bremer Kaufleute müssen die Schifffahrt auf der Weser wegen der Seeräuberei der Rüstringer in diesem Jahr einstellen
1307 Langwarden: Kaufleute aus Münster, Osnabrück. Vechta und  werden zu einem Markt in Langwarden eingeladen. Der Ort wird als "oppidum" bezeichnet.
1308 Bremen: Das Stadtrecht Bremens wird in Kraft gesetzt. Ein Ausschuss hatte das Werk seit 1303 erarbeitet. Es stützte sich auf das Hamburger Stadtrecht von 1270 und wurde bis 1416 ständig der Situation angepasst.  Ergänzt wurden dann die vier Bücher des Bremer Stadtrechts im Jahre 1428 durch ein fünftes Buch.  Seine endgültige Gestalt erhielt das Bremer Recht dann im Jahre 1433. Man fasst es in der "Kundigen Rulle" zusammen. In dieser Form blieb des Gesetzeswerk bis zum Einmarsch der Franzosen in Kraft.
1308 Bremen. Die Bürger der "Steffenstadt" erhalten das Bürgerrecht. Die Vorstadt  gruppiert sich um einen Hügel etwas weserabwärts, auf dem die Pfarrkirche, die heutige Stephanikirche, damals St. Willehad, steht. Mit deren Bau wurde schon 1139 begonnen. Die Stadt Bremen gliedert sich nunmehr wie folgt: Dem Erzbischof untersteht unmittelbar der Dom samt Nebengebäuden, wozu besonders seine Residenz, das Palatium, gehört. Die Innenstadt gliedert sich in die Pfarreien der Liebfrauenkirche (ehemals St. Veit), dann St. Ansgari und St. Martini und schließlich, weserabwärts und noch lange Zeit durch die alte Stadtmauer vom Zentrum getrennt, die Stephans-Vorstadt mit St. Stephani.
1308 Bremen. Erste Erwähnung des Remberti-Stiftes, in dem damals Aussätzige untergebracht waren. Das Stift liegt noch außerhalb der Stadt.
um 1309 Bremen: Bau des Steinturms, der den Übergang der Heerstraße über den Dobbengraben sichert.
1309 Arsten: Die Stadt Bremen errichtet zum Schutz des Landgebietes bei dem Dorf Arsten einen Turm. Er wurde 1524 von erzbischöflichen Soldaten belagert, die ihn einnahmen und die Besatzung töteten. 1666 wird der Turm noch einmal von den Bremern gegen die Schweden verteidigt. Er verfällt dann. Die Reste werden 1803 auf Abbruch verkauft.
1309 Huchting. Bau des Warturms, der den Übergang über die Ochtum im Zuge der Straße von Delmenhorst nach Bremen sicherte. Der Name hängt mit dem Ortsnamen War oder Ware zusammen. Das Dorf wurde aber bereits im 14. Jahrhundert verlassen. 1661 wurden der Turm und die dazu gehörige Schanze zerstört, aber 1666 neu befestigt. Danach hat man den Turm aufgegeben.

-1310-

1310 Esens. Der Ort wird zum ersten Mal erwähnt.
1310 Lehe. Die Dionysios-Kirche in Lehe wird zum ersten Mal erwähnt. Sie dürfte um 1200 errichtet worden sein. Das mittelalterliche Gebäude wurde 1801 bei einem Großbrand weitgehend zerstört und danach im klassizistischen Still wieder aufgebaut. Weitere Veränderungen traten 1850 und 1909 ein.
1311 Inte. Hier befindet sich zu dieser Zeit eine Niederlassung des Johanniter-Ordens, die in der Reformationszeit untergeht.
1312 Bremen. Die Stadt Bremen zahlt an die Kirchspiele Blexen, Abbehausen und Waddens für einen Totschlag eine Sühne von 1000 Mark. Im Jahre 1315 schließen sich Langwarden und Burhave an. Sie erhalten ebenfalls 1000 Mark. Bei dieser Gelegenheit wird das Kirchspiel Abbehausen zum ersten Mal erwähnt. Die Kirche war im Mittelalter zugleich eine Festung und als solche Sitz des Hovetlings Memme Edenson, der sich 1418 der Stadt Bremen unterwarf. Wanke deutet die Transaktion als eine "Schutzgelderpressung"der Rüstringer, begangen an den Bremer Kaufleuten. Eine andere Zahlung dieser Art erfolgt 1388. Während des ganzen 14. Jahrhundert scheinen als die Rüstringer von den vorbeisegelnden bremischen Koggen Abgaben erpresst zu haben.
1312 Wremen: Die St.-Willehad-Kirche wird zum ersten Male erwähnt. Ihre Errichtung wird auf die Zeit von 1180-1200 datiert. Der Turm entstand gemeinsam mit der Kirche. (Der Helm musste 1914 auf Befehl der Marine abgetragen werden, wurde aber 1930 wieder aufgebaut) Aus dem Mittelalter hat sich - außer einem Sandstein-Relief - etwas Wandmalerei erhalten. Der Altaraufbau von Jakob Hemers stammt aus dem Jahre 1709. Barock ist auch die Kanzel, der Künstler ist jedoch unbekannt. Im 15. Jahrhundert baute man das Glockenhaus, das neben der Kirche steht.
1313 Wulsdorf. Die St. Dionysioskirche wird zum ersten Mal erwähnt. Der Bau wird auf das 12. Jahrhundert datiert. Die Kirche wurde 1928/29 im Innern erheblich verändert und am 26. 6. 1944 durch Bomben schwer beschädigt. Die Instandsetzung erfolgte bereits 1950.
1313 Jever: Sturmflut
1314 Bremen. In der Stadt existiert eine Kapelle, die der Maria-Magdalena geweiht ist. Vermutlich handelte es sich um die Hauskapelle des Erzbischofs. Wann sie gebaut wurde und wann sie verschwand, ist unbekannt.
1314 Bant. "Bovenjadingen" wird zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Jadeeinbruch hat sich also so weit verbreitert, dass der Gau Rüstringen von nun an in zwei Teile gespalten ist: Das Viertel Bant und Butjadingen. (die Bezeichnung "Bovenjadingen" setzt sich nicht durch)
1315 Eckwarderbrügge. In dem Dorf (das längst im Jadebusen untergegangen ist) schließen Bremer und Rüstringer einen Frieden, bei dem diesmal die Friesen noch einmal die Stärkeren sind. Immerhin lehrt das Ereignis, dass es jetzt einen Konflikt zwischen den Rüstringern und der Hansestadt gibt. Inzwischen haben nämlich auch hier die Bauern bemerkt, wie lukrativ der Seeraub sein kann.
1315 Jever: Sturmflut
1317 (1318?) Jever. Schwere Sturmflut. In Östringen werden 18 Dörfer überflutet. Bei Eckwarden entsteht (angeblich) der Hayenschloot. Ein weiterer Einbruch des Meeres, nämlich die "Priemade" trennt Eckwarden von Tossens.
1318 Blexen: Der Blexer Markt wird erstmalig erwähnt. Es ist anzunehmen, dass der Ort zu dieser Zeit noch einen Hafen besitzt.
1319 Seehausen: Hasenbühren wird zum ersten Mal erwähnt.
1319 Spieka: Gemeinde und Kirche von Spieka gegründet. Altar aus dem Jahre 1687 und Sandsteintaufe von 1750.
1319 Inte: Die Johanniter-Kommende Inte wird erwähnt.

-1320-

1325 Arsten: In dem Dorf steht eine Kirche, die für das ganze heutige Obervieland zuständig ist. Gebaut wurde sie vermutlich irgendwann im 13. Jahrhundert.
1327 Wangerooge: Die Insel wird zum ersten Mal erwähnt. In einem Brief der Ratgeber von Östringen an den Grafen Wilhelm III. von Holland wird ein Bewohner als "opidanis", also als Bewohner einer Stadt, bezeichnet. Der Ort besaß so mit großer Wahrscheinlichkeit eine Kirche, die natürlich dem hl. Nikolaus, dem Schutzheiligen der Seefahrer, geweiht war.
1327. Werdum: St.-Nikolaus-Kirche von Werdum geweiht. Sie erhielt 1476 durch den Hovetling Hicko von Boings einen Chor. Der Turm stammt aus dem Jahre 1763.

-1330-

1330 Bremen. Gesetz über die Ratsfähigkeit und die Ergänzung des Rates.
um 1330 Abbehausen. Der Wasserlauf der Heete weitet sich so weit aus, dass Butjadingen von Stadland getrennt und Abbehausen eine Insel zwischen beiden Ländern wird. Die Butjadinger müssen sich infolgedessen durch den Mitteldeich gegen die Flut schützen, die nun auch aus dem Süden kommt. Bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts verlandet die Heete allerdings wieder.
1331 Gröpelingen. Die bereits im 12. Jahrhundert gebaute Kirche wird erstmalig in einer Urkunde erwähnt. Sie wurde 1927 restauriert, dann im Jahre 1944 durch Bomben zerstört und nicht wieder aufgebaut. An ihre Stelle trat, aber an einem anderen Ort, eine vom lutherischen Weltbund gestiftete Kirche, die 1955 durch ein Gemeindehaus ergänzt wurde. Die ev. St. Philippus-Kirche in Gröpelingen wurde 1967 eingeweiht.
1334, 31. 12. Bremen. Der Bremer Rat verbietet Juden, sich in der Stadt niederzulassen. Das Verbot wird mit großer Konsequenz durchgehalten, obwohl der Erzbischof gelegentlich, wenn es sich um besonders nützliche Fachleute handelte, toleranter war, woraus sich dann Konflikte ergaben, die aber keineswegs dazu führten, dass der Rat nachgab.
1334, 23. 11. Jever: Clemensflut. Die Folgen:

Das Dorf Jadelee wird aufgegeben.

Auch Arngast erleidet offenbar große Schäden, doch wird die Kirche noch 1428 erwähnt. Im Jahre 1613 stürzt sie ein, aber die Reste kann man noch 1661 sehen. Seit 1511 bildet die Gemarkung des Dorfes mit 6 Quadratkilometern die größte der etwa 45 Inseln im Jadebusen, aber sie wird von Jahr zu Jahr kleiner. Im Jahre 1645 waren noch zwei Quadratkilometer übrig geblieben. Seit 1905 ist der letzte Rest, der zuletzt in zwei Teile zerbrochen war und nur 1,5 Hektar umfasste, verschwunden. Der 1910 errichtete Leuchtturm steht in etwa an der Stelle, wo sich einst das Dorf Arngast befand.

Letzte Erwähnung von Eckwarderbrügge, dem bisherigen Versammlungsort der Rüstringer.

Die "Friesische Balge" wird ausgewaschen.

Die "Harrier Brake" entsteht.

Das "Lockfleth" verbindet die Weser mit der Jade. Damit werden das Stadland und Butjadingen nach Süden gegen Stedingen abgegrenzt. Da überdies die Heete das Land "Buten de Ja" teilt, bilden auch Butjadingen und Stadland zwei Inseln im Weserdelta. Abbehausen ist zeitweilig eine Insel in der Heete. Die Folge ist, dass die Butjadinger Friesen sich jetzt auch nach Süden hin schützen müssen. Es entsteht der Mitteldeich, dessen Verlauf noch heute durch einen Weg gekennzeichnet ist, der quer durch Butjadingen führt. Um 1450 ist die Heete aber so weit verlandet, dass sie durchdeicht werden kann - die einzige Landgewinnungsmaßnahme der Friesen im Mittelalter.

Das "Schwarze Brack" bildet sich.

Die Oberahneschen Felder werden von Butjadingen getrennt.

(Alle Angaben über die großen Sturmfluten des Mittelalters sind widersprüchlich und ungenau, was nicht verwunderlich ist, weil sich solche Ereignisse, wie etwa der Durchbruch der Heete, über längere Fristen hinziehen, wir sie aber nur wahrnehmen, wenn sie aus irgendeinem Anlass in einer Urkunde auftauchen. Ich versuche, in meinen Angaben der herrschenden Meinung zu folgen, was mich natürlich nicht gegen Irrtümer feit.)

1334 Burhave: Auch in diesem Dorf wird ein Markt eingerichtet.
1335 Bardewisch: Die Kirche wird erwähnt.
1336 Jever: Sturmflut
1337, 15. 12. Aschwarder Groden. Nach einer Fehde zwischen Rüstringern und den Oldenburger Grafen schließen die Parteien auf dem Aschwarder Groden (östlich der Weser) einen Friedensvertrag. Die Rüstringer behaupten für sich Varel. Die Grafen von Oldenburg müssen ihre neue Burg Delvesdamm bei Altjürden schleifen.
1339 Bremen. Die Stadt setzt sich im Streit mit dem Erzbischof um den Besitz des Fährprivilegs durch. Von nun an fällt das Recht, Personen und Güter von der Schlachte auf die andere Weserseite überzusetzen, in die Zuständigkeit des Rates.

-1340-

1340 Bremen: Ein Feuer vernichtet große Teile der Stadt, nämlich das St.-Martini-Viertel, die Hälfte des Viertels um Unser lieben Frau und Teile des St.-Ansgari-Viertels.f