Dr. Klaus Dede
1. Juni 1935 - 5. Mai 2018

-1925-1926-

1925, 27. 1. Bremen: Streik in der Rolandmühle.
1925, 19. 2. Bremen: Großfeuer in der Tabakfabrik Martin Brinkmann in Woltmershausen.
1925, 25. 5. Bremen: Der Streik in den Tischlerei-betrieben geht zu Ende. Wann er begann, ist mir nicht bekannt.
1925, 10. 6. Bremen: Streik in den Bremer Mühlen, an dem sich aber nicht alle Arbeiter be-teiligen.
1925, 5. 7. Bremen. Einweihung des jüdischen Al-tersheimes im Haus Gröpelinger Heer-straße 167.
1925, 29. 7. Bremen: Streik der Ziegeleiarbeiter.
1925, 22. 9. Bremen: Streik im Weingroßhandel. Nä-heres ist mir nicht bekannt.
1925, 28. 8. Bremen: Ende der Streiks in den Schokoladen-Fabriken Bremens. Wann sie begannen, weiß ich nicht.
1925, 30. 6. Bremen: Tod des Musikdirektors Fritz Wöhlbier. Der Musiker dirigierte eine Kapelle der Marine in Wilhelmshaven und wurde auf diese Weise eine Berühmtheit. (siehe: Klaus Dede: Ein Kapitel Zeitungslyrik)
1925, 1. 5. Bremen: Baubeginn für das Stadion auf dem Peterswerder (heute Stadion des SV Werder-Bremen). 1925-1926 Erstes Weserstadion.
1925, 8. 8. Bremen: Eröffnung des Stadionbades durch die Deutschen Schwimmmeister-schaften des Jahres.
1925 Bremen: In Tenever wird ein Mütter- und Säuglingsheim errichtet. 1959 abge-rissen.
1925 Oberneuland: Eine Buslinie verbindet den Ort mit Bremen.
1925 - 1927 Blumenthal: Bau der Abwasserkanali-sation, des Wasserwerkes und des Was-serturms.
1925, 15. 7. Bremerhaven/Wesermünde: Die Hafen-baubetriebe Held&Franke, Henke und Droste&Karstens werden von 255 Tief-bauarbeitern bestreikt. Der Arbeits-kampf scheitert, weil die Unternehmer Streikbrecher aus Ostfriesland einsetzen können.
1925-26 Bremerhaven: Bau des Leuchtturms auf der Robbenplate.
1925 Bremerhaven: Columbuskaje wird fer-tiggestellt. Sie wurde für den neuen Passagierdampfer "Columbus" gebaut. Die Lloydflotte umfasst wieder 40 Seeschiffe mit 346.000 BRT, davon 25 Neubauten.
1925, 5. 11. Bremerhaven: Der neue Fischereihafen in Geestemünde wird in Betrieb genom-men.
1925 Bremerhaven/Geestemünde: Vor Island strandet am 27. Januar der Fischdampfer "Bayern"(Geestemünde). Auch die "William Jürgens" scheitert vor den Westermanns Inseln. Die Schiffe sind verloren. Das Schicksal der Besatzungen ist unbekannt. Die "Emden" (Geeste-münde) ist vor Island verschollen, die Besatzung ertrunken.
1925 Wesermünde/Geestemünde: Im Fische-reihafen werden die ersten Fische im industriellen Maßstab filetiert.
1925, 23. 11. Esenshamm: Einweihung des Ehrenmals für die Gefallenen aus der Gemeinde.
1925 Altenesch: Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Deichshausen.
1925 Wilhelmshaven: Das "Seemannshaus" wird zum Theater umgebaut und erhält die Bezeichnung "Neues Schauspiel-haus". Im Jahre 1935 kauft die Stadt Wilhelmshaven das Haus. Es wird erneut umgebaut und erhält nun eine Dreh-bühne. Am 22. März 1943 wird das Seemannshaus durch Bomben zerstört und die Ruine nach der Befreiung abgebrochen.
1925, 6. 10. Wilhelmshaven: Gründung der "Wil-helmshaven-Rüstringer Industriehafen- und Lagerhaus-Gesellschaft AG (WRIHALA) auf dem Gelände der frü-heren Uto-Werft. Das Unternehmen besteht bis zum 31. März 1934, dann wird es von der Reichsmarine übernom-men, die das Gelände als "Westwerft" weiter nutzt.
1925, 7. 1. Wilhelmshaven. Auf der Marinewerft läuft der Leichte Kreuzer "Emden" von Stapel. Das ist der erste Neubau der neuen Reichsmarine. Das Schiff unter-nahm bis 1939 acht Auslandsfahrten und vertrat unter anderem das Deutsche Reich bei den Trauerfeierlichkeiten für Kemal Ata Türk in der Türkei im Jahre 1938. Im Laufe der 1. Auslandsreise veranstaltete die neue Emden am 14. 11. 1926 auf den Cocos-Inseln eine Trauerfeier für ihre Vorgängerin, die hier versenkt worden war. Im Krieg nahm die "Emden" an verschiedenen Unternehmungen teil. Die erste fand bereits am 3. September 1939 statt. Beim Einlaufen in Wilhelmshaven wurde sie von britischen Flugzeugen angegrif-fen und verzeichnete bei dieser Gele-genheiten die ersten Toten der Marine im Nordseebereich. Am Ende des Orlogs wurde die "Emden" am 9./.10. April 1945 durch Bomben schwer beschädigt und dann am 26. April 1945 offiziell außer Dienst gestellt.
1925 - 1927 Bremerhaven: Neue Stadthalle. Die Eröffnungsfeier fand am 6. Februar 1926 statt, danach wurde der Bau aber gleich erweitert. Die Stadthalle fiel am 18. September 1944 den Bomben zum Opfer.
1925 - 1939 Bremerhaven: Bau der heutigen Strese-mannstraße. In der Nazizeit zyni-scherweise in "Straße der Freiheit" umbenannt. Bei dieser Gelegenheit verchwindet die "Franzosenbrücke", die bis dahin an dieser Stelle über die Geeste geführt hatte.

-1926-

1926 Bremen: Gründung des HAFRABA-Vereins. Er setzte sich zur Aufgabe, den Bau einer Autobahn von Hamburg über Bremen und Frankfurt nach Basel zu fördern.
1926 Bremen: Fertigstellung des "Postamtes 5" am Platz vor dem Hauptbahnhof.
1926-28 Bremen: Bau des "Volkshauses" an der Nordstraße. Am 4. Dezember 1926 wird der Grundstein gelegt und am 13. Oktober 1928 die Fertigstellung gefeiert. Das Haus enthielt unter anderem die Büros mehrerer Gewerkschaften. An der Außenfront befinden sich acht Plastiken von Bernhard Hoetger, die unterdrückte Arbeiter darstellten. Sie wurden von den Nazis beseitigt, als das "Volkshaus" nach der "Gleichschaltung" der Ge-werkschaften von der "Deutschen Ar-beitsfront" übernommen wurden. Sechs der acht Figuuren konnten aber nach der Befreiung im Jahre 1979 wieder angebracht werden. Das Volkshaus wurde am 18./19. September 1944 durch Bomben beschädigt, dann aber von 1949-1950 wieder hergestellt.
1926 Bremen: Die Gebrüder Franz und Otto Wilhelm Schreiber lassen sich in Bremen nieder und erwerben aus der Konkurs-masse der "Weser-Passagier-Damp-fer-Reederei" den zwei-Schrauben-dampfer "Anna Luise" (ex: "Libel-le"), den sie wieder "Libelle" nennen und auf der Strecke Bremen-Vegesack einsetzen. Es folgte ein erbitterter Konkurrenzkampf mit der "Weser-Reederei", den die Schreiber-Linie im Jahre 1935 für sich entscheiden konnte. Seither gehörten die grün-weißen Schiffe dieser Reederei zum Bild der Weser. Zur Erinnerung: 1933 wurde die 42 Meter lange "Hanseat" in Dienst gestellt. Es folgten im Jahre 1934 die 46 Meter lange "Deutschland", dann 1935 die "Weserstolz" (55 Meter lang) und schließlich in 1938 die "Oceana" (auch 55 Meter lang). Die Schreiber-Linie stellte zum Kriegsbeginn am 1. September 1939 ihre Fahrten ein und nahm die Betrieb erst am 6. Juni 1946 wieder auf. Die Schiffe ihrer kleinen Flotte hatten den Krieg heil überstanden. Im Jahre 1954 kam sogar die 24 Meter lange "Wesertal" hinzu, die zu Hafen-rundfahrten eingesetzt wurde. Ab 1960 fuhr die "Nordland" ebenfalls Tou-risten durch die bremischen Häfen. Der Inhaber der Reederei, O. W. A. Schreiber, starb am 31. Juli 1967. Die Firma wurde aber zunächst von der Witwe und dann von W. C. Ockenga weitergeführt. 1987/88 wurde die "Hanseat" in Dienst gestellt, außerdem die "Oceana" modernisiert, dagegen verkaufte die Reederei die "Deut-schland" im Jahre 1990 nach Rostock. Seit 2002 gehört das Unternehmen der "Hal över, Gesellschaft für innovative Stadt-Touristik mbH". Die Flotte besteht jetzt aus den Schiffen "Oceana" und "Hanseat".
1926, 28. 4. Bremen. Auf der AG Weser läuft das Rotorschiff "Barbara" von Stapel. Die neue Technik bewährt sich nicht.
1926, 13. 7. Bremen: Streik in den Mühlen. Näheres ist mir nicht bekannt.
1926, 17. 9. Bremen: Die Badeanstalten in der Weser müssen geschlossen werden, weil das Wasser durch Fäkalien und andere Abfälle insbesondere aus Hannover verschmutzt ist. Die Umwelt wird zum Thema.
1926, 20. 10. Bremen: Eröffnung des neuen Bacchus-Kellers im Rathaus.
1926, 5. 12. Bremen: Einweihung der neuen Ha-stedter Kirche.
1926, 7. 12. Bremen: Fusion der AG Weser mit der Tecklenborg-Werft in Bremerhaven. Beide gehören (gemeinsam mit der Frerichs-Werft in Blexen) zur Deschi-mag AG, die auch diue Seebeck-Werft schluckt. Der neue Konzern übernimmt auch den Bremer "Vulkan" und die Vulkanwerke in Stettin. Die Letzteren werden geschlossen.
1926, 13. 12. Bremen: Der Norddeutsche Lloyd be-stellt zwei neue Passagierschiffe, die die Namen "Bremen" und "Europa" tra-gen sollen. Das erste wird von der AG Weser in Bremen, das zweite von Blohm und Voss in Hamburg gebaut.
1926 Bremen: Nach der Gründung der Deutschen Lufthansa (6. Januar 1926) wird Bremen in das Streckennetz der Gesellschaft einbezogen. 1937 bis 1939 Ausbau des Flughafens, wobei die Flugzeugindustrie und der Flugsport von der Verkehrsfliegerei getrennt werden. Im Krieg schwere Zerstörungen durch Bomben, aber unmittelbar nach der Befreiung beginnen die Amerikaner mit dem Wiederaufbau Im Jahre 1949 wird der Flughafen wieder dem zivilen Verkehr übergeben. Seither tritt eine rasche Entwicklung, die hier aber nicht weiter dargestellt werden soll.
1926 Bremen: Gründung des Bürgervereins Bremen-Horn. Die Interesenvertretung des Ortes verhindert 1937, dass die Autobahn quer durch das Dorf gebaut wird, was, wie ich vermute, zur Folge hat, dass er 1938 durch die Nazis verboten wird. Die Neugründung erfolgt 1954.
1926 Oberneuland: Die roha-werke verlegen ihren Betrieb von Wuppertal nach Oberneuland. Das unternehmen stellt Heilmittel aus Pflanzen her.
1926-1930 Vegesack. An der Weser wird der "Stadtgarten" angelegt.
1926, 2. 12. Bremerhaven/Wesermünde: Etwa 50 Fischarbeiter treten in den Streik. Es geht um Lohndifferenzen. Der Ausstand endet nach 15 Tagen am 17. Dezember 1926 mit einem Teilerfolg.
1926, 6. 2. Bremerhaven. Einweihung der neuen Stadthalle. (1944 zerstört)
1926 Bremerhaven: Der neue Flugplatz in Weddewarden wird eröffnet.
1926 Bremerhaven: Der Zollinlandplatz wird fertiggestellt.
1926, 27. 4. Bremerhaven: Die Columbuskaje wird fertiggestellt. Sie hat jetzt eine Länge von 250 Metern.
1926 - 1927 Bremerhaven: Erweiterung des Kaiser-hafens II.
1926-1928 Bremerhaven. Bau der zwei Klapp-brücken über den neuen Verbindungs-kanal zwischen Altem und Neuem Hafen.
1926 -1927 Bremerhaven: Dritte Vertiefung der Un-terweser. Als Nebenprodukte entstehen die Strandbäder auf dem Harriersand bei Brake und in Nordenham.
1926 Bremerhaven: Die alte Schleuse zum Alten Hafen wird endgültig geschlossen und 1933 zugeschüttet. Auf dem Platz steht heute der Radarturm, der als Zentrale der Radarkette entlang der Unterweser dient.
1926-1927 Bremerhaven: Bau des Kühlhauses am Alten Hafen. Es wurde 1977 abgerissen. An dem Platz steht heute das Columbus-Center.
1926 Wesermünde: Flugplatz in Weddewerden
1926-1928 Geestemünde: Bau des Fischereihafens II hinter dem Weserdeich, der bereits eine Doppelschleuse erhalten hat, so dass der Wasserstand unabhängig von der Tide gleich bleibt. 1928 wurde das Kernstück der Hafenanlage, die Halle X, fertig. Sie beeindruckte durch ihre Ausmaße: 370 Meter Länge, 28 Meter Breite. Im Jahre 1982 wurde sie durch eine neue Halle von 542 Metern Länge ersetzt. Damit stieg die Grundfläche von 5200 Quadratmetern auf 6900 Quadrat-meter. An diesem Ort fanden bis 1999 die Fischauktionen statt. In der Nazizeit kamen die Hallen XI bis XIV hinzu, von denen die Halle XI inzwischen abge-brochen wurde. Nach der Befreiung ergänzte man den Bestand durch die Hallen XV - XXIII. Inzwischen arbeiten im Fischereihafen alle möglichen Unter-nehmen, auch solche, die mit Lebens-mitteln im Allgemeinen und Fisch im Besonderen nichts zu tun haben.
1926-27 Geestemünde: Bau des Wasserturms in Wulsdorf. Er enthält, was sehr unge-wöhnlich ist, auch Wohnungen. Im übrigen ein gutes Beispiel des "Back-stein-Expressionismus" in Nord-deutschland.
1926 Geestemünde. Neues Lunesiel. Stillge-legt 1987. Die alte Luneschleuse wird 1927 geschlossen und 1937 demontiert. Seit 1987 sichert an der Lunemündung ein Schöpfwerk die Entwässerung des Hinterlandes.
1926, 19. 5. Geestemünde. Der Fischdampfer "Fe-lix" (Geestemünde) läuft in der Außen-weser auf Grund und sinkt. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Besat-zung in diesem Fall gerettet wurde.
1926 Blexen. Die neue Pastorei ist fertig. Am 9. September 1926 beginnt der Abbruch der alten Pastorei aus dem 18. Jahr-hunderts. Damit wird einer der schön-sten Gebäudekomplexe der Weser-marsch zerstört.
1926, 27. 8. Blexen. Das neue Spritzenhaus in Eins-warden wird eingeweiht. Die alte Sied-lung, die früher nicht einmal eine eigene Schule besaß und nur aus etwa einem halben Dutzen Häusern bestand, ist inzwischen zu einem eigenständigen Ort herangewachsen und bildet sozusa-gen das geographische Zentrum der Ge-meinde Blexen. Man sucht aber an dem zentralen Platz, an den man durchaus gedacht hat, vergeblich ein Rathaus oder eine repräsentative Kirche, stattdessen befindet sich hier - ein Spritzenhaus mit einem Turm, in dem die Schläuche zum Trocknen aufgehängt werden können.
1926 Oldenbrok. Der Galerie-Holländer in Barghorn wird abgebrochen. Die erste Mühle dieser Art wurde hier 1862 erbaut. Sie brannte am 10. Mai 1873 ab, in dem selben Jahr aber wieder errichtet. Seit 1908 gab es eine Dampfmaschine in dem Betrieb.
1926 Brake: Strandbad "Harriersand" an der Weser
1926, 28. 3. Wilhelmshaven: Einweihung der neuen Strandhalle. An der ehemaligen 1. Einfahrt wurde bereits 1896 die erste Strandhalle erbaut, die man 1898 und 1912 weiter umbaute. Der Neubau von Gustav Lübbers indes hatte auch nicht lange Bestand: Im Jahre 1938 trat der heutige Rundbau an ihre Stelle. Im Keller befindet sich das Aquarium der Stadt.
1926, 29. 5. Wilhelmshaven: Eröffnung des Rüstrin-ger Heimatmuseums. Es war zuletzt in der Admiral-Scheer-Schule unterge-bracht. Der Bestand ist, zusammen mit dem Stadtarchiv, am 8. Mai 1945 in Eulenburg (Mähren) untergegangen.
1926, 17. 2. Wilhelmshaven: Erste Einäscherung in dem neuen Krematorium. Am 21. Juli 1940 durch Bomben zerstört.