|
-1927-1928- |
1927,
25. 5. |
Bremen:
Streik in der Metall-Industrie. Näheres ist mir nicht
bekannt. |
1927,
14. 6. |
Bremen:
Stapellauf des Segelschul-schiffs "Deutschland" auf der
Teck-lenburg-Werft in Wesermünde . |
1927,
17. 6. |
Bremen:
Im Industriehafen brennt das Säge- du Hobelwerk Dreyer &
Hillmann nieder. |
1927,
7. 7. |
Bremen:
Der Hauff-Keller (Bisher Echo-Saal) wird eröffnet. Die
Ausma-lung besorgt Max Slevogt. |
1927,
19. 8. |
Bremen:
Streik in der Hansa-Mühle.
Näheres ist mir nicht bekannt. |
1927,
7. 9. |
Bremen:
Streik der Brauereiarbeiter. Der Ausstand endet am 9. September
1927. |
1927,
13. 9. |
Bremen.
Die jüdische Gemeinde weiht ihr neues Gemeindehaus an der
Gar-tenstraße ein. |
1927,
28. 9. |
Bremen.
Streik der Transportarbeiter. Der Ausstand endet am 10. Oktober
1927 |
1927,
10. 12. |
Bremen.
Zum ersten Mal werden in der Stadt öffentlich Tannenbäume
aufge-stellt. |
1927 |
Bremen:
In den Werken der Nordwolle,
namentlich in Delmenhorst,
Eisenach,
Langensalza,
Mühlhausen (Thüringen)
und Glücksbrunn
kommt es einem heftigen Streik, der vier Monate dauert und den
bereits angeschlagenen Konzern weiter schwächt. |
1927 |
Bremen:
Bau des See-Grenzschlacht-hofs
im Industriehafen
für importiertes Vieh. |
1927-1928 |
Bremen:
Bau des Wasserturms
in Blu-menthal.
"Einer der schönsten Wasser-türme
in Nordwestdeutschland", meint Nils Aschenbeck.
(AschenbeckSchmidt:
Wassertürme
in Nordwestdeutschland, 2003, S. 14). Er ist heute nicht mehr in
Betrieb, dient aber als Reserve. |
1927
- 1928 |
Bremerhaven:
Bau der Tiergrotten.
Der Zoo wurde am 24. Juni 1928 eröffnet. Die Anlage, im im
Zweiten Weltkrieg durch Bomben beschädigt, konnte repariert
werden. 1976 erfolgte ein erster Umbau, dem 2000 ein weiterer
folgte. |
1927,
8. 4. |
Bremerhaven:
Einweihung der Colum-bus-Kaje
und des Columbus-Bahnhofs,
beides benannt nach dem damals größ-ten Schiff des
"Norddeutschen Lloyds".
Die Anlage wurde im Zweiten Weltkrieg
zerstört, danach aber wieder aufgebaut. Am 11. Februar 1952
wurde die Fahrgastanlage neu eröffnet, |
1927 |
Bremerhaven-Wulsdorf:
Wasserturm
(Gleichzeitig Wohnhochhaus). Das Bau-werk, das 1,5 Millionen Liter
Wasser aufnehmen konnte, ist ein bemerkens-wertes Beispiel des
"Backstein-Ex-pressionismus". Der Wasserturm
blieb bis 1996 in Betrieb. |
1927,
1. 5. |
Bremerhaven:
Die Stadthalle an der Deichstraße wird eröffnet. Sie
bietet einen weiten Blick auf die Geeste.
Der Neubau bot den Mittelpunkt der Feiern zum hundertjährigen
Bestehen Bremer-havens
im Jahre 1927, die mit großem Aufwand begangen wurden.
Ehrengast zur Eröffnung ist der Reichsaußen-minister
Dr. Gustav Stresemann. Die Stadthalle wird am 18. September 1944
durch Bomben zerstört und nicht wieder aufgebaut. |
1927 |
Bremerhaven:
Zur Hundert-Jahr-Feier der Stadt erhält die "Große
Kirche"
den Namen "Bürgermeister-Smidt-Ge-dächtnis-Kirche".
Sie ist eine der wenigen evangelischen Predigtstätten, die
einem Politiker gewidmet ist. |
1927 |
Bremerhaven:
Bau des Kühlhauses
am Alten Hafen.
Der riesige Backsteinklotz, der 6000 Tonnen Kühlgut fassen
konnte, beherrschte bis zu seinem Abriss im Jahre 1977 das
Stadtbild von Bremer-haven.
|
1927 |
Bremerhaven:
Bau des Verwaltungs-gebäudes der Allgemeinen
Ortskranken-kasse an der Hafenstraße. |
1927 |
Bremerhaven:
In den Brauereien treten die Arbeiter für drei Tage in den
Streik. Sie setzen ihre Forderung durch. |
1927,
1. 4. |
Wesermünde:
Der preußische Landtag hat die Städte Lehe und
Geestemünde unter dem Namen "Wesermünde" zu einer
Kommune vereinigt. Weddewar-den,
Schiffdorferdamm
und Teile von Langen
werden eingemeindet. Bremer-haven bleibt vorerst bremisch. |
1927 |
Wesermünde:
Im Weißen Meer wird im November der Fischdampfer
"Scharn-horst" im Packeis gefunden. Die 19 Mann der Besatzung
sind offenbar ertrunken, das Schiff verloren. |
1927,
26. 4. |
Wesermünde:
Die Schneider der Firma Ketelsen streiken für vier Tage lang
bis zum 30. April 1927. Sie erzielen einen Teilerfolg. |
1927 |
Wesermünde:
Streik auf Tecklenborg-werft. Die Werksleitung begibt nach. |
1927 |
Wesermünde:
In der Feilenhauerei Fuchs streiken die zehn Feilenhauer 22 Wochen
lang, weil der Unternehmer sich weigert, den tariflichenn Lohn zu
zahlen. Der Arbeitskampf scheitert, weil der Betrieb geschlossen
wird. |
1927
29. 9. |
Blexen:
Gründung des Weser-Seeflug-hafen-Gesellschaft.
Seit 1928 während der Saison täglicher Flugverkehr mit
Helgoland.
Seit 1929 Landeplatz der Postflugzeuge, die von der "Bremen"
und der "Europa"aus starteten. 1935 stillgelegt. Am 8. August
1932 Landung des Wasserflugzeugs "Do X".
Für einen Augenblick hatte man in Oldenburg
und natürlich auch in Blexen
die Illusion, das ruhige Wasser südlich der Blexer Hörne
könne zum europäischen Brük-kenkopf des
transatlantischen Flugver-kehrs, der damals die Köpfe
beschäf-tigte, werden. Die DO X
war für diesen Zweck konzipiert. Sie war für damalige
Zeiten ein Wunderwerk der Technik: Mit 12 Motoren erreichte das
Flugzeug eine Spitzengeschwindigkeit von 220 km/h und bot dabei
den Passagieren einen Komfort, wie er sonst nur bei den
Luftschiffen möglich war. Indes: Die DO X
erwies sich bei einer Atlantik-Überquerung als ungeeignet.
Die Ma-schine ging als mutiges, letztendlich aber gescheitertes
Experiment in die Geschichte der Luftfahrt ein. Die Zukunft
gehörte den viermotorigen Langstrek-kenflugzeugen, von denen
die erste Maschine 1938 die Strecke von Berlin
nach New York
und zurück flog. Sie blieb allerdings auf deutscher Seite die
einzige - und diejenigen der Amerikaner und Briten trugen in den
nächsten Jahren nicht Passagiere und zivile Güter,
sondern Bomben. |
1927 |
Nordenham:
Bau der katholischen Ka-pelle
in Nordenham-Einswarden.
(Eine der schönsten modernen Backsteinkir-chen, die ich
kenne.) |
1927 |
Berne:
Der Mühle
in Hekeln -
einem Galerie-Holländer,
im Jahr 1812 erbaut - werden die Flügel abgenommen. Das
Bauwerk wurde 1850 versichert, also kurz vorher fertiggestellt. Im
Jahre 1886 stand der Rumpf noch. |
1927 |
Lemwerder:
Die Edenbütteler Mühle brennt ab. |
1927,
9. 5. |
Wilhelmshaven/Rüstringen:
Reichspräsi-dent Paul v. Hindenburg
und Benecken-dorf besucht die Jadestädte und vor allem die
Marine. |
1927,
15. 6. |
Mariensiel:
Eröffnung der Postfluglinie Bremen
- Wilhelmshaven
- Wangeroo-ge
der Deutschen Lufthansa.
Am 25. Juli |
1927,
2. 10. |
Brake:
Ehrenmal an der Heukaje eingeweiht. |
1927,
11. 4. |
Wilhelmshaven:
Am Südstrand
wird das Seewasser-Aquarium
in Betrieb genom-men. Es bestand zunächst aus fünf
größeren und sieben kleineren Becken sowie einem
weitere Becken für See-hunde. Im Jahre 1938 sollte die
Ein-richtung durch einen Raum, der unter der Strandhalle lag,
erweitert werden, aber dazu kam es nicht mehr, weil Hitler
den Krieg begann. Im August 1950 konnte aber das erweiterte
Seewasser-Aquarium
eröffnet werden und umfasste nun zwölf sog.
Normalbecken, die an die Jade
angeschlossen sind, also von dort stets frisches Wasser beziehen,
dessen Temperatur auch mit den Jahreszeiten schwankt. Nach einem
weiteren Ausbau heißt die Einrichtung heute "Aquarium
Wilhelmshaven". |
1927,
9. 5. |
Wilhelmshaven.
Reichspräsident Paul von Hindenburg besucht den
"Reichs-kriegshafen". |
1927,
5. 3. |
Wilhelmshaven/Rüstringen:
Gründung der Flughafengesellschaft
Wilhelmsha-ven-Rüstringen.
Am 10. März beginnen mit einem "Ersten Spatenstich" die
Arbeiten an dem neuen Flugplatz auf dem Cäciliengroden.
Am 15. Juni wird der Flugplatz eingeweiht. |
1927,
1. 10. |
Esens:
Die jüdische
Volksschule wird geschlossen. Sie hatte zum Schluss nur noch drei
schulpflichige Schüler. Lehrer August Gottschalk
war im Frühjahr 1927 gestorben. Die "lokale Presse"
wid-mete ihm diesen Nachruf: "Herr Gottschalk
wareine allgemein geachtete und geehrte Persönlichkeit. Sein
Wirken und Schaffen galt nicht nur seiner Gemeinde, sondern auch
der Gesamt-heit".(Rokahr/Ritter:
"Das August-Gottschalk-Haus
in Esens", 2000, S. 21) |
|
-1928- |
1928 |
Hamburg/Bremen:
Werftarbeiterstreik. Der Deutsche
Metallarbeiterverband fordert die Einführung der
48-Stunden-Woche und eine Lohnerhöhung von 16 Pfennigen. An
dem Ausstand nehmen 45.000 Werftarbeiter teil. Er dauert 13
Wochen. Dann wird ein Schiedsspruch gefällt, der vorsieht,
dass die Arbeitszeit von 52 auf 50 Stunden verkürzt und der
Lohn um 5 Pfennige erhöht wird. Die Arbeiter lehnen den
Spruch in einer Urabstimung mit 91 Prozent der Stim-men ab, aber
Arbeitsminister Wissell
erklärt ihn für verbindlich. Damit war der Arbeitskampf
beendet. |
1928 |
Bremen:
Gründung des Volksreisebüros.
Es berät natürlich nicht bei der Planung von
Urlaubsreisen, die es damals für Arbeiter nicht gab, sondern
bei der Aus-wanderung. |
1928,
10. 2. |
Bremen:
Zum ersten Mal seit dem Beginn des Ersten Weltkrieges findet
wieder eine Schaffermahlzeit statt. Gast ist diesmal der General
v. Lettow-Vorbeck. |
1928,
20. 10. |
Bremen.
Die neu "Glocke"
wird ein-geweiht. Sie tritt an die Stelle des ab-gebrannten
Künstlerhauses. |
1928,
12. und 13. 4. |
Bremen:
Hermann Köhl,
v. Hünefeld
und James Fitzmaurice
überqueren in 36 Stunden den Atlantik von Ost nach West mit
einer Junkers W. 3. Die Flieger starten in Baldonnel am 12. April
1928, um 5.45 Uhr und kommen am 13. April 1928 auf der Insel
Greenly Island in Neufundland an. Sie waren während des
Unternehmens vom Kurs abgekommen und landen schließlich,
statt in New York, auf einer einsamen Insel in Neufundland, wobei
das Flugzeug zu Bruch geht. In technischer Hinsicht ist der Flug
ohne Bedeutung, weil sich die Techniker inzwischen sicher sind,
dass Transatlantikflüge möglich sind, aber die
propagandistische Wirkung ist enorm. Den drei Teilnehmern des
Fluges wird sowohl in den USA als auch in Deutschland ein
triumphaler Empfang bereitet. Das Flugzeug, die "Bremen"
wandert in ein amerikanisches Museum. Die Flieger selbst kehren
mit der "Columbus" nach Deutschland zurück. Sie treffen
am 18. Juni 1928 in Bremerhaven ein und werden am 19. Juni 1928 in
Bremen feierlich empfan-gen. |
1928-1931 |
Bremen:
Die Brüder Lahusen
errichten in Bremen die neue Konzernzentrale, das heutige "Haus
des Reiches".
Der repräsentative Bau wird in Auftrag ge-geben, obwohl der
Nordwolle-Konzern
bereits geschwächt war. Die Baugeneh-migung für den
riesigen Bau wird am 7. April 1928 erteilt. Die Arbeiten beginnen
bereits im folgenden Monat. Am 2. Februar 1931 nimmt das
Baupolizeiamt das Gebäude ab. Zu einer Einwei-hungsfeier
kommt es nicht mehr. Der Komplex ist auch nicht mehr ganz fertig
geworden - manches Detail wurde nicht mehr ausgeführt.
Denoch war der Bau der Durchbruch der Architekten-Brüder
Hermann
und Eberhard Gildemeister.
Die weitere Geschichte: Die komplizierte Abwicklung des Konkurses
der Nord-wolle führt schließlich dazu, dass das Gebäude
am 12. Mai 1934 vom Deutschen Reich
übernommen wird, das hier die Finanzverwaltung des Landes
Oldenburg
und der Bezirke Aurich
und Stade
unterbringt. Am 20. August 1942 wird das "Haus des Reiches"
Sitz des Reichsstatthalters für Oldenburg und Bremen. Im
Krieg wurde das Haus des Reiches mehrfach durch Bomben getrof-fen,
und zwar zum einen am 28. Juni 1942 durch zwei Sprengbomben, die
in dem Flügel an der Schillerstraße
drei Stockwerke verwüsteten, dann erneut durch zwei
Sprengbomben am 18. August 1944. Schließlich schlugen am 6.
Oktober 1944 noch mehrere Brandbom-ben ein. Das Gebäude war
also am Ende des Krieges zwar beschädigt, aber nicht
zerstört. Nach der Befreiung haben hier zunächst die
amerikanischen Behörden, die Bremen und Bremerhaven
zunächst verwalteten und dann kontrollierten, ihren Sitz. Am
8. Juni 1956 berichtet der zuständige Senator, dass die
Besat-zungsmacht das "Haus des Reiches" geräumt habe. Es
wird nunmehr Sitz des Finanzsenators, nachdem die Bundesre-publik
dem Land am 1. April 1955 dem Land Bremen zunächst die
Nutzung des Hauses übertragen hat. Am 15. Dezem-ber 1962 geht
es in das Eigentum des Landes Bremen über. Der Wiederaufbau
des Hauses begann unmittelbar nach der Befreiung und ging dann in
die Restaurierungsarbeiten über, die mit dem Ziel ausgeführt
wurden, so viel als möglich von der urspünglichen
Gestal-tung wieder herzustellen. In diesem Zusammenhang wurde 1987
der Uhren-turm im Hof, der 1977 wegen Baufäl-ligkeit
abgetragen werden musste, wie-der hergestellt. Außerdem
erhielt der Bau 1968 (Einweihung am 22. Januar) und 1975 zwei
Erweiterungsbauten, die 1999 mit einer neuen, gemeinsamen Fassade
versehen wurden. Im Zusam-menhang mit der Restaurierung des
"Hauses des Reiches" ist auch die Neugestaltung des Rudolf
Hilferding-Platzes
im Jahre 1991 zu sehen, der mit dem Skulpturen-Ensemble
"Fragmen-te" von Hans-Wolfgang Lingemann
(HAWOLI) ausgestattet wurde. |
1928,
16, 8. |
Bremen:
Auf der AG "Weser"
läuft die "Bremen IV"
von Stapel, das berühm-teste Schiff des Norddeutschen Lloyds
dieses Namens. Es ist 226 Meter lang und fasst 51.000
Bruttoregistertonnen. Die 2000 Passagiere werden von etwa 1000
Mann Besatzung betreut. Die "Bremen IV"
entwickelt eine Reisege-schwindigkeit von 27,8 Knoten und ist
damit, neben ihrem Schwesterschiff "Europa",
das gleichzeitig in Hamburg
gebaut wird, das schnellste Schiff auf dem Nordatlantik. |
1928,
26. 9. |
Bremen.
Die Ortsgruppe Bremen der NSDAP wird von der Gauleitung in
Ol-denburg aufgelöst. Die tradionellen Spannungen zwischen
der Hansestadt und dem Großherzogtum bzw. dem Frei-staat
setzten sich innerhalb der NSDAP fort. Fraktionskämpfe, wie
sie hier statt-finden, sind ja für die politischen
Forma-tionen typisch, denn wenn man, wie das Walter Flex
ausdrückte "nichts weiter ist als deutsch", dann ergibt
sich ja daraus nicht, wie man im konkreten Fall handeln sollte. Es
kommt also darauf an, was der jeweilige "Führer" sagt. Da
aber dieser nicht gewählt werden kann, denn die Demokratie
leht man ja ab, sondern "sich erweist", führt das zu
erbitterten Hahnenkämpfen, die nur durch den Befehl von oben
beendet werden können. Hitler - und nur er - schaffte es,
sich dank der Aura, die ihm das "Haus Wagner"mit Houston
Ste-wart Chamberlain verschaffte, als der "Führer"
schlechthin durchzusetzen und damit die Fraktionskämpfe
innerhalb der völkischen Bewegung auf die unte-ren
Organisationsebenen zu beschrän-ken, wo sie aber bis zum
letzten Augen-blick weitergingen und dann, nach dem Ende des
"Dritten Reiches" munter fortgeführt wurden- bis heute.
|
1928,
1. l0. |
Bremen/Bremerhaven.
Streik auf den Seeschiffwerften. Am 27. Dezember 1928 lehnen die
Arbeiter den Schieds-spruch ab. Der Streik endet am 3. Januar
1929. |
1928,
12. 10. |
Bremen.
Streik in der Jute-Spinnerei und -Weberei. Er endet am 17.
Oktober 1928. |
1928,
13. 10. |
Bremen:
Einweihung des neuen Ge-werkschaftshauses in der Nordstraße.
(Architekt: Richard Jansen) |
1928,
20. 10. |
Bremen:
Die neue "Glocke" am Bre-mer Dom wird eingeweiht. |
1928 |
Bremen.
Eröffnung des "Ottilie-Hoff-mann-Hauses" am Osterdeich.
Heute Café Ambiente. |
1928
|
Bremen:
Im Jahre 1924 erwarb die Stadt Bremen den Rest des umfangreichen
Grundbesitzes, der einmal dem Kauf-mann Justus Achelis
gehört hatte. Auf dem Gelände entstand seit dem Jahre
1928, neben einer Badeanstalt, ein Park, der allerdings im Zweiten
Weltkrieg
durch Bunker und Notwohnungen arg verunstaltet wurde. 1949 hat man
die Anlagen wieder hergestellt. |
1928 |
Bremen:
Carl F. w. Borgward übernimmt die "Bremer Karosseriewerke"
in der Föhrenstraße. Hier wird in den folgenden
Jahrzehnten der "Goliath" produziert. |
1928 |
Bremen:
Eröffnung des Bades am "Waller See" |
1928 |
Oberneuland:
Grndung der freiwilligen Feuerwehr. |
1928-1929 |
Seehausen:
Neun Häuser werden abge-rissen, weil die Weser verbreitet
wird. Auch der Deich und die Uferstraße müssen um 150 m
landeinwärts verlegt werden. |
1928,
1. 10. |
Bremerhaven/Wesermünde.
Streik auf allen Werften an der Unterweser bis zum 5. Januar 1929.
(Der Arbeitskampf ist Teil einer Auseinandersetzung, die alle
Schiffbautriebe an der deutschen Küste erfasst und an der
insgesamt 40.000 Arbeiter beteiligt sind.) |
1928-1931 |
Bremerhaven:
Bau der Nordschleuse.
Grundsteinlegung am 3. Mai 1929. Sie wird am 10. August 1931 in
Betrieb genommen. Zum Vergleich: Die Kaiser-schleuse, die die
großen Passagier-dampfer der Vorkriegszeit aufnehmen sollte,
hat eine Durchfahrtbreite von 28 Meterm. Die Nordschleuse, die für
"Bremen"
und "Europa"gebaut wurde, hatte eine solche von 43 Metern. |
1928,
2. 6. |
Bremerhaven:
Eröffnung der Tiergrot-ten,
des kleinsten Zoos der Republik. |
1928,
20. 8. |
Bremerhaven.
Die "Columbus"macht zum ersten Male an der neuen Colum-buskaje
fest. |
1928,
24. 1. |
Bremerhaven:
Der neue Deschimag-Konzern erwirbt die Seebeck-Werft. |
1928,
2. 9. |
Bremerhaven.
Die Deschimag
entschei-det endgültig und unwiderruflich, die
Tecklenburg-Werft
zu liquidieren. Das Unternehmen beschäftigte im Jahre 1927
über 2000 Arbeiter und etwa 300 Angestellte und war
wirtschaftlich ge-sund. Der Konzern wollte jedoch die
Werftkapazitäten an der Unterweser
reduzieren und entschied sich deshalb für Seebeck
und gegen die Tecklen-borg-Werft.
Pioniere der Reichswehr sprengen dann die Gerüste der Helgen
an der Geeste. |
1928 |
Bremerhaven:
Streik der 120 Ramm-arbeiter, die beim Bau der Nordschleuse
eingesetzt wird. Sie lehnen eine Lohn-kürzung um 33 Prozent
ab, erzielen aber nur einen Teilerfolg. |
1928 |
Wesermünde:
Im November sinkt der Fischdampfer "Carl Adolf" vor
Lowe-stoft. In diesem Fall wird die Besatzung gerettet. Seit dem
30. Dezember 1928 wird der Fischdampfer "Rat Kirchen-pauer"
aus Cuxhaven vermisst. Es war zuletzt unter Island eingesetzt. Die
mannschaft ist ertrunken. |
1928,
13. 7. |
Blexen:
Einweihung des Seeflughafens Blexen. Man hatte die Hoffnung, dass
von hier aus einmal Großraumflieger in die USA starten
würden, aber daraus wurde nichts. Stattdessen landeten an der
Stelle nur die Postflugzeuge der "Bremen"
und der "Europa". |
1928 |
Nordenham:
Eröffnung des Strandbades.
Die Sandstrände hier und auf Harrier-sand
waren Abfallprodukte der Weser-vertiefung. Inzwischen kann man in
der Weser selbst nicht mehr schwimmen: Das Wasser ist zu schmutzig
und die Strömung zu schnell. |
1928/
1929: |
Rüstringen.
Bau des Rüstringer
Rathau-ses. ( 11. Oktober 1929: Einweihung). Der Architekt Fritz
Höger
ist als einer der bedeutendsten Vertreter des nord-deutschen
Expressionismus hervorge-treten, dessen wichtigstes Werk das
Chile-Haus
in Hamburg
wurde. Sein Markenzeichen war die konsequente Verwendung des
heimischen Backsteins, was durchaus ein Ausdruck seiner
völ-kischen Gesinnung war, was jedoch der ästhetischen
Qualität seiner Bauten kei-nen Abbruch tut. Nach seinen
Plänen wurde auch das Krankenhaus in Del-menhorst
errichtet, vor allem wirkte er stilbildend auf andere Architekten,
wie man besonders schön an der Herz-Jesu-Kapelle
in Einswarden
sieht. |
1928,
23. 5. |
Wilhelmshaven:
Der Leichte Kreuzer "Köln"
läuft auf der Marinewerft
vom Stapel. Er wird am 15. Januar 1930 in Dienst gestellt. Bei
dieser Gelegenheit besucht der damalige Oberbürgermeister von
Köln, Konrad Adenauer,
zum ersten Mal die Jadestadt. Als er wiederkommt, ist er
Bundeskanzler und kündigt der Kommune an, dass sie wieder
Standort der Marine
wird. Die "Köln"war an dem deutschen Angriff auf Norwegen
im Jahre 1940 beteiligt. Sie wurde am 30. März in
Wilhelmshaven durch Bomben versenkt und wurde am 5. April 1945
außer Dienst gestellt. Das Schiff lag aber "auf ebenem
Kiel"im Hafen, so dass die drei Drillingstürme noch feuern
konnten, was sie auch idiotischerweise taten. Kurz vor Ende
beschossen sie noch Ziele bei Neuenburg und Bockhorn, was aber den
Endsieg auch nicht brachte. Das Schiff wurde dann von der
Restbesatzung gesprengt und der Rest 1946 abgebrochen. |
1928,
12. 5. |
Wilhelmshaven/Rüstringen:
Gründung der "Luftverkehrsgesellschaft
Wil-helmshaven-Rüstringen GmbH.
Die Ge-sellschaft erhält am 12. Mai 1928 die Genehmigung zur
Errichtung eines Be-darfsverkehrs durch das
Reichsver-kehrsministerium. Am 17. Mai 1928 startet die erste
Maschine der neuen Gesellschaft vom Flugplatz Mariensiel
aus. Bis zum Kriegsausbruch 1939 werden die Flugplätze von
Bremen,
Bremerhaven,
Wangerooge,
Norderneys,
Borkum und
Hamburg
angeflogen. |
1928,
26. 7. |
Wilhelmshaven.
Eröffnung des Seeflug-hafens mit den Flugbooten
Rohrbach-Rocco
und Dornier-Super-Wal.
Am 1. November 1928 eröffnet die Seeflug-zeugwerft Focke
Wulff ihren
Betrieb. |
1928 |
Wilhelmshaven:
Gründung des Instituts "Senckenberg am Meer".
Heute: Forschungsinstitut für Meeresgeologie und
Meeresbiologie "Senckenberg".
|
1928,
16. 6. |
Wilhelmshaven.
Am Südstrand
werden die Strandhäuser eingeweiht. Der Ort war von den
Wilhelmshavenern bereits 1900 entdeckt worden. Im Jahre 1919 hatte
der Stadtbaurat Zopff dort eine Herrenbadeanstalt eingerichtet
(Frauen mit ihren Kindern und Männer wurden damals in den
Badeanstalten noch streng gerennt). Er war es auch, der die
spätere Bebauung plante. Für Kurgäste standen
nunmehr 100 Zimmer zur Verfügung. Die Anlage wurde gut
ange-nommen, wurde aber ab 1937 zuneh-mend von der Kriegsmarine
in Anspruch genommen, die hier am Ende einen Stab stationierte. |