|
-1610-1629- |
1610 |
Bremen.
Im Niederblockland
wird ein erstes Wasserschöpfwerk
errichtet. 1627 entsteht ein zweites am Nieder-bürenersiel.
Es handelt sich um Wind-mühlen,
die archimedische Schrauben
antreiben. |
1610 |
Berne.
Pastor Esenius
gründet die Katechetenschule. Aus ihr geht 1866 die "Höhere
Bürgerschule" hervor. |
1610,
6. 1. |
Jever:
Drei-Königs-Flut.
Der Banter
Deich bricht. Schäden im Kirchspiel Schweiburg.
Außerdem grassiert im Land die Pest.
|
1610 |
Jever:
Bau der St.-Annen-Kapelle
|
1611 |
Hammelwarden:
An der Pest
sterben in dem Kirchspiel etwa 500 Menschen. |
1611 |
Esens:
Die Stadt erhält eine Münzstätte, die bis 1746,
also bis in die preußische Zeit hinein bestehen blieb. |
1612 |
Wangerooge:
"Weil die Jagd zu den Hoheitsrechten des Landesherrn gehört
(die Rede ist hier von Graf Anton Gün-ther,
Zusatz d. Verf.), wird den Wanger-ogern verboten, den Kaninchen
weder mit Netzen noch mit Knütteln nachzu-stellen. Auch
dürfen sie die Kaninchen wegen möglicher
Dünenverwehungen nicht aus ihren Bauen graben. Überdies
sollen die Hunde abgeschafft werden, damit die Kaninchen’wieder
zu Ehren kommen’." (Hans-Jürgen Jürgens:
Wangerooge,
1977, S. 70) Und wie oft mag Graf Anton-Günther
in dem halben Jahrhundert seiner Regierung zur Kaninchenjagd auf
Wangerooge
gewesen sein? Ich vermute: nicht ein Mal! Ein schönes
Beispiel "landesväterlicher Fürsorge für die
Untertanen"! |
1611,
10. 2. |
Jever:
Sturmflut |
1612,
18. 12. |
Jever:
Sturmflut.
Der Winter
ist sehr hart und bringt viel Schnee. |
1613 |
Bremen.
Streik der Tuchbereiter. |
1613 |
Lehe:
Graf Anton Günter lässt in der Unterweder Baken
beseitigen, die auf Befehl des Bremer Rates dort errichtet waren.
Die Bremer brennen daraufhin in Stedingen eine Mühle nieder.
Die Aktion ist Teil des Versuchs des oldenbur-gischen Grafen, in
der Unterweser einen Zoll zu seinen Gunsten zu errichten, gegen
den sich die Bremer naturgemäß wehrten. Er begründete
den Anspruch damit, dass er verpflichtet sei, Seezei-chen in der
Weser zu unterhalten. Wenn ihm die Bremer die Mühe und die
Kosten abnahmen, fiel auch sein Anspruch auf Zolleinnahmen dahin,
also mussten die Baken fallen. |
1613 |
Lehe:
In dem Flecken gibt es 47 Brauer und "Tapper" (Schankwirte),
10 Weinbrenner, 5 Bäcker, einen Kramer und drei
Gewandschneider. |
1613 |
Dangast:
Der Rest der St. Andreas-Kirche
von Dangast
wird unterspült und verschwindet im Watt. Das Dorf war
vermutlich bereits nach der großen Mannstränke von 1362
zerstört, aber die Kirche stand noch. Seit dem Beginn des 15.
Jahrhunderts gab es an ihr aber keinen Priester mehr, aber
immerhin predigte der Pastor von Varel
noch bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts in dem Gebäude.
Ende des 16. Jahrhunderts stürzte der Turm ein, und 1613 ging
der Rest zugrunde. |
1613-1618 |
Varel:
Die Kirche in Varel
erhält eine neue Ausstattung und zwar eine Kanzel (1613) und
einen Altar (1614) von Ludwig Münstermann,
dann eine Orgel (1615) und ein Taufbecken (1618) |
1614 |
Bremen:
Streik der Steinhauer. |
1614 |
Oberneuland:
Das Dorf erhält eine Müh-le. Noch handelt es sich um
eine Bock-windmühle. |
1614 |
Dedesdorf:
Sturmflut |
1614,
10. 2. |
Hohenkirchen:
Sturmflut.
Der Wind ist so stark, dass das Kreuz von der Kirche geweht wird. |
1614,
31. 7. |
Ellens:
Der Ellenser Damm
wird zugeschlagen, bricht allerdings wieder am 15. Dezember 1615.
Dennoch: Es besteht jetzt eine Landverbindung zwi-schen
Oldenburg
und dem Jeverland.
|
1615
- 1617 |
Schwei:
Bau der St. Secundus-Kirche.
(Die römische Kirche kennt mindestens drei Heilige dieses
Namens. Welcher von ihnen gemeint ist, weiß ich nicht)
Vorher gab es hier eine Kapelle. Der Turm stammt aus dem Jahre
1617. 1684 baute Arp Schnitger
die Orgel in Schwei, die 1734 durch einen Neubau von Christian
Vater
ersetzt wurde. Schmid
ersetzte das barocke Instrument 1869 durch ein eigenes, das
wiederum 1965 von Alfred Führer
erneuert wurde. Die Bilder der Empore wurden 1665 gemalt. Die
Kanzel schnitzte 1618 Ludwig Münstermann.
Sie wurde 1637 bemalt. |
1615 |
Jever:
Das "Schwarze Brack"
wird durchdeicht. Damit besteht zwischen Oldenburg
und Jever
eine feste Landverbindung. An dem Deich von etwa 4000 Meter Länge
wurde etwa zwanzig Jahre lang gearbeitet. Neustadt-Gödens
und Friedeburg
verlieren durch die Maßnahme ihren freien Zugang zum
Jadebusen
und büßen deshalb ihre bisherige wirtschaftliche
Bedeutung ein. Von nun an rasche Landgewinnung in der bisherigen
Maadebucht. |
1615 |
Jever:
In der Stadt eröffnet die "Löwen-Apotheke"
ihre Offizin. Ab 1716 betreibt der Apotheker eine Filiale in
Hooksiel.
Im Jahre 1673 erhält Jever die Hof-Apotheke. Im Jahre 1807
kommt die Offizin des Apothekers Georgi
noch hinzu, so dass sich in Jever
zu dieser Zeit drei Apotheken befinden. |
1615,
28. 3. |
Varel:
Die Schlosskirche
in Varel
erhält eine neue Orgel. Sie wird 1638 erneuert. |
1615,
1. 7. |
Jever:
Graf Anton Günther
lässt eine Frau, die der Hexerei
angeklagt war, enthaupten. Es ist die letzte Hinrichtung, die aus
diesem Grunde im Jeverland
stattfindet. |
1615,
21. 12. |
Jever:
Thomasflut. Am 23. Dezember große Schäden in
Stedingen.
Schäden auch iin Butjadingen.
Im Jeverland
braucht man das ganze Jahr, um die Deiche
zu reparieren. |
1616,
1. 12. |
Stedingen:
Sturmflut.
Einbruch der Braken bei Brunsfähr
und Füllje in Stedingen. |
1616 |
Jever:
Der Graf verbietet "conventi-cula", in denen die Bauern des
Jever-landes
beraten, wie sie gegen die Steu-erlast der Obrigkeit vorgehen
könnten. |
1617 |
Altenhuntorf:
Im Dorf besteht eine Ele-mentarschule |
1617 |
Bardenfleth:
Sturmflut.
In Stedingen
entsteht die "Hartnaken Brake"
bei Bardenfleth. |
1617 |
Werdum:
Wederumer oder Altenwerder groden eingedeicht. So werden 143,5 ha
neues Land gewonnen. |
1618 |
Bremen:
Johann von Valckenburg
steckt den Umfang der "Bremer Neustadt"
ab, die der Rat auf dem linken Weserufer
plant. Dort wohnt noch niemand, aber man hält die Maßnahme
für wichtig, weil im Falle einer Belagerung nur so die
Innenstadt gegen die neuen Geschütze gesichert werden kann. |
1618 |
Bremen:
Fertigstellung des Essighauses.
Das Haus wurde am 6. Oktober 1944 durch Bomben zerstört. Beim
Wieder-aufbau blieb nur das Erdgeschoss mit den Utluchten
erhalten. |
1618-1621 |
Bremen:
Am Ansgarikirchhof
bauen die Wandschneider ein Haus, in dem die Bremer
ihre Feste feiern. Das Gebäude geht 1685 an die Kramer und
heißt nun Krameramtshaus.
Das Gebäude wurde mehrfach umgebaut, aber am 6. Oktober 1944
durch Bomben zerstört. |
1618 |
Dorum:
Im Dorf besteht eine Latein-schule. Die heutige Mittelschule des
Ortes führt ihre Tradition auf sie zurück. |
1618 |
Eckwarden:
In Eckwarderaltendeich be-steht eine Nebenschule. |
1618 |
Oldenbrok:
Im Dorf besteht eine Ele-mentarschule. |
1618 |
Sürwürden:
In der Bauerschaft gibt es eine Nebenschule |
1618 |
Phiesewarden:
Nebenschule in der Bauerchaft (Kirchspiel Blexen) |
1618
- 1629 |
Rodenkirchen:
Ludwig Münstermann
baut den Altar von Rodenkirchen,
1631 kommt die Kanzel von demselben Meister hinzu, der auch den
Epitaph für Hinrich Dethmers
herstellt. Aus der Werkstatt Münstermanns
wird 1649 ein Bild geliefert, dass das Jüngste Gericht zeigt.
Die Kirche selbst stammt aus dem 12. bis 15. Jahrhundert. |
1618 |
Sengwarden:
In dem Dorf besteht ein Pferdemarkt. Heute ein Volksfest. |
1619 |
Oldenbrok:
Bau der jetzigen Dorfkirche. Im Jahre 1505 gab es eine "alte
Ka-pelle", die aber 1609 nicht mehr vor-handen war. |
1619 |
Bensersiel:
Das Bensersiel
wird gelegt. Es wird erst 1891 ein neues ersetzt. Im Jahre 1969
wird das heutige Siel gebaut. |
1619
- 1622 |
Vegesack:
Bremen legt
in Vegesack
einen Hafen für die Schiffe an, die die Stadt selbst nicht
mehr erreichen können. Er wurde von 1890 bis 1905 und dann
von 1950 bis 1959 erweitert und umgebaut. |
|
-1620- |
1620 |
Bremen:
Streik der Steinhauer. |
1620 |
Blexen:
Bau des Flagbalger Siel.
1746: Erneuerung in Sandstein. 1867: Neubau. |
1620 |
Bardenfleth
(auch: Eckfleth):
Neubau der Kirche. An der Stelle bestand bereits 1324 eine
Kapelle. Der Vorgängerbau wurde abgerissen. Der Neubau
erhielt 1624 den Altar. Die Deckenbemalung stammt aus dem Jahre
1731. Renovierung von 1980 - 1982. 1926 wurde eine sehr schöne
Sandsteintafel aus dem Jahre 1530 entdeckt. Einziger
Fachwerk-Sakralbau der oldenburgi-schen
Landeskirche. (Eine andere Fach-werkkirche steht im Museumsdorf
Clop-penburg,
aber sie dient nicht mehr ir-gendwelchen Gottesdiensten.) Die
Kir-che in Bardenfleth besaß vielleicht eine Orgel von Arp
Schnitger.
Von ihr weiß man allerdings nur, dass sie 1707 re-pariert
wurde. Wann das Kirchspiel sie angeschafft hat, ist unbekannt. Sie
wur-de 1894 durch einen Neubau ersetzt. |
1620 |
Hohenkirchen:
Die Kirche erhält
einen neuen Altar von Ludwig Münstermann |
1621,
6. 6. |
Neuenwalde:
Das Kloster brennt nieder. |
1621 |
Bremen:
Die Grönlandfahrt wird in den Akten erwähnt. Der Walfang
und der Robbenschlag erlebt unterschiedliche Konjunkturen. So
befanden sich 1703 von 71 Bremer Schiffen 19 auf Grön-landfahrt
und von von 1723-25 segelten nicht weniger als 25 Schiffe ins
Nord-meer, um Tran für Lampen zu gewinnen. Die letzte
Expedition fand 1872 statt, danach lohnte sich die Fahrt nicht
mehr, zum Teil weil man die Wale weitgehend ausgerottet hatte, zum
Teil weil das Petroleum an die Stelle des Trans getreten war. |
1621 |
Bremen:
Das Wandschneiderhaus
am Ansgarikirchhof
wird fertiggestellt. (seit 1685 Krameramtshaus,
später "Gewer-behaus").
|
1621 |
Bremen:
Sturmflut.
Der Brookdeich
bricht. |
1621 |
Bremen.
Streik der Baumseidenmacher. |
1622-1624 |
Bremen.
Die Neustadt
wird befestigt. |
1622-1624 |
Esens.
Die Stadt wird durch Truppen des Grafen von Mansfeld
besetzt, die in dieser Zeit Ostfriesland
ausplündern. |
1623 |
Bremen:
Streik der Tuchbereiter. |
1623,
20. 1. |
Jever:
Eisflut an
den Deichen. Im Land wütet die Pest. |
1623,
31. 3. |
Wien:
Patent des Kaisers über den Weser-Zoll.
Es folgten langwierige, zum Teil gewaltsame Auseinandersetzungen
mit Bremen,
wobei die Stadt sogar zeitweilig mit der Reichsacht
belegt wurde. Die Kämpfe endeten erst 1653 mit einer
Niederlage der Stadt. Der Zoll wurde erst 1820 abgeschafft. |
1623,
16. 5. |
Hooksiel:
500 Dragoner des Grafen von Mansfeld
besetzen in der Herrlichkeit Knip-
und Innhausen
Hooksiel,
Horu-eriel
und Altgarmssiel,
plündern die Häuser und vergewaltigen Frauen. Im
Jeverland
organisiert man sofort den Widerstand und bildet eine Truppe von
1500 Mann, die am 17. Mai die Dragoner in Altgarmssiel
einschließen. Die Mans-elder
geben angesichts der Übermacht den Widerstand auf. Die
meisten von ihnen fliehen, aber 150 Feinde können gefangen
genommen und nach Jever
gebracht werden. In der Herrlichkeit Knip-
und Innhausen, also in den Gemeinden Accum,
Sengwarden
und Fedderwarden
bleiben die Feinde aber und rücken erst am 8. August 1624 ab.
|
1623,
20. 11. |
Kniphausen:
Graf Anton Günther
annektiert die Herrschaft von Knip-
und Innhausen.
Das Territorium besteht aus den drei Gemeinden Accum,
Sengwarden
und Fedderwarden,
die bis dahin reformiert waren. Der Landesherr stand jetzt vor der
Frage, wie er mit den neuen Untertanen umgehen sollte, die einer
anderen Konfession angehörten, wobei erschwerend hinzu kam,
dass es sich um Calvinisten
handelte, die bei den orthodoxen Lutheranern
besonders verhasst waren. Im Falle der Gemeinden Fedderwarden
und Sengwarden
machte Graf Anton Günther
von seinem "jus reformandi" Gebrauch und und versah sie so
bald als möglich mit lutherischen Predigern, in Accum
dagegen stieß er auf Widerstand, der so groß war, dass
sich die Generalstaaten
der Niederlande,
die europäische Schutzmacht der Reformierten, einmischten,
was Graf Anton Günther
zum Nachgeben veran-lasste. Er gestattete also in Accum, und nur
dort, den reformierten Gottesdienst. Seine Motive können wir
nur ahnen, aber wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir vermuten, dass
sich der Viehhänder Anton-Günter
an die engen wirtschaft-lichen Beziehungen erinnerte, die er mit
Amsterdam
unterhielt und die natürlich unter einem konfessionellen
Streit nicht leiden sollten. Jedenfalls handelt es sich bei dem
Grafen Anton-Günther
nicht um einen Anfall höchst unlutherischer To-leranz, als er
in Accum die refomierte Predigt zuließ. Die Folgen wirken
bis heute nach: Als vor einigen Jahrzehnten ein Stadt-Oldenburger
die lutherische Landeskirche verlassen und der refor-mierten
Kirche beitreten wollte, musste er erfahren, dass dies nicht
möglich war, denn außerhalb der Gemeinde Accum ist auch
heute noch der Reformierte Got-tesdienst im Gebiet des ehemaligen
Herzogtums Oldenburg
nicht zugelassen, weil nämlich nach wie vor das
Paro-chialprinzip herrscht: Ein evangelischer Christ gehört
seiner Gebiets-Gemeinde an und wenn die lutherisch ist, dann ist
er eben lutherisch, es sei denn, er tritt aus, aber der
reformierten Kirche darf er deshalb immer noch nicht beitreten.
Baptist kann er werden und Methodist auch - nicht aber
Reformierter, es sei denn, er zieht nach Accum, denn dann ist er
ein solcher, auch wenn er es nicht ist, so will es das
evangelische Kirchen-recht. . |
1623,
30. 6. |
Jever/Neuenburg:
Die Grafen von Oldenburg
und Ostfriesland
legen endlich die Grenze zwischen ihren Territorien einvernehmlich
fest. |
1624 |
Bremen:
Der Ostertorszwinger
wird durch Blitzschlag zerstört, aber schon 1626 wieder
aufgebaut. |
1624-1627 |
Bremen:
Die Neustadt
wird befestigt. Es entstehen zunächst sieben Bastionen. Die
achte wird erst 1664 hinzugefügt, als auch die Befestigung
der Altstadt
modernisiert wird. Diese ist 1663 abge-schlossen. . |
1624 |
Strückhausen:
Bei einer Pest
sterben in dem Kirchspiel 1500 Menschen,
was bedeutete, dass etwa zwei Drittel der Bevölkerung dahin
gerafft wurden. |
1624 |
Schwei:
In der Bauerschaft Süderaußen-deich besteht eine
Nebenschule |
1624,
24. 3. |
Elsfleth:
Der Weserzoll
wird einge-richtet. Bau des Zollamts in Elsfleth.
(Heute Rathaus
der Stadt) |
1624,
26. 2. |
Sturmflut.
Schäden in ganz Stedingen.
Ebenso am 10. und 26. 2.. Bei dieser "Fastnachtsflut".wird
im Jeverland
das Altgarmssiel
so schwer beschädigt, dass es aufgegeben werden muss. An
seine Stelle tritt das Neugarmssiel.
Schäden in Butjadingen,
vor allem bei Eckwarden.
Im Jeverland
strömt das Wasser durch die Deichlücken, die noch nicht
ge-schlossen werden konnten. |
1624 |
Jever:
Im Sommer anhaltende Trok-kenheit. |
1625 |
Bremen.
Dänische Truppen besetzen das Erzstift. Damit erreichen die
Schrecken des Dreißigjährigen Kriegs auch das Erzstift. |
1625 |
Bremen:
Streik im Schlachtergewerbe. |
1625,
21. 12. |
Dedesdorf/Blexen:
Thomasflut |
1625 |
Lehe:
Die Kapelle "Klushof", die in der Marsch zwischen dem Ort und
der Geeste liegt, wird nicht mehr benutzt und verfällt
infolgedessen. Der Bau stammt vermutlich aus dem Mittelalter. Der
dazu gehörige Friedhof wird erst 1827 geschlossen. |
1625 |
Ahndeich.
In der Bauerschaft Ahndeich (Kirchspiel Stollhamm) besteht eine
Nebenschule. |
1625 |
Dorum:
Das "Neue Feld"
im Land Wursten
wird vom Salzwasser über-flutet. |
1625,
26. 2. |
Jever:
Fastnachtsflut.
Das Wasser steht vier Wochen lang in Mannshöhe im Land. Der
Deich muss von Horumersiel
bis zum Crildumer Siel
zurückgenommen werden. Auch bei Schillig
Hörn treten Landverluste ein. Bei Dauensfeld
wird der Deich, der 1551 gezogen wurde, aufgegeben. Schäden
auch in Schwei-burg. |
1626 |
Dedesdorf.
Dänische Truppen plündern Landwührden aus. Im
folgenden Jahr - 1627 - folgen zwölf englische
Kom-panien, an die sich eine Kompanie Ka-vallerie anschließt.
Im Jahre 1629 schreibt ein Sankt Loyen Kontributionen aus. 1632
kamen 700 Soldaten, die von den Schweden
angeworben worden wa-ren. 1635 folgen nacheinander zwei weitere
Kompanien. 1637 lagen zwölf feindliche Kompanien im Lande,
von denen jeder Hausmann 25 Soldaten im Quartier hatte. Die Truppe
nahm zum Abschied sämtliche Vorräte mit. 1648 kam es zu
einem schwedischen Überfall und 1649 erpressten mehrere
schwe-dische Obristen Geld von den Land-wührdenern. Obwohl
1648 ein allge-meiner Friede geschlossen wurde, be-setzten die
Schweden 1654 erneut das Land und beschlagnahmten die Boote, die
im Siel lagen. 1657 "ersuchte" ein schwedischer Major in
Dedesdorf
und Büttel
um Pferde. Die Verheerungen waren so schlimm, dass 1629 eine
kirchliche Visitation der Kirchen-gemeinde nicht stattfinden
konnte, weil die Sicherheit der gräflichen Beamten nicht zu
gewährleisten war. Der gerade erst eingeführte Pastor
floh in diesem Jahr von seiner Pfarre, weil er keine Einkünfte
mehr hatte. 1629 standen in Landwührden 80 Häuser leer.
Die Ge-meinde sei, so hieß es 1639, "aus-gemergelt und
erschöpft". Hinzu kam, dass bei diesen Verhältnissen
die Deiche nicht gepflegt wurden, so dass sie immer wider brachen
und die Fluten das Land überschwemmten. |
1626 |
Lehe:
Am 27. August 1626 schlägt der kaiserliche Feldherr Graf
Nikolaus
Tserklaes Tilly
den dänischen König Christian
bei Lutter am Barenberge.
Im Zug der Verfolgung besetzen kaiserliche Truppen Debstedt
und Ringstedt. |
1626 |
Blexen:
"Eisflut"
- sie beschädigt vor allem bei Tettens
den Deich schwer. Im Jeverland
halten diesmal die Deiche. |
1626 |
Bardenfleth.
Im Dorf besteht eine Ele-mentarschule. |
1627 |
Bremen.
Der Rat verbietet die Schwei-nehaltung
in der Stadt. |
1627 |
Bremen.
Am Ostertor wird eine zweite Bockwindmühle gebaut. Sie brennt
1791 ab. An der Stelle steht heute das Ol-bers-Denkmal. |
1627 |
Dedesdorf:
Sturmflut |
1627 |
Dorum:
Sturmflut.
Das "Neue Feld"
wird überflutet. |
1627 |
Lehe.
Der kaiserliche General Tilly
besetzt Lehe. |
1627,
1. 11. |
Oldenburg/Jever:
Die Kaiserlichen
Truppen unter Tilly
kehren - auf der Suche nach Winterquartieren, die noch nicht
ausgeplündert sind, zurück und besetzen die Friesische
Wehde und
dann, am 9. Dezember, im Jeverland
Tettens,
Mederns und
Minsen,
darüber hinaus Esens
und Wittmund.
"Die kaiserliche Sodateska hat im Jeverland erheblich gehaust,
geplündert, gestohlem, Frauen und Mädchen geschändet,
die Männer verwundet und ermordet." (Riemann:
Geschichte des Jeverlandes,
1931, 3. Bd. S. 125-126) Unter der Besatzung litt indes nicht nur
das Jeverland, sondern faktisch die ganze Grafschaft, insbesondere
Butja-dingen,
Stedingen
und das Ammerland.
Die Kaiserlichen
Truppen sammeln sich im Frühjahr des Jahres 1631 bei
Donnerschwee
vor Oldenburg
und rücken am 9. April 1631 wieder ab, weil inzwischen die
Landung des schwe-dischen Königs Gustav Adolf
droht und Tilly
deshalb seine Verbände im Osten zusammenzieht, um diese
Gefahr abzu-wehren. Graf Anton Günther
hat sich in dieser Zeit in der Tat bemüht, die ungebetenen
Gäste wieder los zu wer-den und hat auch den Kaiser bewegen
können, im Jahre 1630 deren Abzug zu befehlen, aber das
bewirkte nichts. Entscheidend war, dass sich die mili-tärische
Lage änderte und dass der Feldmarschall der katholischen Liga
dann am Lech fiel. Darüber hinaus erbat und erhielt der Graf
dänische Truppen, die er offenbar zur Sicherung seiner
Re-sidenz und der anderen Festungen des Landes verwandte, nur
fielen diese Soldaten, wie es die Sitte der Zeit war, ebenso
lästig wie die Kaiserlichen,
so dass man froh war, als sie sich im Jahre 1644 in Ellenserdamm
einschifften, um in die Heimat zurückzukehren. Dass Graf
Anton-Günther sein Ländchen vor den Schrecken des
Dreißigjährigen Krieges bewahrt habe, ist nichts weiter
als eine deutschnationale Legende, die der Realität nicht
entspricht. In der Tat gilt dies allenfalls für die
befestigten Orte, also Oldenburg, Apen und Ovelgönne - zur
Sicherung des platten Landes konnte er nichts tun. |
1627 |
Tettens:
Erneut schwere Schäden am Deich vor dem Kirchspiel. |
1627 |
Esens:
Die Stadt wird zuerst von kai-serlichen, dann von hessischen
Truppen besetzt. |
1628 |
Bremen:
Streik der Tuchbereiter. |
1628
|
Dorum:
Sturmflut.
Das neue Feld
wird überflutet |
1628 |
Geestendorf:
Kaiserliche Truppen legen bei Geestendorf
eine Schanze an, wobei sie eine vorhandene Anlage, möglicher-weise
Reste der Stinteburg,
benutzen. |
1628
- 1631 |
Butjadingen:
Kaiserliche Truppen beset-zen die Halbinsel. |
1628,
8. 10. |
Sturmflut.
|
1628-1746 |
Esens.
In der Stadt werden die ostfrie-sischen Münzen geprägt.
1746 wird die Werkstatt nach Aurich
verlegt. Die Esenser
Münze befand sich in einem Anbau des Schlosses, der erhalten
blieb, als die Burg
abgerissen wurde. Das unansehnliche Haus, das vermutlich älteste
in Esens,
verschwand 1950 und machte einem Parkplatz Raum. Eine Plastik
erinnert aber an die alte Münz-stätte. |
1629 |
Berne:
Sturmflut.
Schäden in ganz Stedingen. |
1629 |
Butjadingen.
In Mundahn und in Ruhwarden existieren Nebenschulen. |
1629 |
Elsfleth:
In Linen besteht eine Nebenschule. |