|
-1780-1799- |
1780 |
Sande:
Friedrich-August-Groden
einge-deicht. |
1780 |
Burg:
Hinrich Bosse baut auf dem Burg-platz der Ortschaft Schiffe.
Insgesamt laufen bis 1870 110 hölzerne Segel-schiffe vom
Stapel. Dann geht die Werft ein. |
1781 |
Ellwürden:
Bei dem Dorf wird eine Holländer-Windmühle
errichtet. Sie er-setzt eine Bockwindmühle,
die 1778 abbrannte. Der Holländer verliert 1929 durch einen
Sturm Kappe und Flügel. Im Jahre 1978 stand noch der Rumpf. |
1782 |
Bremen/Baltimore.
Die "Lavater" segelt als erstes bremisches Schiff nach dem
amerikanischen Unabhängigkeits-krieg von Bremen nach
Baltimore. Damit beginnt die "Fährverkehr" zwischen der
Hansestadt und den USA. |
1782 |
Bremen:
Der bremische
Kaufmann Carl Philipp Cassel
lässt ein Schiff mit dem Namen "Der Präsident"
für eine Fahrt nach China
ausrüsten. |
1782 |
Bremen:
Die Zimmerleute streiken, weil sie sich weigern von dem Lohn, den
der Bauherr ihnen direkt zahlte, drei Groschen an die Meister
abzugeben. Sie haben keinen Erfolg. |
1782 |
Rönnebeck.
Der Schiffszimmermann Jo-hann Hashagen baut in Rönnebeck die
Kuff "Anna Margaretha", von der aber weiter nichts bekannt
ist. Zugleich bestand in dem Ort die Schiffswerft von Johann von
Tritzen, der 1787 in Konkurs ging. |
1782 |
Vegesack.
Gründung der Werft von Jo-hann Janssen.
Sie wird 1815 von Jürgen Sager
übernommen und schließt ihre Pforten 1871. Auf dieser
Werft lernte Johann Lange.
Er und seine Söhne Jo-hann und Carl waren wichtige
Unter-nehmerpersönlichkeiten der Schiffbau-Industrie an der
Unterweser
im 19. Jahrhundert. |
1783 |
Bremen:
Nach dem Pariser Frieden,
durch den die bislang englischen Kolo-nien
in Nordamerika selbständig wurden, eröffnen bremische
Kaufleute den Han-del mit den USA,
der im folgenden Jahrhundert für die Hansestadt
entschei-dende Bedeutung erlangt. |
1783 |
Braksiel:
Der Kaufmann Gerhard Gross siedelt sich in "Braacke" an und
grün-det damit ein Geschäft, das entscheidend zur
Entwicklung der Stadt beigetragen hat. Er betätigt sich
zunächst als Aus-rüster für die Schiffe, die vor
Braksiel anlegten, überdies betrieb er ein Hotel. Am 19.
Dezember 1856 erhielt Gerhard Gross die Erlaubnis, in "Braake"
einen Helgen zu errichten., die in Kirchham-melwarden von seinen
Söhnen Oltmann Eduard Gross, Johnn Gerhard und Died-rich
Adolf Karl betrieben wurde und auf der von 1860 bis 1864 zehn
Segler gebaut wurden. Von den dreien blieb Karl Gross übrig,
der von 1866 bis 1880 16 weitere Schiffe zimmern ließ.
Danach stellte Karl Gross den Schiffbau ein. Die Firme verlegte
sich von nun an auf den Getreidehandel. |
1784 |
Burglesum:
Die Schanze wird abgetra-gen. Kolonisten siedeln sich in der
Um-gebung an. |
1784-1786 |
Eckwarden:
Die Ortschaften Eißwürden, Großwürden
und Mundahn mit 26 Häu-sern und 150 Jück Land,
nördlich von Eckwarderhörne
gelegen, werden end-gültig ausgedeicht. An dieser Stelle
wurde der Deich bereits in den Jahren 1686 und 1720 zurückverlegt.
Die nun-mehr erreichte Linie wurde bis heute gehalten. |
1784,
1. 3. |
Stedingen:
Eisstau in der Unterweser
. |
1785 |
Bremen.
Einige Tischler "empören" sich erfolglos. Sie fordern,
die Lehrjun-gen nicht nur vorschlagen, sondern auch auswählen
zu dürfen und scheitern da-mit. |
1785 |
Bremen:
Die Sattler-Gesellen verlassen Bremen, weil sie sich weigern Geld
in eine Kasse einzuzahlen, aus der kranke Kollegen unterstützt
wurden. Sie haben keinen Erfolg. |
1785 |
Hastedt:
Der Jude Hesekiel Jacob Ale-xander
siedelt sich in der Gemeinde an und versorgt die Schneider im Dorf
mit Rohstoffen. Außerdem verkauft er ihre Fertigprodukte.
Ihm folgen bis zur Jahr-hundertwende drei weitere Familien, die
zum Teil in Hastedt selbst, zum Teil auf dem Barkhof
wohnen. Als der Ort 1803 bremisch
wurde, durften sie als "Schutzjuden" bleiben, es war aber
nicht gestattet, dass weitere Juden
ka-men. |
1786 |
Bremen:
Der "Kaak"
auf dem Markt-platz
wird abgebrochen. Dabei handelt es sich um einen sechseckigen
Käfig, auf dem sich oben, also für eine große
Men-schenmenge sichtbar, ein Pfahl befand, an dem Diebe und andere
Übeltäter an-gebunden wurden, wenn sie ausge-peitscht
wurden. Das geschah mit Bir-kenreisern und hatte oft zur Folge,
dass die Delinqueten an den Wunden, die ih-nen so zugefügt
wurden, starben. |
1786 |
Bremen:
Die Schuhmacher-Gesellen fordern 14 "Krugtage" (wir würden
das "Urlaub" nennen) und setzen sich auch nach einer langen
Auseinanderset-zung durch. |
1786 |
Bremen:
Die Lohgerber streiken. Sie fordern eine neue Herberge und
erhalten sie auch. |
1787 |
Bremen:
Unter dem zweiten Rathaus-bogen
findet die letzte Gerichtsver-handlung auf dem Marktplatz
statt. |
1787 |
Bremen:
Die Tischler streiken und ver-lassen zum Teil Bremen, weil man
sich nicht auf einen "Ladengesellen" eini-gen kann. Der
Arbeitskampf scheitert. |
1787 |
Brake:
Vor Brake
werden 40 Duck-dalben in die Weser
gerammt, an denen Schiffe, die wegen ihres Tiefgangs nicht bis
Bremen
gehen können, festmachen, um die Ladung in kleinere Kähne
zu löschen. Damit beginnt die Geschichte des Braker
Hafens. |
1787,
27. 7. |
Varel:
Graf Wilhelm Friedrich Gustav von Bentinck
tritt die Herrschaft in Varel
an. Er stirbt, nach einem wechsel-vollen Leben, am 22. Oktober
1835. Bemerkenswert ist an ihm, dass er in zweiter Ehe mit Sarah
Margareta Ger-des,
der Tochter eines Moorkolonisten verheiratet war, mit der er eine
vorbild-liche Ehe führte, die natürlich in keiner Weise
standesgemäß war, was zu üblen Erbstreitigkeiten
der Bentincks mit den Gottorps führte. Die Gräfin starb
am 11. Februar 1856, also zwei Jahre, nachdem Varel
in dem Großherzogtum Oldenburg
aufgegangen war, und wurde als letzte der Bentincks
in der Familiengruft in der Schlosskirche
beigesetzt. |
1788 |
Bremen.
Gründung der Freimaurer-Loge "Zumm Ölzweig". |
1789 |
Bremen:
Die Französische Revolution
wirkt sich bis in die Hansestadt aus: Der Bürgerconvent
- das war die Vertre-tung der Elterleute
und der "Ämter"
(Zünfte)
der Stadt -, der bis dahin nur beratend tätig waren, verlangt
größere Mitspracherechte, die der Rat aber ab-lehnt. |
1789 |
Bremen.
Konflikt innerhalb des Amtes der Schmiede und der Schlosser.
Anlass war eine "Schimpfung". Damit war zunächst eine
Beleidigung gemeint, dann aber ging es auch um die
"Handwerks-ehre" also um die Auslegung bestimm-ter Regeln und
Bräuche. Das Ergebnis des Konflikts ist nicht bekannt. |
1789,
17. 2. |
Jever:
Sturmflut |
|
-1790- |
1790 |
Bremen:
Die Schneider drohen mit Auf-ruhr, um die Abweisung von
Arbeits-kräften zu erreichen, die nicht der Zunftordnung
unterliegen. Sie scheitern mit ihrem Anliegen. |
1790 |
Oberneuland:
Die Kirche wird erweitert. |
1790 |
Middoge:
Bau einer Holländermühle. Sie trat an die Stelle einer
Bockwindmühle,
die am 7. 8. 1789 abgebrannt war. Eine Mühle steht auf dem
Platz seit dem 16. Jahrhundert: im Jahre 1534 erhielt Fulf von
Middoge von
dem Fräulein Maria die Genehmigung, eine solche zu errichten,
was er alsbald getan haben dürfte. |
1791 |
Dithmarschen.
Sturmflut.
Diesmal halten die Deiche, weil das Wasser vorzeitig abläuft.
Die Wesermündung
und die Jade
waren offenbar nicht betroffen |
1791 |
Bremen:
Der Buchhändler Huntemann
an der Sandstraße
betreibt eine Leihbü-cherei. Der neue Geschäftszweig
ent-wickelt sich lebhaft. Bald bieten auch Vereine Bücher zum
Verleih an, so der Verein "Erholung von 1802", und die
"Bremer
Bibelgesellschaft" von 1815.
Seit 1884 gibt es Bremen eine "Central-Volksbibliothek". |
1791 |
Bremen.
In der Stadt bricht ein Gesel-lenstreik
aus, der mehrere Handwerks-betriebe erfasste und einige Wochen
hindurch andauerte. Der Rat setzte Sol-daten ein, um die Tumulte
zu beenden, wobei es Tote gab. Anlass zu dieser Be-wegung bot das
Zunftrecht,
das den Ge-sellen kaum die Gelegenheit gab, sich als Meister
selbständig zu machen. Im Rat wird die Einführung der
Gewerbe-freiheit
diskutiert, aber man kann sich zu einer solch revolutionären
Maßnahme nicht entschließen. |
1791 |
Bremen.
Die Schmiede streiken. Es geht um die Frage, welche Arbeiten den
Schmieden zustehen und welche von den Schlossern ausgeführt
werden müssen. |
1791/1792 |
Bremen.
In der Hansestadt bestehen die ersten Liebhaber-Theater, die von
Handwerksgesellen und Näherinnen un-terhalten werden. |
1791 |
Wulsdorf.
Neubau einer Schule. |
1791 |
Brake:
Der Herzog von Oldenburg
lässt in Braksiel,
dem künftigen Brake,
einen Helgen und eine Kielleichteranstalt einrichten, die dazu
dient, Schiffe an Land zu verholen, damit man sie unter der
Wasserlinie kalfatern kann. Diese Anstalt wurde 1811, als der
Herzog ins Exil ging, von dem Zimmermann Hinrich Oltmanns
gekauft. Die nach ihm be-nannte Werft wird nach seinem Tode von
dem Sohn und dann von dessen Witwe Anna Rebecka Oltmanns
weiter-betrieben. Ihr folgte der Sohn Johann Oltmanns, der am 8.
November 1901 plötzlich während eines Tanzes starb. Über
seinen Nachlass wurde der Kon-kurs eröffnet. Damit endete die
Ge-schichte der tradionsreichen Werft. Die Werft Oltmanns in Brake
hat in der Zeit ihres Bestehens 143 Segelschiffe ge-baut, das
letzte 1894. Das erste Schiff, das auf dem Werftplatz entstand,
wird auf 1792 datiert. Mit der Werft Oltmanns in Brake beginnt der
Aufbau einer lebhaften Schiffbau-Industrie entlang der
Unterweser.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts bestanden an der Weser
zwischen Brake
und Elsfleth
rund 20 Werften, die allesamt mit dem Bau hölzerner Schiffe
beschäftigt waren und von denen keine die Umstellung zum Bau
eiserner Schiffe bewältigen konnte. Insgesamt lassen sich auf
dem linken Ufer der Unterweser zwischen 40 und 50 Werften, je
nachdem wie man zählt, nachweisen, die natürlich nicht
alle zur gleichen Zeit am Werke waren. |
1792 |
Bremen.
Die "Diana" und "Die Kro-ne" verkehren regelmäßig
zwischen Bremen sowie Baltimore und New York. Dabei transportieren
sie auch Pas-sagiere. 1798 gehen 19 Schiffe in die USA ab. Der
Verkehr wird durch die napoleonischen Kriege unterbrochen. |
1792/93 |
Bremen.
An der Weser
werden die ersten Badeplätze eingerichtet, nämlich links
der Weser im Bereich der Wer-derstraße und rechts der Weser
am Ho-hentorsdreieck. Die Badeanstalt an der Werderstraße
wurde 1900 auf den Stadtwerder
verlegt. Der Badeplatz vom Hohentorsdreieck wanderte 1865
fluss-abwärts und kam 1879 nach Woltmers-husen. |
1792 |
Bremen.
Auf dem Ostertorswall
wird das erste "Komödienhaus"
der Stadt er-richtet. Es ist aus Holz und wird bereits 1844 wieder
abgebrochen. |
1792 |
Bremen.
Die Tischler streiken. Ursache: Ein Meister hatte einige Gesellen
der Faulheit bezichtigt. Daraus entwickelte sich der Ausstand, der
aber erfolglos war. |
1792 |
Bremen.
Zünftige Lohgerber streiken, um einen Tagelohner abzuweisen.
Das Ergebnis ist unbekannt. |
1794 |
Vegesack:
Der Ort wird zum "Flek-ken" erhoben. "Alt-Vegesack"
hatte damals 101 Feuerstellen, Von 1798 bis 1800 kamen 62 weitere
hinzu. |
1793 |
Lilienthal:
Johann Hiernonymus Schröter
baut in Lilienthal das damals größte Fernrohr der Welt,
mit dem er astro-nomische Studien betreibt. Mit Hilfe dieses
Instrument werden in unserem Sonnensystem drei kleine Planeten
entdeckt, darunter der Klein-Planet Juno.
Außerdem berechnet Friedrich Wilhelm Bessel
hier die Entfernung des Fixsterne 61 Cygni von der Erde, eine
Leistung, mit der er sich in die Ge-schichte der Astronomie
einschreibt. Schröter
begründet eine astronomische Sozietät, der 24
europäische Wissen-schaftler angehören. |
1793 |
Wulsdorf.
In der Zingelke wird eine Schule gebaut. |
1793,
1. 9. |
Jever:
In der Residenzstadt trifft das Portrait der Zarin Katharina
ein, die nebenbei Herrin von Jever
ist. Das Bild ist von Baptista Lampi
gemalt worden. Es erhält seinen Platz im Audienzsaal
des Schlosses, wo es noch heute hängt. |
1793,
13. 10. |
Jever:
Erster katholischer Gottesdienst im "Wachthaus" am Alten
Markt, das zur Kirche umgebaut wurde. |
1793 |
Esens:
Der Pranger wird abgerissen. |
1794 |
Bremen.
Das erste Adressbuch
der Stadt erscheint. |
1794 |
Grohn:
Der Reepschläger Claus Hinrich Michelsen
erhält vom Inhaber des Guts Schönebeck
die Erlaubnis, in der Dorfschaft Grohn
eine Reeperbahn zu eröffnen. Aus dem Handwerksbetrieb
entwickelt sich die Bremer
Tauwerk-fabrik, die zwar 1890 abbrannte, danach aber wieder
aufgebaut und 1892 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. |
1795 |
Bremen.
Einheimische Schiffszimmerer vertreiben auswärtige Arbeiter,
um ihre Löhne zu sichern. |
1795 |
Ovelgönne.
Die kleine jüdische
Gmeinde legt an der Straße nach Strückhausen
einen eigenen Friedhof an, der noch existiert, jedoch seit 1930
nicht mehr benutzt wird. |
1795 |
Schweindorf:
Bauer Harm Frerichs
er-legt in der Nähe von Esens
den letzten Wolf
Ostfrieslands.
|
1795 |
Braksiel:
Vor dem Braksiel
werden 18 neue Pfähle gesetzt, die diejenigen er-setzen
sollen, die zwischenzeitlich ver-loren gegangen sind. |
1795,
März |
Bremen:
Ein hannöversches
Regiment besetzt Bremen.
Es folgten zahlreiche Durchmärsche. In die Stadt dringen auch
Flüchtlinge ein. Das Militär verlässt Bremen
am 30. November 1795. |
1795 |
Lehe:
Britische Truppen landen bei Lehe.
Sie werden hier auch später wie-der eingeschifft. |
1796 |
Bremen:
Die Vereinigten Staaten von Amerika
eröffnen ein Konsulat in Bre-men (inzwischen geschlossen).
Erster Konsul wird Friedrich Jacob Wichel-hausen. Bremische
Konsulate entstanden 1815 in New York,
1821 in Baltimore und 1827 in Philadelphia und Boston. 1827
schließen die Hansestädte Lübeck, Hamburg
und Bremen einen Handels- und Schiffahrtsvertrag mit den USA.
Seit 1828 gibt es einen regelmäßigen Schiffsverkehr
zwischen Bremen und New York.
(Diese frühe und enge Beziehung zu den USA
sollte sich auszahlen, als nach dem Zweiten Weltkrieg die
Amerikaner Bremen und Bremerhaven
(samt den angrenzenden niedersächsischen Landkreisen) zu
ihrer "Enklave" in der britischen Zoge machten. Diesem Umstand
verdankt es Bremen, dass es sich bis heute seine Selbstständigkeit
als eigenes Bundesland erhalten konnte.) |
1795 |
Lehe:
Erste bremische
Pläne, an der Geestemündung
einen neuen Hafen zu bauen. Der französische
Gesandte bei den Hansestädten, Karl Friedrich v. Reinhard,
berichtet dem Außenminister Delacroix
von dem bremischen
Wunsch, einen neuen Hafenplatz an der Unterweser
zu erwerben. Der Grund ist, dass die bremischen
Kaufleute seit 1783 in den transatlantischen Handel mit den USA
eingetreten sind und außerdem Verbindungen nach Ostasien
geknüpft haben. Außerdem ist auch der bremische
Außenhafen in Vegesack
durch See-schiffe nicht mehr zu erreichen. Die Ware muß in
Brake und
Großensiel,
also in oldenburgischen
Häfen, umgeladen werden. Der bremische
Senator Gröning
fährt deshalb 1798 und 1801 nach Paris,
um dort über die Erwerbung eines Ha-fengeländes an der
Wesermündung
zu verhandeln, jedoch ohne Erfolg. In Bre-men
selbst erhob sich gegen die Pläne, einen neuen Hafen zu
bauen, Opposition. Diese plädierte damals bereits für
eine Korrektion der Unterweser. Da im übri-gen weder
Hannover
noch Oldenburg
zu dieser Zeit Probleme machten, blieben die Pläne liegen.
Außerdem brachte die "Franzosenzeit"
andere Sorgen. |
1796,
10. 3. |
Lehe:
Ein Flächenbrand vernichtet 160 Häuser. Vier Menschen
sterben in den Flammen. |
1796,
27. 9. |
Bremen:
Der Rat der Stadt beschließt, den "Brautwall"
auf der Halbinsel zwischen Großer
und Kleiner Weser
ab-tragen zu lassen. Damit beginnt die Schleifung der
Festungsanlagen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten als
nutzlos erwiesen hatten und nunmehr die Entwicklung der Stadt
behinderten. |
1796 |
Bremen.
Die Zimmerleute und andere Gesellen erzwingen durch Streik
Lohn-erhöhungen. |
1796 |
Bremen.
Meuterei der Stadtsoldaten we-gen eines zu geringen Lohnes |
1796,
10. 8. |
Bremen.
Unruhen der Maurergesellen. Sie weigern sich, Geld in eine
"Toten-lade" einzuzahlen. Sie enden am 15. August 1796 |
1796 |
Bremen.
Die Schmiede streiken vergeb-lich, weil sie angeblich beleidigt
worden waren. |
1796 |
Bremen:
Die Strumpfwirker versammeln sich eigenmächtig und verweigern
be-stimmte Abgaben, um so die Vorrechte der Meistersöhne
einzuschränken, was ihnen auch gelingt. |
1796 |
Bremen.
Die Tonnenmacher streiken er-folglos, um eine Verbesserung der
Ge-sellenrechte durchzusetzen. |
1796 |
Bremen.
Die zünftigen Lohgerber wollen erreichen, dass ihnen im
Krankheitsfall nicht gekündigt werden kann. Sie schei-tern. |
1796 |
Lehe:
Großbrand in Lehe. In der Langen Straße, der Spadener
Straße und der Nettelstraße werden 160 Häuser ein
Raub der Flammen. Auch die Kirche brennt aus. |
1796 |
Geestendorf.
Oberlotse Wächter schlägt vor, in die Geeste Duckdalben
einzuram-men, um hier Liegeplätze für sechs Schiffe zu
schaffen. Er kommt auf die Idee, als 1796 16 britische
Truppen-transporter in den Fluss einlaufen und hier ankern. |
1797 |
Bremen.
Der bremische
Arzt Wilhelm Olbers
veröffentlicht seine Methode zur Berechnung von
Kometen-Bahnen. |
1797 |
Bremen.
Viele Schneider streiken, um die Vorrechte der Meistersöhne
einzu-schränken. Sie haben keinen Erfolg. |
1797 |
Bremen.
Die Schmiedegesellen fühlen sich beleidigt und streiken,
kommen aber damit nicht durch. |
1797,
17. 8. |
Bremen.
Der Bremer Rat setzt eine Kommission nieder, die prüfen soll,
wie weitere Unruhen des bremischen Prole-tariats verhindert und
Gesellen-Verbin-dungen beseitigt werden könnten. Es gab als
damals schon zumindest Vorfor-men der späteren
Gewerkschaften, |
1798 |
Bremen:
Bei einer Versammlung der Schmiede bricht ein Streit aus, weil
Lübecker Gesellen bei "offener Lade" Bier trinken, was in
Bremen verboten war. Daraus entsteht ein Tumult, bei dem sowohl
die Meistertafel als auch die gemeinsame Lade verschwinden. Sie
tauchen später in Altona wieder auf und werden zurückgegeben. |
1797 |
Dangast.
In Dangast
entsteht eines der ältesten deutschen Seebäder. (Das
an-dere, das diesen Ruhm für sich bean-sprucht, ist
Norderney) |
1797 |
Atens:
Der Kaufmann
Christoph Martin Becker
errichtet in dem Kirchspiel Atens
"Auf der Inte"
eine Ziegelei
und Kalk-brennerei. Ab 1898 "Frisia-Ziegelei GmbH".
Im Jahre 1962 geschlossen. |
1797 |
Brake.
Die Breite Straße entsteht. |
1798 |
Bremen.
Aufruhr der Bauern in Ober-neuand. |
1799,
29. 4. |
Bremen.
Eröffnung der Navigations-schule
in Bremen. Ihr erster Direktor wurde der Kaufmann
Cassel, der
nieder-ländischer Kapitän gewesen war und deshalb das
Gewerbe gut beherrschte. Er hatte das Institut auch finanziell
gefördert. Hamburg
besaß bereits seit 1749 eine Navigationsschule
und Emden
hatte 1782 einen Navigationslehrer eingestellt. 1789 wurde in
Bremen, ganz wesentlich auf Betreiben Cassels, der Steuermann
Daniel Braubach
als Navi-gationslehrer eingestellt. Daraus ent-wickelte sich dann
die Navigationschule. Das Institut wurde 1895
"Seemaschi-nistenschule,
Maschinenbauschule
und Schiffbauschule"
und ist schließlich - gemeinsam mit den Hochschulen für
Technik,
für Wirtschaft und Sozialwesen
- 1982 in der "Hochschule Bremen"
aufgegangen. |
1799 |
Bremen.
Streik in der Kattunfabrik Wilckens. Die Arbeiter werden mit
Ge-walt gezwungen, die Arbeit wieder aufzunehmen. |
1799 |
Elsfleth:
In der Steinstraße wird die erste Apotheke eröffnet. |
1799 |
Jever:
Neu-Friederikengroden
|
1799 |
Esens:
Die Reste der Stadttore ver-schwinden |