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Dr. Klaus Dede 1. Juni 1935 - 5. Mai 2018
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-1600-1609- |
1600 |
Großenmeer.
Bau der St.-Annen-Kirche.
Im Jahre 1694 kauft das Kirchspiel von St. Lamberti
in Oldenburg
ein Positiv von Berendt Hueß,
das aber 1876/78 durch einen Neubau von Schmid II
ersetzt wird. Das Christusbild des Altars malte 1896 Gerhard
Bakenhus.
Auf dem Friedhof 12 Stelen von 1706 bis 1756. |
1600 |
Jever:
Rindviehseuche.
Neben der ständig drohenden Flut waren die vielfältigen
Seuchen, die Mensch und Vieh dahin rafften, ein ständiges
Übel der Marsch, für das man keine Erklärung und
damit auch kein Mittel der Abhilfe hatte. Die Kühe bildeten
das Rückgrat der Wirtschaft, denn sie lieferten Milch, aus
der sich Butter und Käse herstellen ließ, und dazu
Leder. Hinzu kamen die Ochsen, die neben Leder auch noch Fleisch
und Fett produzierten. Wenn diese Handelsgüter fehlten,
kehrte auch bei den Bauern Mangel ein. Die Rind-viehseuchen
nahmen im 18. Jahrhundert so zu, dass die Landwirte der Marsch
verzweifelt ihr Heil im Getreidenanbau suchten, den sie aber nicht
beherr-schten. Erst im 19. Jahrhundert trat hier mit der besseren
Entwässerung des Landes ein Wandel ein. |
1600 |
Jever.
Die Hausleute des Landes revol-tieren offen gegen die Herrschaft
des Grafen, weil er neue Steuern verfügt hat, ohne die
Zustimmung des "Gemeenen Landes" (oder der Gemeenen
Un-tersaten") einzuholen. Das sei, so argu-mentieren sie,
bislang üblich gewesen. Der Graf lässt daraufhin 17
Großbauern verhaften und auf das Schloss in Jever
bringen. Er gibt diese Geiseln erst frei, als sich die Hausleute
unterworfen ha-ben. Seitdem herrschen Johann und seine Nachfolger
unumschränkt. Der Vorgang ist dennoch insofern von
Be-deutung, als die Bauern des Jeverlandes
sich, anders als ihre Berufskollegen in Butjadingen,
auf eine ungebrochene Tradition berufen konnten, die auch in
Zukunft lebendig bleiben sollte. Auch Graf Anton Günther
musste sich mit dem "Konventikelwesen" im Jeverland
aus-einandersetzen, womit nicht pietistische Treffen, sondern
politische Gruppie-rungen gemeint waren. Aus diesem Geist heraus
entstand dann im 19. Jahrhundert die oldenburgische Verfassung,
die ja auch von den Bauern des Jeverlandes
durchgesetzt wurde. Der oldenburgische Liberalismus, der dann
gerade im Javerland 1933 so kläglich versagte,
hat hier seine Wurzeln. |
1600,
28. 1. |
Berumer
Vergleich. Die Herrschaften Esens,
Wittmund
und Stedesdorf,
also das Harlinger
Land, werden, zunächst in Personalunion, mit der Grafschaft
Ost-friesland
verbunden. Die Selbständigkeit Harlingens
ist damit faktisch beendet, wenn auch juristische Unterschiede
wei-terbestehen, auch bleibt die Verwaltung Harlingens
von derjenigen Ostfrieslands
getrennt, so dass man noch lange von "Ostfriesland und
Harlingen" spricht. Erst in der preußischen
Zeit, also ab 1744, werden Esens und Wittmund voll-ständig in
Ostfrielsland integriert. |
1602 |
Bremen:
Die Stadt beginnt mit dem Bau moderner Befestigungsanlagen.
Geplant sind acht Bastionen vor der Altstadt
und sieben vor der Neustadt,
von denen aber zunächst nur zwei, nämlich die zwischen
Weser und
Doventor,
fertiggestellt werden. 1615 folgt eine weitere Bastion zwischen
Weser und
Ostertor.
Danach widmet sich der Rat der Befestigung der Neustadt. Erst 1628
setzt man die Befestigung der Altstadt
in Richtung Ostertor
fort. Von 1660 bis 1667 werden die drei Bastionen zwischen
Herdentor und Ostertor aufgeschüttet. 1664 wird befestigte
man den Werder. |
1602 |
Bederkesa.
In dem Flecken wird ein Roland
aufgestellt, der sich bis heute erhalten hat. Die Figur bedeutet,
dass in der Herrschaft Bederkesa bremisches Recht gilt. (Seit wann
der Roland dort steht, weiß man natürlich nicht genau.
Sicher ist, dass er zwischen 1601 und 1604 errichtet wurde. Das
Jahr 1602 ist von Historikern aus verschiedenen Daten interpoliert
worden) |
1602,
14. 2. |
Jever.
Fastnachtsflut.
Einbruch
der "großenen Brake"
in der Höhe von Mansfleth.
Bei Dauens
muss der Deich zurückgenommen werden. Bei Emden
wird das Dorf Betteweer ausgedeicht. Am Jadebusen
entstehen Schäden in dem Kirchspiel Schweiburg. |
1603 |
Bremen:
In der Stadt findet die letzte Hexenverbrennung statt. Danach gab
es aus diesem Grunde keine Todesurteile mehr. Prozesse wegen des
Deliktes der Zauberei gibt es von 1503 bis 1751. Dabei wurden 12
Personen lebendig verbrannt, fünf geköpft, eine endete
am Galgen und vier starben im Gefängnis. Außerdem
wurden Menschen ausge-peitscht, der Stadt verwiesen oder aber man
schnitt ihnen die Ohren ab. |
1603 |
Golzwarden.
Im Dorf gibt es eine Ele-mentarschule. |
1603,
12. 11. |
Oldenburg.
Graf Johann
stirbt. Sein Nachfolger wird sein zwanzigjähriger Sohn Anton
Günther.
Der letzte Graf von Oldenburg regierte ungewöhnlich lange,
nämlich bis 1667. Er gilt also der bedeutendste Herrscher
seiner Dynastie, wobei ihm besonders diese Leistungen
gutgeschrieben wurden:
- Ihm
gelang, was bereits sein Großvater und sein Vater
angestrebt hatten, nämlich die Etablierung des Elsflether
Zolls, mit dem zwar vor allem der Bremer,
aber auch der Butjadinger
Handel belastet wurde und der sich zur wichtigsten Einnahmequelle
der Grafschaft (und des späteren Herzogtums) entwickelte.
- Dann
hat er versucht, seine Grafschaft aus den Wirren des
Dreißigjährigen Krieges heraus-zuhalten, wobei ihm der
Umstand entgegenkam, dass Oldenburg
oh-nehin im Windschatten der Erei-gnisse lag, also nicht, wie
bei-spielsweise Brandenburg,
Durch-marschgebiet mal der Kaiserlichen,
mal der Schweden
war. (Natürlich hätte Graf Anton Günther, ähnlich
wie andere Condottieri der Zeit, Soldaten anwerben und so
ver-suchen können, sich ein Herzogtum zu erobern, was Herzog
Bernhard von Weimar ja beinahe geschafft hätte - nun, er
verstand sich als Viehhändler und blieb deshalb lieber zu
Hause. Ob das dem Grafen als Verdienst anzurechnen ist, bleibt
eine Frage des per-sönlichen Geschmacks.)
- Schließlich
wird ihm gutgeschrie-ben, dass er die Pferdezucht
sys-tematisch gefördert habe. Die Aussage trifft sicherlich
zu. Graf Anton Günther
kann man durchaus als erfolgreichen Viehhändler be-zeichnen,
der auf diese Weise viel Geld verdiente, das er in der Tat auch
zu politischen Zwecken ein-setzte, will sagen: mit dem er andere
Generäle und Beamte nach Möglichkeit bestach, damit sie
seinen Interessen dienten. Er sah sich also, was zu seiner Zeit
für einen Feudalherrn in der Tat ungewöhnlich war, eher
als Unternehmer, denn als Kriegsherr.
Das
alles ist richtig, aber der Zweck seiner Politik war eben nicht
die Ent-wicklung seines Landes, sondern der persönliche
Konsum. Kein Oldenburger
Graf hat eine solche Pracht entfaltet wie Graf Anton Günther.
Die musste natürlich von den Untertanen bezahlt werden,
weswegen die Belastungen enorm waren und bis an den Rand des
Erträglichen gingen. Als Folge der gräflichen
Misswirtschaft und natürlich des Krieges entstand dann
vermutlich die wirtschaftliche Depression, die etwa um 1640
einsetzte und das ganze 18. Jahrhundert hindurch andauerte, und
die in eben dieser Verchwendung ihre Ur-sache hat. Graf Anton
Günther
hat nicht einmal kulturelle Denkmäler hinter-lassen, wie wir
sie sonst in den kleinen Residenzen vorfinden, denn das
Oldenburger
Schloss, das er im Stil seiner Zeit umzubauen begann, blieb
unvollendet liegen und ist sicherlich als architektonisches
Denkmal ohne Bedeu-tung. Anton
Günther
war nichts weiter als ein Feudalherr, der sein Land brutal
aus-beutete und seine Untertanen im Sinne der lutherischen
Ideologie auch geistig unterdrückte. Auch wenn er - aus
Rücksicht auf die niederländischen Generastaaten - den
reformierten Got-tesdienst in Accum
duldete, so bleibt doch bestehen, dass während seiner
Regierung in den oldenburgischen
Ge-meinden die engste Orthodoxie herr-schte, wobei jede, auch nur
geringste, Abweichung unterdrückt wurde. Wir können sein
Regiment durchaus als eine totalitäre Herrschaft auf
deutschem Bo-den beschreiben. Da passt es ins Bild, dass er in
seinen Staaten, zwar vereinzelt Katholiken und Reformierte,
niemals aber Juden
und Wiedertäufer duldete. Im übrigen war ihm das Wohl
seiner Untertanen egal. Er trachtete danach, wenn überhaupt,
das Vermögen seiner Sippschaft zu fördern. Das wurde
deutlich, als er starb. In seiner langen Regierungszeit war es ihm
gelungen, das Territorium seiner Grafschaft um Delmenhorst
und Kniphausen
zu erweitern, aber durch sein Testament zerschlug er die mühsam
hergestellte Einheit wieder. Darüber hinaus weidete er seine
Staaten zugunsten seines il-legitimen Sohnes Anton von Aldenburg
möglichst aus, wodurch er einen Kon-fliktstoff schuf, der die
Juristen bis weit ins 19. Jahrhundert beschäftigte.Kurzum:
Bedeutung erlangte Graf Anton Günther
posthum, als er im 19. Jahrhundert zum Typus des fürsorg-lichen
Landesvaters hochstilisiert wur-de, der er nicht war. Das aber ist
nichts weiter als Propaganda, die mit der historischen Realität
nichts zu tun hat. Dass sie wenig überzeugen konnte, sieht
man daran, dass es Oldenburg
niemals zu einem Anton-Günther-Denkmal
ge-bracht hat: Die Gottorps waren zu gnietschig, um ein solches zu
bezahlen, und deren Untertanen sahen nicht ein, dass sie einen
Mann feiern solltn, der ihnen zu seinen Lebzeiten nur Verdruss
bereitet hatte. |
1604-06 |
Bremen:
Vor dem Stephanitor
lässt der Rat der Stadt Bremen
ein "Zucht- und Werkhaus"
errichten, in dem Bettler und Kinder, die der Einrichtung von
ihren Eltern anvertraut wurden, zur "Arbeit, Frömmigkeit
und Sittlichkeit" erzogen wurden. Das Haus musste 1627
schließen. Ein weiteres Zucht- und Arbeitshaus wurde 1645
eingerichtet, aber bereits 1647 zerstört, als der
Stephinitorszwinger
explodierte. Im Jahre 1650 schließlich entstand die dritte
Einrichtung dieser Art, die diesmal innerhalb der Stadtmauer
stand. Dieses Haus, das von 1800 an vernachlässigt wurde,
konnte endlich 1866 abgebrochen werden, als man die Oldenburger
Bahn baute. |
1604 |
Bremen:
Bau einer Bockwindmühle am Ostertor. 1813 abgebrannt. |
1604 |
Blumenthal:
Bau einer neuen Kirche, von der aber nur der Turm erhalten ist.
Das Haus "Blomendahl" wurde 1436 von Bremen
erworben und (so Schwarz-wälder)
mit Pfarrrechten versehen, was wohl bedeutet, dass man dort auch
eine Kirche baute. In den Jahre von 1530-1540 erfolgte deren
Umbau. Aus dieser Zeit hat sich die Kanzel erhalten, die aus dem
Jahre 1585 stammt. Im Jahre 1732 wurde die Kirche gründlich
umgebaut. Auch diese Predigtstätte hat man 1877 abgebrochen
und 1879 durch eine neue Kirche im neugotischen Stil ersetzt, die
der Reeder Wätjen
durch eine Spende ermöglichte. Der Turm ist seit 1934
Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.
(Die Gemeinde gehört seit 1959 zur Bremischen Evangelischen
Kirche. Die Lutheraner bauten sich 1901-1903 eine neugotische
Kirche. Die Katholische Kirche stammt aus dem Jahre 1913. In sie
wurde ein Vorgän-gerbau aus dem Jahre 1859 integriert. |
1604 |
Jever:
Gründung der Krämer-Gilde
und der Schlosser-Innung |
1605 |
Bremen:
In der Stadt gibt es einen "Stadtpostmeister".
Seit 1608 unter-halten Bremen und Braunschweig
einen gemeinsamen Botendienst. Im Jahre 1630 existierte eine
Verbindung zwi-schen Hamburg
und Amsterdam,
die über Bremen
ging. |
1605 |
Jever:
Graf Anton-Günther
richtet auf dem Schaar-Dreieck
im heutigen Will-helmshaven
einen Kram- und Pferde-markt ein. Er bleibt bis 1707 bestehen. |
1605 |
Atens:
Die neue Gemeinde erhält auch eine Schule. |
1606,
16. 8. |
Jever:
Eine Spring- und Sturmflut
ver-ursacht Schäden an den Deichen. |
1607 |
Elsfleth.
In dem Ort gibt es eine El-ementarschule |
1607 |
Jade:
Das Kirchspiel hat eine Ele-mentarschule. |
1607 |
Neuende:
Das Rüstersiel
wird gelegt. Das Siel wird 1689 etwas weiter südlich neu
gebaut. Es musste 1729 neu aufgeständert und 1764 von Grund
auf erneuert werden. Danach wird das Siel immer wieder erneuert.
Erst 1880 entsteht ein steinerner Durchlass, das 1952 durch das
neue Maadesiel
abgelöst wurde. Seit 1992 entwässert das
Maadeschöpfwerk
das Hinterland der Rüstersieler Sielacht.
Rüstersiel
war lange Zeit auch ein Hafen von allerdings nur örtlicher
Bedeutung. 1842 waren hier immehin acht Schiffe registriert. 469
Schiffe liefen im Jahre 1843 diesen Hafen an - mehr als
Varelerhafen,
wo nur 365 Schiffe anlegten. Dann aber ging der Verkehr zurück.
Bei dem Aufbau Wilhelmshavens
erlangte das Rüstersiel
vorübergehen erneut einige Bedeutung, die aber nachließ,
als das Marine-Etablissement benutzbar wurde. |
1608-1624 |
Lehe:
Der Ort geht, wie Bremen,
zum calvinistischen Bekenntnis über. Erster reformierter
Pfarrer wird Rudolph Will-lers.
Das Umland bleibt lutherisch. |
1608 |
Sande:
Siel auf dem Sander Ahm |
1608/09 |
Jever:
Der Winter
ist so hart, dass man über die zugefrorene Jade
nach But-jadingen
reiten oder fahren kann. Am 7. Januar 1609 reißen
Eisschollen die Deiche
im Wangerland,
Östringen
und Rüstringen
auf. |
1609 |
Bremen.
Bürgermeister Henrich Krefting
gibt die "Relation oder Zeitung:
was sich begeben und zugetragen hat/ in Deutsch: und
Welschland/Spannien...". Neben der "Relation" in Straßburg
ist das die älteste Zeitung in Deutschland. (Astrid Blome
und Holger Böning
nennen diese Zeitung nicht. Woher Friedrich Gläbe
seine Wissenschaft hat, weiß ich nicht) |
1609 |
Bremen.
Die Tuchbereiter streiken. |
1609 |
Golzwarden.
In der Bauerschaft Boit-warden besteht eine Nebenschule. |
1609 |
Jever:
"Im Jahre 1609 war der oldenburgische Hof fast das ganze Jahr
hindurch in Jever.
Der Graf hatte eine außerordentliche Kirchenvisitation aller
Kirchen des Jeverlandes
angeordnet, deren Resultate er mit großer Befrie-digung
einsah. Es herrschte im ganzen Jeverland
Einheit des lutherischen Glau-bens, kein Andersgläubiger
hatte hier seinen Wohnsitz, keine andre Konfession hier offene
Anhänger. Mit erheblicher Betrübnis hörte der Graf
jedoch die Klagen einiger Pastoren, dass von ihren
Gemeindegliedern einzelne über die Grenze ins Kniphausensche
gingen, um dort am reformierten Gottesdienst teil-zunehmen und
sogar das Abendmahl nach kalvinischem Ritus sich reichen zu
lassen. Er befahl, scharf auf diese Kryp-tocalvinisten
zu achten und, wenn sie überführt würden, sie des
Landes zu verweisen. Erst vor kurzem hatten einige Ackersleute aus
den Moor- und Heidedistrikten des Jeverlandes
in Cleverns
und Sande
das Land verlassen müssen, weil sie wiedertäuferischen
Ideen huldigten, und war der Prediger in Waddewarden,
Georg Silesius,
weil er kalvinistische Ideen vorgetragen, des Landes verwiesen
worden." (Riemann,
Geschichte des Jeverlandes
(1931), S. 109-110) Graf Anton Günther
war zu dieser Zeit 26 Jahre alt, also nach unseren Begriffen noch
ein junger Mann. Im Alter wurde er insofern toleranter, als er
Beamte katholischen Glaubens durchaus in den Dienst nahm, wenn sie
ihm tüchtig und loyal zu sein schienen, allerdings mit der
Einschränkung, dass sie ihren Glauben nicht öffentlich
praktizierten. So ließ er es beispiels-weise zu, dass der
Katholik
Magnus von Hööften
im Jahre 1662 eine reitende Post einrichtete, die von Bremen
über Oldenburg,
Friedeburg,
Jever,
Wittmund,
Aurich,
Norden und
Leer nach
Groningen
ging. Als Kaufmann
wusste er eine sol-che Nachrichtenverbindung durchaus zu schätzen.
Wenn also die politische Zweckmäßigkeit und die
dogmatische Überzeugung in einen Konflikt gerieten, dann
hatte die letztere des Nachsehen, aber das war ein üblicher
Vorgang, der nicht wenig zum Untergang der lutherischen Orthodoxie
beigetragen hat. |
1609 |
Blexen:
Nebenschule in Phiesewarden
gegründet. In Beer
besteht eine Klipp-schule. |
1609-1612 |
Bremen:
Lüder von Bentheim
gestaltet die Rathausfassade neu. "Zusammen mit dem Schütting,
den Bürgerhäusern auf der Ost- und Westseite des
Marktes, dem Dom
sowie dem Roland
und dem Kaak
(Pranger) war einer der schönsten Plätze de europäischen
Städtewesens entstanden, dessen Geschlossenheit erst im
Anfang des 19. Jahrhunderts zer-bröckelte und dann in unserer
Zeit mühsam wiederhergestellt wurde, ohne jedoch die Pracht
des 17. Jahrhunderts zurück zu gewinnen." (Schwarzwälder,
Geschichte der Freien Hansestadt Bremen,
1975, Bd. 1, S. 302) |
1609-1616 |
Jever:
Bau des Rathauses
. 1746
Anbau der Erker |
1609 |
Abbehausen:
Gründung der Dorfschule. Nebenschulen: Moorsee (1609),
Heering (1609), Hoffe (1618) und Abbehauser
Groden (1640). Die Schule in Moorsee wurde später aufgegeben. |
1609,
7. 1. |
Jever:
Sturmflut.
Die Deiche
werden überströmt. |
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