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-1951-1952 |
1951 |
Bremen.
Die "Östliche Vorstadt" wird ein Stadtteil Bremens. Das
Ostertor-viertel wird der Stadtmitte zugeschla-gen. |
1951 |
Bremen:
Die Focke-Wulff GmbH
beginnt mit dem Bau von Segelflugzeugen. Von 1956 an dürfen
wieder Motorflugzeuge gebaut werden. |
1951,
10. 2. |
Bremen:
Das Gemeindehaus der Siebten-Tags-Adventisten am Oster-deich 42
wird eingeweiht. Architekt: Friedmar Rusche. |
1951,
10. 2. |
Bremen:
Die Bahnsteighalle des Bremer Hauptbahnhofs ist wieder
hergestellt. |
1951,
16. 2. |
Bremen:
Streik in einigen Betrieben der Bremer Metall-Industrie. Er dauert
bis zum 22. Februar 1951 |
1951,
23. 2. |
Bremen.
Im Überseehafen wird in Anwesenheit des
Bundesverkehrs-Ministeers Seebohm an Bord des "Argo"-Dampfers
"Adler" die C-Flagge (Blau-weiß-rot-weiß-blau)
niedergeholt und die schwarz-rot-goldene Fahne der Bundesrepublik
Deutschland gesetzt. Damit ist der Flaggenwechsel in der deutschen
Handelsflotte vollzogen. |
1951,
25. 2. |
Bremen:
Einweihung der neuen St.-Remberti-Kirche an der Ecke
Schwach-hauser Heerstraße/Friedhofstraße. |
1951,
26. 5. |
Bremen:
Die Hohen Kommissare der West-Alliierten geben den Schiffbau in
Deutschland - mit einigen Ausnahmen - frei. Die letzten
Beschränkungen fallen, als die Bundesrepublik im Mai 1955
ihre Souveränität (weitgehend) wieder erlangt. Daraufhin
am 4. April allgemeine Beflaggung in Bremen. Noch eine Konsequenz:
am 6. April 1951 unterrichtet Bundeskanzler Adenauer den Bremer
Bürgermeister, dass auf dem Gelände der AG Weser wieder
Schiffe gebaut werden dürfen. Das Ereignis wird am 7. April
mit einer Betriebsfeier auf der Werft gewürdigt. |
1951,
26. 2. |
Bremen/Helgoland.
Die Briten stellen die Bombardierugen der Insel ein. Am 1. März
1952 soll der Felsen an die Bun-desrepublik Deutschland
zurückgegeben werden. Stattdessen bombardieren die Briten
nunmehr den Knechtssand, woge-gen der Senat am 15. Juni
protestiert. |
1951,
18. 4. |
Bremen:
Die Fassade des Schüttings ist wieder hergestellt. |
1951,
15. 6. |
Bremen:
Der neue Weserbahnhof ist fertig. |
1951,
22. 7. |
Bremen:
Erster Segelflugtag in Bremen seit Ausbruch des Krieges. Am 5.
August wird auf dem Flughafen Bremens der "Tag des
Segelfliegers" gefeiert. |
1951,
9. 8. |
Bremen.
Die "Bachorgel" im Dom ist wieder hergestellt. Sie war im
Krieg durch Bomben zerstört worden. |
1951,
8. 9. |
Bremen.
An diesem Tag beginnt in fünf Schulen der Unterricht in neu
errich-teten Gebäuden:
- Auf
den Heuen in Oslebshausen,
- Stackkamp
in Hemelingen,
- Burgdamm
und
- Dorfkampsweg
in Rablinghausen,
- und
Baumschulenweg in Schwach-hausen.
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1951,
30. 9. |
Bremen:
Auf dem Osterholzer Friedhof wird das "Ehrenmal" für die
Gefalle-nen beider Weltkriege sowie der Opfer in den
Konzentrationslagern eingeweiht. Das Monument wurde von dem
Bildhauer Paul Halbhuber geschaffen, ein Vorgang, der sich an
vielen Orten wiederholen wird, deshalb an dieser Stelle einige
Anmerkungen: Dass man im Gedenken an den großen Orlog die
beiden Welt-kriege sozusagen zu einem zusammen-fasste, hatte
zunächst einmal finanzielle Gründe, dann aber war es
auch so, dass den Künstlern, wenn sie einen Vorgang gewürdigt
hatten, zu dessen Wiederho-lung nichts Neues mehr einfiel, und
schließlich sprach für eine solche Lösung auch die
innere Einheit des Geschehens, denn in der Tat handelt es sich um
einen einzigen Krieg, der ziemlich genau dreißig Jahre
gedauert hatte, aber das war eine Einsicht, die sich erst später
durchsetzte. Typisch für die Zeit, wenn auch sachlich nicht
zu rechtfertigen, ist auch, dass man alle Opfer des historischen
Geschehens sozusagen in einen Topf warf, um sie so, nachdem man
alles kräftig umgerührt hatte, der Nachwelt als einen
Eintopf zu präsentieren, in dem die einzelnen Zuta-ten nicht
mehr zu identifizieren waren. Im Klarrtext. Wenn alle Opfer waren,
dann gab es natürlich keine Täter, es sei denn die
obersten Chargen des Dritten Reiches, und dann konnte man sich
zunächst einmal selbst bedauern, vor allem aber gewann man
auf diese höchst unredliche Weise denselben Status wie all
die anderen, die unter der Naziherrschaft gelitten hatten, denn:
"Wir sind alle kleine Sünderlein, s’war immer so, s’war
immer so!" Tatsächlich waren die Insassen der
Konzentrationslager nur Opfer des Nazi-terrors, während die
Soldaten eben auch Täter waren, denn niemand, auch kein
Hitler, kann Millionen Menschen moti-vieren, nach Moskau und
zurück zu mar-schieren, wenn die Männer das nicht auch
so gewollt hätten. Und dass die "jüdischen Mitbürger"
damals völlig vergessen wurden, sei nur am Rande vermerkt -
sie wurden an anderer Stelle gewürdigt? Richtig - an
anderer Stelle, denn sie waren Opfer der Deutschen, aber keine
Deutschen. So ist denn das Denkmal, wie viele vergleich-bare
Monument, sehr gegen den Willen seiner Schöpfer und
Auftraggeber, ein Dokument des unterschwelligen Antise-mitismus in
Deutschland geworden, der von der gesellschaftlichen Elite des
Staates zwar verleugnet wird, aber nach wie vor verhanden ist, wie
etwa der Hinrichs-Kult in Oldenburg zeigt. Pfui. |
1951,
23. l0. |
Bremen:
Kundgebung streikender Ha-fenarbeiter vor dem Rathaus. Es kommt zu
handgreiflichen Ausaindersetzungen mit der Polizei. Der Streik
wurde am 25. Oktober abgebrochen. Die Gewerk-schaftsorgane hatten
den Ausstand nicht genehmigt. |
1951,
4. 11. |
Bremen:
Das Kriegsgefangenen-Ehren-mal wird durch eine Inschrift ergänzt,
in der an das "schwere Los" der Lei-densgefährten des
zweiten Weltkrieges vor allem in der Sowjetunion erinnert wird . |
1951,
10. 11. |
Bremen:
Der letzte Bauabschnitt der Schule Habenhausen wird
abgeschlos-sen. |
1951,
21. 12. |
Bremen.
Die Meierei im Bürgerpark wird wieder eröffnet. Die
Amerikaner haben sie geräumt. |
1951 |
Bremen:
Neben dem Eingang zum Ratskeller wird die Plastik, die die "vier
Bremer Stadtmusikanten"
zeigt, aufge-stellt. Ihr Schöpfer ist Gerhard Marcks.
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1951 |
Bremen:
An der Schwachhauser Heerstraße wird die neue
Rembertikir-che fertig. Der Architekt ist Eberhard Gildemeister.
1959 entsteht das Ge-meindezentrum. Die Vorgänger-Kirche auf
dem heutigen Remberti-Kreisel wurde am 4. Juni 1942 durch Bomben
zerstört. |
1951 |
Bremen.
Die ehemalige Gemeinde Horn und ein Teil von Lehesterdeich bilden
gemeinsam den Stadtteil Horn-Lehe. |
1951 |
Bremerhaven:
12 Räumboote
der "La-bor Service Unit B"
werden in Bremer-haven in Dienst gestellt. (Die Dienststelle war
am 1. Februar 1951 offiziell errichtet worden) Die Schiffe haben
deutsche Besatzungen und Offiziere, stehen aber unter
amerikani-schem Kommando. Ihre Aufgabe ist offi-ziell die
Vernichtung von Minen in Nord-see,
tatsächlich handelt es sich um eine erste Einheit der
künftigen Bundes-marine.
Als die Boote an der Marine-schule festmachen, werden sie nicht
nur von einem amerikanischen Kapitän, son-dern auch von einer
ebensolchen Musik-kapelle begrüßt, die den Marsch "Alte
Kameraden" spielt. Die deutschen Be-diensteten haben den Wink
sehr gut verstanden. Die Angehörigen der "LSU" "
wurden später von der Bun-desmarine
übernommen, |
1951,
4. 11. |
Bremerhaven:
Auf der Außenweser kollidiert der amerikanische
Truppen-transporter "General M. L. Hersey" mit dem
argentinischen Schiff "Mai-pu". Die "Maipu" sinkt. Die
Besatzung kann gerettet werden. |
1951 |
Wilhelmshaven:
Die letzte Bockwind-mühle
des Jeverlandes
wird abgebro-chen. Sie stammte aus dem Jahre 1535 und war
seinerzeit bei dem Kloster
Östringfelde
errichtet, dann aber nach Schaar
versetzt worden. Heute gibt es in Ostfriesland
nur noch eine Bockwind-mühle. Sie befindet sich bei Dornum.
|
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-1952- |
1952,
1. 3. |
Bremen/Helgoland.
Die Insel wird in deutsche Verwaltung übergeben. In Bre-men
und Bremerhaven flaggen aus die-sem Anlass alle Behörden. |
1952,
1. 5. |
Bremen:
Das Segelflugzeug "Kranich III" der Focke-Wulf-Werke wird von
Hanna Reitsch eingeflogen. |
1952,
4. 5. |
Bremen.
In den Goliath-Werken (Borg-ward) streiken 2300 Arbeiter. |
1952,
18. 5. |
Bremen.
Bei der Einweihung der Friedhofskapelle auf dem Friedhof der
israelitischen Gemeinde wird auch das Ehrenmal für die 915
jüdischen Opfer des Naziterrors, die es in Bremen gab,
enthüllt. |
1952,
28./29. 5. |
Bremen.
Die IG Druck und Papier ruft zum Streik in allen Zeitungsdruckeien
des BRD auf. Damit soll gegen den Entwurf des
Betriebsverfassugsgestezes protestiert werden. An den beiden Tagen
erscheinen der "Weserkurier" und die "Bremer Nachrichten"
nicht. |
1952,
5. 6. |
Bremen.
35.000 Gewerkschafter protes-tieren auf dem Domshof gegen das neue
Betriebsverfassungsgesetz. Redner ist der DGB-Vorsitzende
Christian Fette. |
1952,
12. 7. |
Bremen/Berlin:
Borgward versucht, in den Auto-Rennsport einzusteigen. Am 12. Juni
1952 siegt Hans Klenk mit einem Rennsportwagen des Konzerns. Die
Erfolge Borgwards auf diesem Felde waren beachtlich, aber
letztlich gelang es ihm nicht, sich gegen Porsche und Mercedes
durchzusetzen. |
1952,
28. 6. |
Bremen:
Einweihung der neuen "Bür-germeister-Smidt-Brücke". |
1952,
1. 7. |
Bremen.
Der "Waldorf-Schulverein Bremen" erhält die Genehmigung,
ein Institut zu errichten, in dem nach der Pädagogik Rudolf
Steiners unterrichtet werden soll. |
1952-1954 |
Bremen:
Bau des Berufsbildungszen-trums
(Richtfest am 21. November 1952) Die vier Blöcke sind heute
Standort des Schulzentrums für Erwachsene und verschiedener
Behörden. |
1952,
1. 10. |
Bremen:
Eröffnung der Landespolizei-schule. |
1952,
3. 10. |
Bremen:
In der Stadt wird der erste Laden mit Selbstbedienung eröffnet. |
1952,
20. 10. |
Bremen:
Eröffnung der Buchhandlung Johannes Storm. |
1952,
31. 10. |
Bremen:
Der Senat beschließt, das "Museum für Natur-, Völker
und Han-delskunde" in "Überseemuseum" um-zubenennen. |
1952,
8. 12. |
Bremen:
Streik bei den Tageszeitungen. Die Blätter erscheinen in
Notausgaben. Der Ausstand versickert jedoch alsbald. |
1952,
11. 5. |
Bremerhaven.
Die neue Fahrgastanlage des Columbusbahnhofs
wird eingeweiht. |
1952,
12. 4. |
Bremerhaven:
Das Stadttheater
wird wieder eröffnet, diesmal mit Mozarts
"Don Giovanni".
Die erste Theaterauf-führung nach dem Kriege fand bereits am
23. Oktober 1945 im Leher "Bür-gerhaus"
statt. Unter der Leitung von Intendant Karl Georg Saebisch
entstand wieder ein Theater, in dem neben dem Schauspiel auch die
Oper (sie war 1938 abgebaut worden) gepflegt wird. |
1952,
7. 7. |
Bremerhaven.
Das amerikanische Passagierschiff "United States" erringt als
letzter Liner auf der Nordatlantik-Route des "Blaue Band". Es
unterbot den Rekord der "Queen Mary" aus dem Jahre 1938 um 10
Stunden und zwei Minuten. |
1952,
9. 7. |
Nordenham:
Das Kreiskrankenhaus
wird auf 240 Betten erweitert, die alsbald aber nicht mehr
ausreichen, so dass noch 40 weitere Betten aufgestellt werden
müssen. Es gibt jetzt je eine Abteilung für Inneres,
Chirurgie, Geburtsilfe und Gynäkologie, HNO, Augenkrankheiten
und für Kinder. |
1952/1953 |
Nordenham:
Bau das "Martin-Luther-Hauses" in Nordenham. Auf die damals
geplante Kirche verzichtet man. Statt-dessen nutzt man den
Gemeindesaal für Gottesdienste. |
1952 |
Eckwarden:
Die Mühle
brennt ab. Der Galerie-Holländer
wurde 1884 errichtet. Davor stand an der Stelle eine
Bock-windmühle,
die ebenfalls abbrannte. Die erste Mühle wird für
Eckwarden
aus dem 16. Jahrhundert bezeugt. |
1952,
2. 6. |
Brake.
Gründung der Volkshochschule
Brake: |
1952-53 |
Huntebrück.
Bau der heutigen Hubbrük-ke über die Hunte.
Sie wurde am 12. Dezember 1953 dem Verkehr überge-ben. |
1952
- 1954 |
Brake:
Erweiterung des Kreiskrankenhauses.
|
1952 |
Wilhelmshaven:
Bau des Made-Siels. |
1952,
19. Okrober |
Wilhelmshaven:
Eröffnung des neuen Stadttheaters. Als erstes Stück
steht der "Hamlet"
von Shakespeare
auf dem Programm. Das Theater
wird in der früheren Marine-Intendantur
unterge-bracht, die 1904 gebaut worden, aber im Zweiten
Weltkrieg
schwer bechädigt worden war. Das Haus war nun für den
neuen Zweck mehr oder weniger be-helfsmäßig
hergerichtet worden und macht, wenigstens äußerlich,
noch heute diesen Eindruck, so dass sich Wilhelms-haven heute
rühmen kann, das vermut-lich hässlichste Theater der
Republik zu haben, was naturgemäß über die
Qualität der Aufführugen nichts sagt. |
1952 |
Wilhelmshaven:
Eröffnung des "Hei-mat- und Küstenmuseums"
der Stadt Wilhelmshaven.
Bereit 1951 hatte das Niedersächische Landesinstitut für
Mar-schen- und Wurtenforschung
dem Mu-seum einige Räume zur Verfügung ge-stellt, in
denen aber nur wechselnde Ausstellungen stattfinden konnten.
Nun-mehr hatte das Institut ein Haus, in dem es seine Schätze
ausbreitete. 1959 wur-de es umbenannt in "Küsten- und
Schiffahrtsmuseum
der Stadt Wilhelms-haven".
Am 31. Dezember 2000 wurde das Küstenmuseum geschlossen, dann
aber 2003 als "Neues Küstenmuseum"
in der ehemaligen Exerzierhalle
der Kaiserlichen Marine
am Bontekai
mit einem völlig veränderten Konzept wieder eröffnet,
aber am 1. Januar 2006 erneut für ein halbes Jahr
geschlossen. Erst dann soll das Haus dem Publikum auf Dauer wieder
geöffnet werden. Ein Schwerpunkt ist heute die Darstellung
des "Jade-Weser-Ports"
als dem ein-zigen Tiefwasserhafen der Bundesre-publik Deutschland.
Ein anderer wird die Ausstellung sein, die die Titel hat:
"Produktion am Meer - Landschaft und Siedlung bis zum
Mittelalter". Neu ist, soweit ich weiß, das "Gläserne
Depot".
Hier erhalten die Besucher einen Einblick in die Arbeit hinter den
Kulissen, also in die Werkstätten, wo die Ausstellungsstücke
aufbereitet und in-ventarisiert werden. In einer Sonder-schau wird
ein 14 Meter langer Pottwal
gezeigt, der 1954 m Watt bei der Insel Baltrum
strandete und dort verendete. Gunther von Hagen
hat Organe des Tieres plastiniert. Hinzu kommen Infor-mationen
über das Leben der Wale,
die Walgesänge
und den Walfang.
Die Ein-richtung geht auf den Oberbürger-meister Lueken
der Stadt Rüstringen
zu-rück, der 1915 erste Pläne für ein Hei-matmuseum
vorlegte. Die damals ange-legte Sammlung ging aber zugrunde, weil
sie nach Mähren
ausgelagert woren waren, wo sie am 8. Mai 1945 verbrannten. Es
blieben aber Restbe-stände, darunter einige Erinnerungen an
die deutschen Kolonien, die einmal zu einem Kolonialmuseum
werden sollten. |
1952 |
Wilhelmshaven:
Von der Friedensstraße nach Voslapp
besteht wieder eine Bus-verbindung. |
1952 |
Wilhelmshaven:
Die Engländer räumen die Strandhalle und den Südstrand.
|
1952 |
Esens:
Noch ein Kriegerdenkmal. Dies-mal wird es auf den Friedhof der
Stadt Esens errichtet und erinnert an die To-ten des Zweiten
Weltkriegs. |