|
-1909-1911- |
1909,
11. 1. |
Bremen.
Im Bürgerpark wird bei der Wiegandbrücke eine
Sandsteinbank zum Gedächtnis an Heinrich Bulthaupt
(1849-1905) mit einem Bronzerelief des Dichters aufgestellt. |
1909,
9. 2. |
Bremen.
Der Norddeutsche Lloyd gibt den Auftrag, alle Schiffe der Reederei
mit drahtloser Telegraphie auszustatten, damit diese im Notfall
Hilfe herbeirufen können. |
1909,
12. 4. |
Bremen:
Eröffnung der neuen Realschule
in der Neustadt
Von 1938 - 1945 "Kapitän-König-Schule".
|
1909,
22. 4. |
Bremen.
Eröffnung der neuen Realschule in der Neustadt. |
1909,
25. 5. |
Bremen:
Großfeuer in der Neustadt.
Im Oldenburger Güterbahnhof
brennen Kohlenschuppen, dazu ein Baumwoll-schuppen an der
Hemmstraße. |
1909,
1. 7. |
Bremen.
Das neue Gebäude des Staats-archivs an der Tiefer wird
eröffnet. |
1909,
4. 11. |
Bremen:
Auf dem "Kirchhof Unserer Lieben Frau"
wird das Denkmal für den preußischen
Generalfeldmarschall Graf Moltke
enthüllt. Er schuf durch die Siege von Königgrätz
und Sedan
die Vorausetzungen für die Gründung des Deutschen
Reichs.
Heute noch beden-kenswert ist der Ausspruch des "Gro-ßen
Schweigers": "Der ewige Friede ist ein Traum - und nicht
einmal ein schöner!" |
1909,
11. 7. |
Bremen.
Der Allgemeine Bremer Turn-verein eröffnet den neuen
Spielplatz auf dem Werder. Am 14. Juli 1909 bewilligt die
Schuldeputation einen Betrag von 12.000 Mark zur Errichtung einer
Tribüne. |
1909,
1. 7. |
Bremen:
Das neue Gebäude des Staats-archivs wird eröffnet. Das
Gebäude wurde am 24. Februar 1945 durch Bomben zerstört.
Seit 1968 Neubau am Präsident-Kennedy-Platz. |
1909,
1. 8. |
Bremen:
Im Bürgerpark
wird ein Bron-zehirsch
von Theodor Georgii
aufge-stellt, dazu ein Brunnen von J. Conrad Buchner. |
1909,
16. 8. |
Bremen:
Brand der Ölmühle
im Freihafen |
1909,
14. 9. |
Bremen:
Jürgen Heinrich Keberle, ge-nannt Hein Holtenbeen,
stirbt. Er wurde 74 Jahre alt. der Mann wurde als Bremer Original
gerühmt, aber worin seine Leistung eigentlich bestnd, habe
ich nie verstanden. |
1909,
30. 9. |
Bremen.
In der Petroleum-Raffinrie August Korff streiken 100 Arbeitter.
Der Ausstand endet erfolglos Anfang No-vember. |
1909,
10. 10. |
Bremen:
Auf den Wiesen der Pauliner Marsch
wird ein Fussball-Stadion mit einer holzernen Tribüne
eingeweiht, die 1925/26 durch eine neue aus Stein ersetzt wird. Am
1. Februar 1929 übernimmt der "Verein Weserstadion"
die Anlage, die bis dahin von dem Allgemeinen Bremer Turnverein
Bremens von 1860
betrieben worden war. Generalpächter wurde dann der SV
"Werder".
Seither viele Umbauten. |
1909,
2. 11. |
Bremen.
Der Verein für Luftschiffahrt wird gegründet. |
1909,
4. 11. |
Bremen:
Der Marcus-Brunnen
auf dem Liebfrauenkirchhof
wird der Stadt über-geben. Der Schöpfer ist der
Bildhauer Hermann Hahn.
|
1909,
13./14. 11. |
Bremen.
Der Ingenieur Grade führt über dem Rennplatz in der Vahr
sein Flugzeug vor. Er kann sich in der Rekordszeit von 54 Minuten
in der Luft halten. |
1909,
26. 11. |
Bremen.
Stapellauf des Linienschiffes "Thüringen"auf der AG
Weser. Das Schiff wurde am 1. Juli 1911 in Dienst gestellt und am
5. November 1919 aus der Liste der deutschen Kriegsschiffe
gestrichen. Am 29. April 1920 lieferte das Reich die "Thüringen"
an die En-tente aus. Die französische Flotte ver-brauchte es
als Zielschiff. Es wurde 1923 abgebrochen. Die "Thürin-gen"spielte
in der deutschen Geschich-te deshalb eine Rolle, weil namenlose
Heizer auf ihr Ende Oktober 1918 die Feuer aus den Kesseln rissen,
und so nicht nur die Kamikazefahrt der deut-schen Hochseeflotte in
den Kanal ver-hinderten, sondern vor allem die Revo-lution
auslösten, auf der unsere heutige Republik beruht (was in
Wilhelmshaven niemand wahrhaben will - dort schämt man sich
halt der Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung, in der wir
heute leben, und widmete sich lieber einem unzeitgemässen und
verfassungs-widrigen Kaiser-Wilhelm-Kult, wie er, mit
Unterstützung des Stadt und ihrer Parteien, von der
"Gesellschaft für wilhelminische Studien"betrieben wird
Pfui!). |
1909 |
Bremen:
Der Norddeutsche Lloyd
hat 200 Dampfer und 227 Leichter in Fahrt. |
1909,
7. 4. |
Bremerhaven/Geestemünde:
Fünfzig Böttcher der Firmen Buchtenkirchen, Rademeier
und Kimme fordern mehr Lohn und vor allem einen Tarifvertrag und
treten in den Streik, als beides verweigert wird. Der Ausstand,
über den nichts Näheres bekannt ist, scheitert. |
1909,
26. 4. |
Bremerhaven/Geestemünde:
In den Häfen streiken 43 Kohlenzieher und Platzarbeiter, von
denen nur 27 gewerk-schaftlich organisiert sind. Sie fordern einen
Tarifvertrag. In der Tat kommt ein solcher nach vier Tagen (am 29.
April 1909) zustande. |
1909,
17. 5. |
Bremerhaven/Geestemünde:
Streik in der Feilenhauerei Fuchs. Bis zum 27. Mai 1909 dauert der
Ausstand, an dem sich elf der zwölf Beschäftigten
beteiligen, dann bricht er ergebnislos zusammen. |
1909,
20. 12. |
Bremerhaven/Geestemünde:
Die Kessel-schmiede der "Röhren- und
Blech-schweißwerke"treten in den Streik, um eine
Lohnerhöhung durchzusetzen. Be-teiligt sind von den 58
Betroffenen 55 Arbeiter. Der Ausstand endet nach fünf Tagen
am 24. Dezember 1909 mit einem Erfolg. |
1909 |
Geestemünde:
Im Januar strandet der Fischdampfer "Grönland"unter
Island. Der Trawler "Bremen", Bremen, kollidiert mit einem
anderen Schiff und wird zum Wrack. Am 20. Oktober 1909 sinkt die
"Adolf", Geestemünde" in der Nordsee. Das Schicksal der
Besatzung ist nicht bekannt. |
1909,
24. 1. |
Geesemünde.
In der Wesermündung sinkt der Fischdampfer "Montag" nach
einer Kolission mit dem Fischdampfer "Schleswig". |
1909 |
Geestemünde.
In der Maschinenfabrik Achgelis treten Ende März 15 Arbeiter,
von denen nur sieben organisiert sind, in einen Streik, weil sie
mit den Abzügen von dem Akkordlohn nicht einverstanden sind
und weil Kollegen gemaßregelt, also entlassen wurden. Sie
erreichen schon nach einem viertägigen Streik eine
Lohnerhöhung. Die vom Unterneh-mer ausgesprochene Aussperrung
scheitert. |
1909,
25. 9. |
Geestemünde.
Wieder Streik bei Ach-gelis. Beteiligt sind alle 22 Arbeiter der
Firma, von denen 17 organisiert sind. Der Ausstand endet nach vier
Tagen am 28. September mit einem Erfolg. |
1909 |
Lehe:
Gründung der Freiwilligen Feuer-wehr Leherheide. |
1909 |
Wulsdorf:
Gründung der Wulsdorfer Bank |
1909 |
Blexen.
Dem Vorbild von Tossens und Eckwarden folgend, gründet man
nun auch in Blexen einen Badeverein. An der Franzosenschanze
entsteht in diesem Jahr ein Badestrand und den Hügel krönt
alsbalde eine Giftbude. Aus dem Unter-nehmen wird jedoch nichts,
was ver-schiedene Gründe hatte, auch den, dass Dorf und
Badestelle doch zu weit von einander entfernt lagen. |
1909,
8. - 13. 2. |
Blexen:
Im Tanklager an der Weser
brennen fünf Tanks aus. Die so oft be-fürchtete
Katastrophe ist damit einge-treten. Da die Tanks aber fernab jed
Siedlug liegen, entsteht weiter kein Schaden. Als Ursache wird
Selbstent-zündung des Öls vermutet. . |
1909 |
Nordenham:
Bau der katholischen Pfarr-kirche St. Willehad.
In den Jahren von 1959 - 1963 wurde die Kirche völlig
umgebaut. Katholische Messen finden in Nordenham seit dem 8. Mai
1892 statt. Die Gemeinde wird am 15. Januar 1924 zur selbständigen
Pfarre. |
1909,
30. 4. |
Nordenham:
Einweihung der Baptisten-Kapelle
an der heutigen Friedrich-Ebert-Straße.
Umbauten 1961 und 1971. Die Gemeinde selbst wurde 1907 gegründet. |
1909,
27. 7. |
Nordenham:
Der Großherzog eröffnet die Butjadinger Bahn. |
1909 |
Jade:
Das Oberteil des Galerie-Hollän-ders
brennt ab und wird nicht wieder aufgebaut. Die Mühle
wurde 1815 er-richtet und ersetzte eine Bockwind-mühle.
|
1909 |
Nordmentzhausen.
Der Erdholländer
der Gemeinde wird abgebrochen. Die Mühle
war 1897 errichtet worden. |
1909-1910 |
Brake:
Bau der Realschule in Brake.
(seit 1919 Oberrealschule). |
1909
-1914 |
Wilhelmshaven:
Jade-Korrektur.
Die Baumaßnahme soll bewirken, dass das Fahrwasser der Jade
nicht so rasch versandet und dass die Flotte auch bei Ebbe
auslaufen kann. Die Massnahme wird wird 1926 und 1931 wiederholt. |
1909/1910 |
Wilhelmshaven.
Im Jadebusen
lässt die Marine den Leuchtturm
"Arngast"
errichten. Er ist bis 1967 ständig mit einer Wache besetzt,
wird jetzt aber von einer Zentrale aus ferngesteuert. 1985
gründliche Sanierung. |
1909 |
Bant:
Otto Lange
gründet die örtliche Kolonne des
"Arbeiter-Samariter-Bun-des".
|
1909 |
Bant.
Der Bahnhof
erhält ein reprä-sentatives Empfangsgebäude. Ab
1911 Bahnhof
Rüstringen,
dann ab 1937 Bahnhof Wilhelmshaven-West.
Heute stillgelegt. |
1909 |
Bensersiel:
Die Kleinbahn von Ogenbar-gen
über Esens
nach Bensersiel
ist fertig. |
|
-1910- |
1910 |
Zur
allgemeinen Lage: Die Konjunktur belebt sich wieder, was sich
besonders im Schiffbau auswirkt. Der Aufschwung hält bis 1914
an und wird dann durch den Krieg, den Kaiser Wilhelm II. aus-löst,
jäh unterbrochen. Die Volkszählung ergibt, dass in
Bremerhaven 22.953, in Geestemünde 25.102 und in Lehe 37.457
Menschen wohnen. Der größte Arbeit-geber in Bremerhaven
ist 1911 der Norddeutsche Lloyd mit 24.000 See-leuten, Areitern
und Angestellten. Von 265 deutschen Fischdampfern sind 93 in
Geestemünde beheimatet. In Bremerhaven haben 4 Reedereien mit
33 Fischdampfern- und Loggern ihren Sitz. |
1910,
3. 3. |
Bremen.
Die Unterrichtsverwaltung be-droht den Lehrer, der im Namen seiner
sozialdemokratischen Kollegen ein Glückwunschtelegramm zum
70. Ge-burtstag an August Bebel geschickt hatte, mit der
Entlassung. Am 8. März beschließt der Senat, gegen die
Verfas-ser des Telegramms Disziplinarverfah-ren einzuleiten, |
1910,
27. 3. |
Bremen.
Der Kaufmann Franz Schütte wird mit einem Reliefbild geehrt,
das im Börsensaal agebracht wird, in dem damals auch die
Bürgerschaft tagte. Außer Schütte erfuhren noch
Bürger-meister Smidt, H. H. Meier, Duckwitz, Papendieck und
Franzius diese Ehrung. Das Medaillon schuf Prof. Adolf Hilde-brnd
in München. |
1910,
10. 5. |
Bremen.
Der Neubau des Vereinskran-kenhauses zum Roten Kreuz wird
ein-geweiht. |
1910,
9. 7. |
Bremen:
Einweihung des Bismarck-Denkmals,
das, nach einigem Hin- und Her, seinen Platz an der Nordwest-Ecke
des Doms
fand. Wegen seiner künst-lerischen Qualität wurde die
Plastik des Bildhauers Adolf von Hildebrand
1942 nicht eingeschmolzen. Sie blieb erhalten und wurde 1952 auf
Veranlassung Wilhelm Kaisens
(und gegen den Willen der SPD-Fraktion)
wieder auf dem alten Sockel aufgestellt. (Das Denkmal zeigt
Bismarck in
Kürassier-Uniform, also so, wie er von den Völkischen
gerne gesehen wurde, nämlich als der "Eiserne Kanzler, der
dem deutschen Volk den Weg in die Zukunft weist. Dass der
historische Bismarck
so nicht war, kann man heute nicht genug betonen. Er war, ähnlich
wie Luther oder Goethe,
eine höchst komplexe Persönlichkeit, die sich einer
jeden Formel entzog. Ein "Kürassier" hätte wohl kaum
das zustande gebracht, was dann als "Einigung Deutschlands"
in die Geschichte einging - dazu brauchte man einen Menschen,
der mehr war.) |
1910,
12. 8. |
Bremen.
Die Werften an der Weser werden geschlossen. Die Aussperrung ist
die Folge des Streiks, der Hamburger
Werftarbeiter. Es geht um Lohnerhöhun-gen und um die
Verkürzung der Arbeitszeit, die bis dahin 12 Stunden am Tag
betrug. Der Arbeitskampf endet faktisch am 20. Oktober 1910.
Orga-nisiert wurde der Ausstand vom Deut-schen
Metall-Arbeiterverband, der 1891 gegründet worden war. Im
Ergebnis wurde die Arbeitszeit um eine Stunde verkürzt und
der Lohn etwas erhöht, dennoch ging die Gewerkschaft
ge-schwächt aus dem Arbeitskampf hervor, da die Kassen
nunmehr leer waren. Dennoch kam es immer wieder zu kleineren
Ausständen, an denen aber nur Abteilungen beteiligt waren und
die durchaus erfolgreich waren. |
1910,
13. 8. |
Bremen.
Das "Neue Bremer Schau-spielhaus" in der Neustadt wird
eröffnet. |
1910,
6. 9. |
Bremen.
Eröffnung der ersten Tennishalle Deutschlands. Sie steht an
der Scharnhorstraße- |
1910,
30. 9. |
Bremen.
Eröffnung der Kleinbahn von Bremen bis Thedinghausen. |
1910,
10./1. 10. |
Bremen.
Sympathiestreik der Hafenar-beiter in Bremen für die
Kollegen, die sich in Brake im Ausstand befinden. Dort endet der
Arbeitskampf am 16. Oktober 1910 |
1910,
15. 10. |
Bremen.
Die Angestellten der Straßen-bahn fordern mehr Lohn und
treten deshalb in einen Streik, der vom 17. bis 19. Oktober in der
westlichen Vorstadt zu Krawallen führt. Der Ausstand endet am
26. Oktober 1910. |
1910,
30. 10. |
Bremen.
Erstes Erscheinen der Monats-zeischft "Die Güldenkammer".
Einge-gangen im September 1910. |
1910,
29. 12. |
Bremen.
Die Kistenfabrik von H. Tasto in der Johannisstraße brennt
ab. |
1910 |
Bremen:
Der Industriehafen
wird in Betrieb genommen. |
1910 |
Bremen:
Der Kommandeur des 75. In-fanterie-Regiments, Oberst Albrecht,
gestattet den Brüdern Focke,
am Rande eines Exerzierplatzes auf dem Neuen-lander Feld
einen Schuppen für ihr Flug-zeug zu bauen. Außerdem
dürfen sie dort Flugversuche unternehmen. Damit beginnt die
Luftfahrt in Bremen.
|
1910 |
Bremen:
Gründung des "Plattdütschen Vereins".
Im Jahre 1892 gab es bereits einen Vorläufer, der jedoch
erlosch, als sein Gründer, der Apotheker Menzel, starb. |
1910 |
Bremen:
Die frühere Tonhalle
am Neustadtwall
wird zum Schauspielhaus umgebaut, in dem bis zum 14. April 1917
Theater
gespielt wird. Das Gebäude wurde 1942 zerstört und dann,
nach dem Wiederaufbau, als Kino
weitergeführt. |
1910 |
Bremen:
Der Bremer Senat verbietet Starts und Landungen der Flugzeuge auf
dem Neuenlander Feld. Grund: Die Kühe auf den Weiden ringsum
werden gestört. Das Verbot wird aber sehr schnell wieder
aufgehoben. |
1910,
26. 6. |
Bremen:
Auch die Inneneinrichtug des Verwaltungsgebäudes des
Norddeut-schen Lloyds
ist abgeschlossen. Der Bau begann am 28. März 1901. |
1910,
17. 7. |
Bremen:
Der Senat maßregelt bremische Lehrer, weil sie dem
Reichstagabgeord-neten Bebel
ein Telegramm zu dessen 70. Geburtstag geschickt hatten. Ein
Pädagoge wird entlassen, weitere erhal-ten Verweise. |
1910,
12. 8. |
Bremen:
Infolge eines Streiks
in Ham-burg
werden die Arbeiter auf den bre-mischen Werften ausgesperrt. Der
Kon-flikt wird zwar am 6. Oktober beigelegt, aber die Arbeit wird
erst am 20. Oktober wieder aufgenommen. |
1910,
11. 9. |
Bremen/Brake:
Die Hafenarbeiter in Brake
und in Bremen
streiken.
Der Konflikt in Brake
endet am 16. Oktober. In Bremen
wird bereits am 12. Oktober die Arbeit wieder aufgenommen. |
1910,
1. l0. |
Bremen.
Eröffnung des Kino-Theaters "Tivoli" am Bahnhof. Es ist
einer der ersten Filmpaläste in der Hansestadt und vor allem
derjenige, der am längsten bestanden hat, denn er wurde erst
am 27. September 1962 als ein Opfer des Fernsehens geschlossen. |
1910,
15. 10. |
Bremen:
Die Angestellten der Bremer Straßenbahn treten in einen
Streik. Der
Ausstand wird am 26. Oktober beendet. |
1910,
30. 10. |
Bremen:
Die Zeitschrift "Die Gülden-kammer"
erscheint zum ersten Male. Sie ist im September 1916 eingegangen.
Sie wurde seit 1911 von Ludwig Roselius
herausgegeben. |
1910,
6. 11. |
Dover/Bremen:
Der Fünfmaster "Preu-ßen"
strandet nach einer Kollision mit einem Dampfer an der britischen
Küste. Die "Preußen"
war das größte Segel-schiff der deutschen
Handelsmarine. |
1910,
2. 11. |
Bremen:
Als erstes Schiff passiert der Erzfrachter "Lulea"
aus Lübeck
die neue Schleuse in den Industrie- und Handelshafen.
Das Schiff bringt Erz für die Norddeutsche Hütte.
|
1910 |
Bremen.
Im Blockland wird eine Genos-senschaft gegründet, die den
Boden mit Bremer Kanalwasser bewässern soll. Da auf diese
Weise auch Schlick aufge-bracht wird, verbessert sich so die
Bo-denqualität. Die Maßnahme wird durch ein halbes
Jahrhundert fortgesetzt. |
1910 |
Bremerhaven:
"Unterstützungsverein des Deckspersonals des Norddeutschen
Lloyds". Auch eine der Gelben Ge-werkschaften. |
1910 |
Bremerhaven/Geestemünde:
Der Fisch-dampfer "Castor" aus Geestemünde strandet vor
den Shetland-Inseln. Das Schicksal der Besatzung ist nicht
bekannt. Im Dezember 1910 sinkt die "Gustav Ober"bei Island.
Auch hier weiß man nicht, was aus der Besatzung geworden
ist. |
1910,
23. 2. |
Bremerhaven/Geestemünde:
Die Former der Eisengießerei Gerlach treten in einen Streik,
der längere Zeit dauert, aber abgebrochen werden muss,
nach-dem der Unternehmr Streikbrecher aus Duisburg und Hamburg
eingesetzt hat. Einzelheiten nicht bekannt. |
1910 |
Bremerhaven/Geestemünde:
Schon nach einem Tag setzen sich die zwölf Arbeiter der
Feilenhauerei Fuchs durch. Die Differenzen mit der
Unternehmenslei-tung werden beigelegt. |
1910,
14. 4. |
Bremerhaven/Geestemünde/Lehe:
All-gemeiner Streik der Bauarbeiter im Deutschen Reich, der von
den Arbeit-gebern mit einer ebenso allgemeinen Aussperrung
beantwortet wird, aber es gibt regionale Ausnahmen, so die Stadt
Bremen, aber an der Unterweser, also in Bremerhave, Geestemünde
und Lehe verlieren 230 Maurer, 103 Zimmerer und 83 Bauarbeiter
ihren Job. Der Arbeits-kampf endet an der Unterweser am 26. Juni
1910. |
1910,
15. 4. |
Bremerhaven/Wulsdorf:
Der reichsweite große Bauarbeiter-Streik. In Bremerha-ven
und Wulsdorf treten in 43 Betrieben die Arbeiter in den Ausstand,
um die Einführung eines zentralen Tarifvertra-ges
durchzusetzen. Der Arbeitskampf endet nach neun Wochen (am 23.
Juni) trotz der Aussperrung durch die Unter-nehmer mit einem
Erfolg der Gewerk-schaft. |
1910,
8. 6. |
Bremerhaven/Geestemünde/Lehe:
Die Tischler der Firmen Kühlken und Ruyter treten in den
Streik. Im Falle der Firma Kühlken scheitert der Arbeitskampf
nach acht Wochen, im Falle der Firma Ruyther wird nach 38 Tagen
eine Lohnerhöhung um zwei und drei Pfennige durchgesetzt. |
1910,
4. 8. |
Bremerhaven/Geestemünde/Lehe:
Die Tischler der Firmen Möbius, Kistner und Sperlin treten in
den Streik. Der Ar-beitskampf endet nach 46 Tagen am 10. Oktober
1910 mit einem Misserfolg. |
1910,
10. 8. |
Bremerhaven/Geestemünde:
Auf allen Werften, außer beim Norddeutschen Lloyd, streiken
reichsweit die Arbeiter. Insgesamt sind 36.292 Arbeiter im
Ausstand, in den Unterweserorten 1.492. Es geht um die Abwehr von
Lohnkürzungen und um die Kontrolle des Arbeitsnachweises. Es
kommt auf der Seite der Unternehmer zu Aussperrun-gen. Der
Arbeitskampf endet nach neun Wochen am 10. Oktober 1910 mit einem
Teilerfolg der Gewerkschaften. |
1910,
25. 4. |
Bremerhaven/Geestemünde/Lehe:
Die Schuhmacher in den Unterweserorten treten achtzig Tage lang
(bis zum 13 Juli 1910) in einen Streik, um höhere Löhne
durchzusetzen. Der Ausstand scheitert. Beteiligt waren etwa 60
Schuster. |
1910,
4. 12. |
Bremerhaven/Geestemünde/Lehe:
Schon nach einem Tag setzen die Arbeiter der Firma A. Günther
eine Lohnerhöhung um etwa 5 bis 10 Prozent durch. Beteiligt
waren 139 von 177 Arbeiter. |
1910 |
Geestemünde.
Erneut Streik in der Ma-schinenfabrik und Eisengießerei
Achge-lis. Wieder beteiligen sich alle 13 Ar-beiter der Firma an
dem Ausstand, der aber nach 127 Tagen mit einem Miss-erfolg endet.
|
1910,
20. 10. |
Geestemünde.
Auf der Werft kommt es zu einem viertägigen Arbeitskampf,
weil vier Nieter gemaßregelt wurden. Der Anlass waren
Streitkeiten bei der Be-rechnung des Akkordlohns. Der Streik
endet, als die Unternehmensleitung Ver-besserungen zusichert und
die Maßre-gelung zurücknimmt. |
1910,
17. 8. |
Geestemünde.
Im Fischereihafen strei-ken die Kohlearbeiter der Firma Schwarting
und Beyer. Der Ausstand, in dem es um Lohndifferenzen geht, endet
nach einer Woche am 28. August 1910 erfolglos. Beteiligt hatten
sich von 60 Kollegen nur 29. |
1910 |
Geestemünde.
Im August (genauer Ter-min ist nicht bekannt) streiken die
Ar-beiter, die im Fischereihafen die Fisch-dampfer löschen
und mit neuen Kohlen beladen, acht Wochen lang, um eine Erhöhung
der Löhne und eine Verkür-zung der Arbeitszeit zu
erreichen. Der Arbeitskamf scheitert nach acht Wochen, obwohl sich
von den 76 Kollegen 72 an dem Arbeitskampf beteiligt hatten. |
1910 |
Geestemünde:
Im ehemaligen Petrole-umhafen nimmt Seebeck die neue Werft mit
Baudock, Helgen und Werkstätten in Betrieb. |
1910,
14. 8. |
Lehe:
Streik bei den Firmen Platow und Bröcher. Die Tischler treten
wegen Lohndifferenzen in den Ausstand. Der Arbeitskampf dauert
neun Wochen bis zum 16. September 1910 und endet mit einem
Misserfolg. |
1910,
28. 8. |
Blexen.
Der erste Tankdampfer nach dem Brand legt in Blexen an. |
1910 |
Blexen.
Das alte Spritzenhaus wird außer Betrieb gesetzt. Es stand
vor dem Kirchturm, versteckt in Holunderbü-schen, und diente
noch fünf Jahrzehnte hindurch als Schuppen, in dem die
Ge-meinde Schilder aufbewahrte, auf denen vor der Maul- und
Klauenseuche ge-warnt wurde. Das neue Spitzenhaus stand an der
Papenkuhle. |
1910,
28. 10. |
Blexen.
In Einswarden besteht ein Bücherei- und Bildungsverein. |
1910 |
Nordenham:
Die Stadt eröffnet ihr erstes Rathaus. (Später
Polizeiwache, heute Sitz des Verkehrsvereins) |
1910 |
Brake:
Erstes Kino.
|
1910/11 |
Wilhelmshaven:
An der Bismarckstraße
entsteht ein 42 Meter hoher Wasser-turm. |
1910 |
Wilhelmshaven:
An der Nordseite des Westhafens
richtet die Marine
eine Werft für den Bau von Untersee-Booten und Torpedobooten
ein, die sog. Uto-Werft.
|
|
-1911- |
1911
- 1915 |
Bremen.
Im Freihafen II wird die Südkaje erweitert. |
1911,
7. 1. |
Bremen.
Erstes Erscheinen des "Bre-mer Beobachters".
Das Blatt wird von der Ortsgruppe Bremen der christlich-sozialen
Partei
herausgegegeben. Es stellt sein Erscheinen im März 1917 ein.
Die christlich-soziale Partei
war dezidiert antisemitisch
ausgerichtet. |
1911 |
Bremen:
Auf dem Neuenlander Feld
starten und landen erste Motorflug-zeuge. Am 13. und 14. November
1909 hatte bereits der Ingenieur Hans Grade
in der Vahr
Aufsehen erregt, weil es ihm gelang, sich mit seinem Apparat 54
Minuten lang in der Luft zu halten. Auf dem Neuenlander Feld
experimentieren Henrich Focke
und Georg Wulf
und schaffen es, im Jahre 1912 ihr erstes brauchbares Flugzeug zu
bauen. Seit 1909 existiert ein "Bremer
Verein für Luftfahrt". Am 21. Mai 1914 wird auf dem
Neuenlander Feld
eine erste Flugzeughalle eingeweiht. |
1911,
3. 3. |
Bremen:
Streik im
bremischen Tischler-gewerbe.
Der Ausstand wird am 13. März beendet. |
1911,
8. 3. |
Bremen.
Die Bürgerschaft bewilligt 2300 Mark, damit an den
Volksschulen ver-suchsweise der Englisch-Unterricht eingeführt
werden kann. |
1911,
2. 4. |
Bremen:
Der erste Hochofen der Norddeutschen Hütte
wird angeblasen. Am 30. April geht der zweite Hochofen in Betrieb.
|
1911,
8. 4. |
Bremen.
Eröffnung der Motorfähre vom Osterdeich-Sielwall zum
Stadtwerder. |
1911,
9. 5. |
Bremen:
Streik der
Angestellten der Bremer Straßenbahn.
Der Ausstand endet am 12. Mai 1911 ohne Ergebnis. In den Tagen
wurde der Betrieb durch Streikbrecher aufrecht erhalten. |
1911,
30. 5. |
Bremen:
Die Schlachtergesellen erklä-ren, dass sie 135 Meister
boykottieren (gemeint war wohl nichts anderes als ein Streik)
wollen, weil diese ihnen das Ko-alitionsrecht verweigern. Am 7.
Juni lehnen die Gesellen in geheimer Abstimmung mit 216 gegen 26
Stimmen, die Einmischung der Sozialdemokratie
in den Konflikt ab. Der Boykott wird am 16. Juni beendet. |
1911,
31. 5. |
Bremen.
Die Neustädter Mühle an der Brückenstraße
brennt ab. |
1911,
2. 6. |
Bremen:
Eröffnung des Freilufttheaters in der "Weserlust"am
Osterdeich (1894 eröffnet). |
1911,
8. 9. |
Bremen.
Eröffnung des neuen Schiller-Theaters an der Waller-Chaussee.
|
1911,
13. 9. |
Bremen:
Die Erlingsche Mühle
am Stephanitor
brennt aus. |
1911,
24. 9. |
Bremen:
Streik und Aussperrungen inn der Jutespinnerei "Bremen" an der
Nordsraße. |
1911,
15. 9. |
Bremen:
Die Bahn zum Industriehafen
wird eröffnet. |
1911,
31. 5. |
Bremen:
Die Trantelsche Mühle
am
Neustadtsgraben
brennt ab und wird anschließend abgebrochen. Sie stammt aus
der Mitte des 19. Jahrhunderts. |
1911,
2. 10. |
Bremen:
Streik im Brauereigewerbe. Der neue Tarif gilt ab 12. Oktober
1911. |
1911,
28. l0. |
Bremen:
Sympathiestreik der Bremer Tabakarbeiter für die Kollegen in
West-falen und Lippe. Darauf erfolgt am 1. November die
Aussperrung. Der Ar-beitskampf endet am 3. November 1911. |
1911,
31. 10. |
Bremen:
Letzte Sitzung der alten Ge-werbekammer. |
1911,
1. 11. |
Bremen:
Streik der Heizungsmonteure. Der Kampf endet am 6. November durch
Schiedsspruch der Eingungsstelle. |
1911,
13. 11. |
Bremen:
Großfeuer in der Kistenfabrik Bockelmann inder Neustadt. |
1911,
28. 11. |
Bremen.
Streik in der Jutespinnerei an der Nordstraße. Der Ausstand
wird nach neun Wochen am 28. Dezember 1912 beendet. |
1911 |
Bremen:
Schloss und Landgut "Krey-enhorst"
des Reeders Willy Rickmers
gehen an die Stadt Bremen, die
hier einen öffentlichen Park einrichten lässt. Heute um
den Botanischen Garten
erweitert. Das 1873-1875 gebaute Schloss wurde 1912 abgerissen. |
1911 |
Bremen:
Die Tabakfabrik Martin Brink-mann eröffnet ihren Betrieb in
Wolt-mershausen. 1984 nach Berlin verlegt. |
1911,
15. 1. |
Vegesack:
Gründung des Heimatvereins für "Vegesack,
Kreis Blumenthal
und Umgebung". Ziel war die Errichtung eines Heimatmuseums, das
am 12. Dezember 1911 eröffnet wurde. (1855 war bereits ein
erstes Heimatmuseum gegründet worden, das aber 1863 wie-der
geschlossen werden musste.) Das Heimatmuseum, das zuletzt im
Logen-haus seinen Sitz hatte, musste 1972 aufgegeben werden. Die
Sammlung be-findet sich jetzt im Schloss Schönebeck.
|
1911,
5. 9. |
Farge:
Von Farge-Ost fährt eine Kleinbahn bis Wulsdorf.
Der Betrieb wird bereits 1938 wegen des zu ge-ringen
Verkehrsaufkommens eingestellt. |
1911 |
Strom:
Die Straße nach Brokhuchting wird befestigt. |
1911 |
Bremerhaven:
Stadttheater
von Oskar Kaufmann.
Das Haus wird am 1. Novem-ber 1911 mit Shakespeares
"Ein Som-mernachtstraum" eröffnet. Erster In-tendant ist
Gustav Burchard.
Bei dem Bombenangriff am 18. September 1944 brannte das Haus -
samt der Kunsthalle
im Seitenflügel - aus. Nach der Produktion spielte das
Theater im
"Bürgerhaus" in Lehe.
Die Auffüh-rungen begannen bereits am 23. Oktober 1945. Das
Haus am Bremerhavener
Markt wurde 1951 und 1952 wieder aufgebaut und am 12. April 1952
erneut eingeweiht. In der ehemaligen Kunsthal-le
ist seit dem 18. 10. 1955 das "Kleine Haus untergebracht. |
1911 |
Bremerhaven:
Der "Verein ständiger Arbeitnehmer" gründet ein
eigenes "Nationales Arbeitersekretariat" an der Unterweser. |
1911-1913 |
Bremerhaven:
Bau der Strandhalle.
|
1911,
2. 2. |
Bremerhaven.
Der Lotsenschoner "Erbgroßherzog Nikolaus" sinkt vor dem
Weser-Feuerschiff.
Die sechs Besatzungs-Mitglieder werden von dem Dampfer "Windhuk"
gerettet. |
1911 |
Bremerhaven:
Bau des Gaswerks an der Hansastraße.
Es ersetzt ein erstes Werk, das bereits 1865 entstand. Der
Gasometer beherrschte Jahrzehnte lang die Stadtbild an der
Geeste. Das
Werk war so groß bemessen, weil man auch die beiden
Nachbarstädte mit versorgen wollte und in der Tat ging Lehe
auf das Angebot ein, Geestemünde
jedoch nicht. Die Gasgemeinschaft Bremerhaven/Lehe
wurde nach der Gründung der Stadt We-sermünde
wieder aufgelöst. |
1911 |
Bremerhaven/Geestemünde:
In diesem Jahr sinken zwei Fischdampfer, nämlich: "Brema"
(Bremerhaven) im Februar 1911 vor Island und "Emden"
(Geestemünde) im Dezember 1911 in der Nordsee. Das Schicksal
der Besatzung ist unbekannt. |
1911,
9. 6. |
Bremerhaven:
Neun von 17 Mechanikern der Firma Ludolph fordern mehr Lohn und
eine Verkürzung der Arbeitszeit. Sie setzen in einem
zehntägigen Streik, der am 19. Juni 1911 endet, immerhin
durch, dass es 4 Pfennig in der Stunde mehr gibt und dass sie nach
neuneinhalb Stunden (statt nach zehn Stunden) Feierabend machen
können. |
1911,
26. 8. |
Bremerhaven.
Alle 50 Arbeiter der Firma Kipp, Henke und Stender, die beim
Neubau des Docks in Bremerhaven beschäftigt sind, treten in
den Streik, um einen Stundenlohn statt der bisherigen Akkordlöhne
durchzusetzen. Sie setzen in zwei Tagen immerhin einem Kompro-mis
durch. |
1911,
9. 10. |
Bremerhaven:
Matrosen und Heizer streiken fünf Tage lang (bis zum 14.
Oktober 1911), weil sie die Fisch-dampfer nicht mehr löschen
und auch nicht mehr mit Eis und Kohlen beladen wollen. Außerdem
geht es um eine Erhöhung der Heuer. Der Ausstand hat Erfolg,
obwohl nur 28 Männer von 143 beteiligt waren. |
1911,
6. 1. |
Bremerhaven/Geestemünde/Lehe:
Streik der Glasmaler und Schleifer bei der Firma H. Schiffers. Er
endet nach 14 Tagen am 20. Januar mit einem teil-weisen Erfolg. In
diesem Falle waren alle sieben Beschäftigten in den Aus-stand
getreten. |
1911,
27. 3. |
Bremerhaven/Geestemünde/Lehe:
Streik der Polsterer und Tapezierer. Der Arbeitskampf endet nach
22 Tagen am 18. April 1911 mit einem Erfolg. Betei-ligt waren 10
von 15 Beschäftigten. |
1911,
5. l0. |
Bremerhaven/Geestemünde/Lehe:
In einem zweitägigen Streik setzen 225 von 360 Beschäftigten
der Spedition Brauns eine Lohnerhöhung um 5 Pfennige durch. |
1911,
4. 8. |
Bremerhaven/Geestemünde/Lehe:
113 (von 143) Maurer und Zimmerer verlangen in sieben Betrieben
höhere Löhne. Der Ausstand dauert bis zum 28. August
1911, also 24 Tage und endet erfolgreich. |
1911,
6. 4. |
Bremerhaven/Geestemünde/Lehe:
In fünf Betrieben treten die Schneider in einem Streik. Über
Dauer und Ergebnis ist nichts bekannt. |
1911,
11. 7. |
Bremerhaven/Geestemünde/Lehe:
Streik in einem Betrieb, an dem sich von 315 Beschäftigten 86
beteiligen. Der Aus-stand dauert bis zum 12. August 1911, also 32
Tage, und endet erfolgreich. |
1911,
3. 11. |
Bremerhaven/Geestemünde/Lehe:
In der Spedition Freese streiken 50 Beschäf-tigte. Sie
verlangen einen höheren Lohn und erreichen auch
Zugeständnisse des Unternehmers. |
1911 |
Bremerhaven/Geestemünde/Lehe:
In der Eisengießerei Gerlach streiken 8 von 15 Formern 15
Tage lang (die genauen Daten sind nicht bekannt). Grund:
Lohndifferenzen. |
1911,
17. 5. |
Bremerhaven/Geestemünde:
Alle 17 Hafenarbeiter der Transportgesellschaft "Weser"
streiken, weil sie mehr Lohn fordern. Der Arbeitskampf endet am
19. Mai 1911 mit einem Erfolg. |
1911 |
Bremerhaven/Geestemünde.
Die Schiffs-zimmerer streiken fünf Wochen lang auf allen
Werften. Nähere Daten sind nicht bekannt. |
1911 |
Bremerhaven/Geestemünde:
Streik der Korbmacher, die sich gegen die Senkung der Akkordlöhne
wehrten. Der Ausstand hatte Erfolg. Nähere Angaben sind nicht
bekannt. In einem weiteren Ausstand setzen die Korbmacher durch,
dass ein Tarifvertrag abgeschlossen und dass der Lohn erhöht
wird. |
1911,
21. 8. |
Geestemünde/Blexen:
Die neuen Fähr-dampfer "Preußen"
und "Oldenburg"
treten ihren Dienst an. Sie ersetzen die altersschwache "Union".
|
1911 |
Geestemünde:
Bau der Herz-Jesu-Kir-che.
Sie wurde bei dem Angriff im Jahre 1944 zwar beschädigt, aber
nicht zer-stört |
1911,
3. 9. |
Geestemünde:
Einweihung des Bis-marckturms.
Das Denkmal verfiel im Laufe der Jahrzehnte. Die Reste wurden 1966
gesprengt. |
1911 |
Geestemünde:
Eröffnung der Höheren Mädchenschule in Geestemünde.
(Im Zweiten Weltkrieg zerstört) |
1911,
18. 2. |
Geestemünde.
Im Schuppen D. des Hafens verbrennen 1700 Ballen Baum-wolle. |
1911,
1. 12. |
Geestemünde.
In Seebecks Dock strei-ken 62 von 82 Dockarbeitern, Schlos-sern
und Zimmerern bis zum 16. Dezem-ber 1912 (15 Tage). Sie fordern
eine Lohnerhöhung, dann die Wiederein-stellung von sechs
Kollegen, die ent-lassen wurden, und schließlich, dass sie
einen Waschraum gestellt erhielten. Sie erreichten die Rückkehr
der gemaß-regelten Arbeiter und dass sie einen Waschraum
erhielten - mehr nicht. |
1911 |
Lehe:
Bau der Herz-Jesu-Kirche
in Lehe. Architekt Jagielski, Hannover. Die gleichzeitig gebaute
katholische Schule wird 1939 geschlossen. Die Gestapo verhaftet
1944 Pastor Bernhard George. Er soll vor dem Volksgerichtshhof
an-geklagt werden, aber glücklicherweise kommt es nicht mehr
zu einem Prozess. |
1911 |
Wulsdorf:
Kleinbahn nach Farge
eröffnet. |
1911 |
Oldenburg.
In der Marsch grassiert die Maul- und Klauenseuche. |
1911,
21. 8. |
Blexen.
Die beiden neuen Fährdampfer "Oldenburg I"
und "Preußen"
neh-men den Betrieb auf. Die "Oldenburg I",
die auf der Frerichswerft
gebaut wurde, ist traditioneller ein Doppel-schraubendampfer, der
jeweils vor der Geeste-Einfahrt oder vor Blexen
wenden muss, was Zeit kostet und lästig ist. Die "Preußen"
hingegen hatte am Bug und am Heck jeweils eine Schraube, konnte
also hin- und herfahren, ohne das Wendemanöver ausführen
zu müssen. Sie blieb bis nach dem Zweiten Weltkrieg im
Dienst, während die "Oldenburg I."
im Ersten Weltkrieg
von der Kaiserlichen Marine
"gepach-tet", also beschlagnahmt wurde. Die Reederei hat sie
nach dem Krieg verkauft und durch einen gleichnamigen Neubau
ersetzt, der auf Tecklenburg-Werft
gebaut und 1927 in Dienst gestellt wurde. |
1911-1914 |
Sande:
Bau des Verschiebebahnhofs Sande. |
1911 |
Rüstringen:
Im Kurpark
wird der zweite Wasserturm
der Jadestädte errichtet. Er ist 42 Meter hoch und soll an
einen mittelalterlicheen Wehrturm erinnern. |
1911,
1. 5. |
Rüstringen:
Die Stadt Heppens
und die Gemeinden Bant
sowie Neuende
werden zu der neuen Stadt II. Klasse "Rüstringen"
vereinigt. Der Amtsrat des Amtes Rüstringen
tagt zum letzten Mal am 18. April 1911. Die erste Stadtratswahl
findet am 8. April 1911 statt. |
1911,
24. 8. |
Wilhelmshaven:
Auf der kaiserlichen Werft läuft der Kleine Kreuzer
"Straß-burg" vom Stapel. Er tritt am 1. Okto-ber 1912
zur Flotte, bei der er bis zum 4. Juni 1920 bleibt. Am 20.
September 1920 wird die "Straßburg" an Italien
ausgeliefert, wo sie in der Flotte Dienst tut, bis das Schiff am
23. September 1944 durch Bomben versenkt wird. |
1911,
8. 11. |
Wilhelmshaven:
Einweihung der St. Willehad-Kirche.
Seit 1901 bestand eine katholische Zivilgemeinde in
Wilhelms-haven. Sie wurde am 1. Juli 1913 zur Pfarrei erhoben. Im
Zweiten Weltkrieg
wurde die Kirche durch Bomben schwer beschädigt, aber bereits
im Jahre 1948 wieder aufgebaut. |
1911 |
St.
Joost: Die
alte St. Jooster Mühle
brennt ab. Sie wird durch einen neue Galerie-Holländer
ersetzt, der als der schönste des Jeverlandes
galt - bis er 1957 ebenfalls ein Raub der Flammen wurde. |