Dr. Klaus Dede
1. Juni 1935 - 5. Mai 2018

-1969-1973-

1969 16. 2. Bremen. In der Stadt legt eine Schnee-decke von 26 Zentimetern Mächtigkeit den Verkehr lahm.
1969, 31. 3. Bremen. Auf der AG Weser läuft der Tanker "Esso Scotia"(130.000 BRT) vom Stapel. Seit der Befreiung sind auf der Werft damit 100 Schiffe gebaut wor-den.
1969, 3. 4. Bremen. Der Wasserturm an der Riede-mannstraße wird gesprengt. Er diente der Versorgung von Dampflokomotiven und ist nunmehr überflüssig.
1969, 1. 5. Bremen. Die Maikundgebung des DGB wird durch die "Außerparlamentarische Opposition" gestört.
1969, 6. 5. Bremen. Demonstration der Studenten bremischer Fachhochschulen. Sie for-dern von der Bürgerschaft den Erlass eines Fachhochschulgesetzes
1969, 15. 5. Bremen. Die Fußgänger-Unterführung des Bischofsnadel ist fertig und wird frei gegeben.
1969, 25. 5. Bremen. Die evangelische Kirchenge-meinde Ellenerbrok weiht ihr neues Gemeindezentrum ein,
1969, 31. 5. Bremen. Demonstranten der "Apo" verwüsten des Parteibüro der NPD am Dobben.
1969, 1. 6. Bremen. Weihe der katholischen St.-Elisabeth-Kirche in Hastedt.
1969, 15. 6. Bremen. Eine Orkanböe reißt den Tanker "Esso Scotia" vom Ausrüstungspier der AG Weser los. Das Schiff gerät querab zur Fahrrinne der Weser auf Grund und droht auseinander zu brechen. In der Nacht zum 16. Juni 1959 gelingt es 15 Schleppern, das Schiff wieder an seinen Liegeplatz zu bugsieren. Es ist nicht beschädigt.
1969, 17. 6. Bremen. Eiweihung des "Heini-Holten-been-Hauses" im Schnoor.
1969, 19. 6. Bremen. Fünfig Schüler aus mehreren Gymnasien sprengen eine Zensuren-Konferenz im Alten Gymnasium.
1969, 24. 6. Bremen. Die "Bauland-Affäre" nimmt ihren Anfang. Sie wird durch einen Artikel im Weser-Kurier ausgelöst, in dem es um Provisionszahlungen an den Grundstücksmakler Lohmann geht, die im Zusammenhnag mit der Verbreiterung der Autobahn im Blockland stehen. In den Strudel der Affäre geraten alsbalde mehrere Politiker der SPD, darunter Richard Boljahn, sowie der CDU und der FDP. Am 7. Juli 1969 legt Richard Boljahn auf Aufforderung der zustän-digen Parteigremien alle seine Partei-ämter (soweit sie ihm noch verblieben sind) bis zur Klärung der Angelegenheit nieder. Am 9. Juli 1969 bildet die Bürgerschaft einen Untersuchungsaus-schuss, um die Vorwürfe zu klären.
1969, 28. 6. Bremen. Die Schule in Wasserhorst wird geschlossen.
1969, 30. 6. Bremen. Die Grünanlage "Friesenwer-der" in der Neustadt wird der Öffentlichkeit übergeben.
1969, 15. 7. Bremen. Die Bauarbeiten für die Uni-versität beginnen.
1969, 31. 7. Bremen. Der Bausenator Wilhelm Blase tritt zurück. Er ist in die Baulandaffaire verwickelt.
1969, 1. 8. Bremen: Das neue Freibad Blumenthal ist fertig.
1969, 11. 8. Bremen. In fünf neuen Grundschulen beginnt der Unterricht, nämlich
  • in Huchting an der Robbinsbalje,
  • in Katenturm-Ost in Blumenthal
  • am Lüßumer Ring in Osterholz
  • am Ellenerbrokweg und
  • in Burgdamm am Marßeler Feld.
1969, 11. 8. Bremen: Richard Boljahn wird wegen der Vorwürfe, die im Zusammenhang mit der Baulandaffaire gegen ihn erhoben werden, auch von seinen Ämter im DGB "beurlaubt", aber er behlt sein Bür-erchafts-Mandat. Daraufhin leiten der Landesvorstand und der Unterbezirks-orstand am 18. August 1969 ein Partei-rdnungsverfahren gegen Boljahn ein, um ihn so zum Verzicht auf sein Bürger-chaftsandat zu bewegen.
1969, 15. 8. Bremen. 7000 Menschen demonstrieren auf dem Marktplatz gegen den Parteitag der NPD in der Bremer Stadthalle. Als ein Teil der Demonsranten zur Stadt-halle zieht und dort versucht, die Ver-anstaltung der Neonazis zu stören, setzt die Polizei zu deren Schutz Wasser-werfer und Tränengas ein.
1969, 23. 8. Bremen. Auf der AG Weser läuft der Tanker "Esso Europa" (127.158 BRT) vom Stapel.
1969, 1. 10. Bremen. Inbetriebnahme der neuen Ab-fertigungshalle auf dem Bremer Flugha-fen.
1969, 5. 10. Bremen. In Lesum findet in der neuen "Söderblom-Kirche" der erste Gottes-dienst statt.
1969, 14. 10. Bremen: Die Atlaswerft (Atlas MaK Maschnenbau GmbH) stellt den Schiffbau ein. Zuletzt läuft noch der Frachter "Rando" (2.700 BRT) vom Stapel.
1969, 23. 11. Bremen. In der Bonhoeffer-Gemeinde in Huchting wird eine neue "Gemein-deordnung"beschlossen, die besagt, dass in Zukunft die Vollversammlung der Mitglieder alle Entscheidunge trifft. Ausgenommen sind solche, die Glau-bens-, Gewissens- und Lehrfragen be-treffen. Damit beginnt eine Affaire, die die Bremische Kirche heftig erschüttern sollte.
1969, 26. 11. Bremen. Die Müllverbrennungsanlage geht in Betrieb.
1969, 9. 12. Bremen. 500 Schüler demonstrieren für den Studenten Christoph Köhler, der wegen "Landfriedensbruchs"vor Ge-richt gestellt werden soll. Es kommt zu einem Krawall, bei dem die jungen Leute versuchen, das Haus der Bürgerschaft zu stürmen. Es gibt Verletzte, darüber hinaus entsteht Sachschaden. Der Student Köhler, der am 9. Dezember 1969 nicht vor Gericht erschien, wird daraufhin verhaftet. Das Verfahren be-ginnt am 12. Dezember 1969 und wird von weiteren gewalttätigen Demonstra-tionen begleitet, bei denen es wieder Verletzte und erheblichen Sachschaden gibt. Der von sog. "Basisgruppen" ausgerufene "Generalstreik" an Bremer Schulen, der am 13. Dezember 1969 stattfinden sollte, wird nur von etwa 400 Schülern. Sie demonstrieren nunmehr friedlich vor dem Gricht. der Student Christoph Köhler wird am 17. Dezember 1969 wegen schweren Landfriedensbruchs zu sechs Monaten Jugendhaft ohne Bewährung verurteilt
1969, 20. 12. Bremen. Gewaltätige Demonstration bremischer Schüler vor dem amerika-nischen Generalkonsulat gegen den Vietnam-Krieg.
1969, 29. 8. Bremen: Sammelrichtfest für 2.257 Wohnungen, die 1968/69 von der Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft "Neue Heimat" in Bremen errichtet wurden. Die feier findet in Kattenturm statt.
1969, 31. 8. Bremen. Die Bezirkssportanlage in Marßel ist fertig.
1969, 5. 9. Bremen. Die Belegschaft der Klöckner-hütte tritt in einen "wilden Streik". Es geht um mehr Lohn. Der Ausstand endet am 12. September 1969 mit einer Urabstimmung, in der die Belegschaft die Lohnerhöhung akzeptirt, die die Werksleitug zugestanden hat.
1969, 23. 12. Bremen. Die Müllverbrennungsanlage an der Autobahnauffahrt "Freihafen" wird in Betrieb genommen.
1969 Bremen. Kirchenzentrum Ellener Brok
1969 Bremen. Einweihung des ev. Nathan-Söderblom-Zentrums im Marßeler Feld.
1969 Bremen. Mülldeponie an der Grenze zu Walle im Blockland.
1969, 25. 11. Bremerhaven: Baubeginn für das "Deutsche Schiffahrtsmuseum" Am 6. Juni 1970 legt der Präsident des Bremer Senats, Hans Koschnick, den Grundstein des Hauptgebäudes. Eröffnung am 5. September 1975 durch Bundespräsident Walter Scheel.
1969, 10. 7.: Nordenham: Das Titanwerk auf dem Blexer Groden wird eingeweiht. (Baubeginn: 10. Juli 1968). Die Fabrik wurde in den folgenden Jahren ständig erweitert und beschäftigte 1994 425 Mitarbeiter. (Das Titanwerk sollte eigentlich in Wilhelmshaven gebaut werden, wurde aber dort vom Stadtrat abgelehnt.)
1969 und 1974-1975 Nordenham: Der ehemalige Fischereiha-fen wird zugeschüttet. Die "Midgard" erweitert so ihre Lagerfläche um 70.000 Quadratmeter.
1969, 16. 5. - 23. 10. Elsfleth. Erneuter Vorlesungsstreik aller Seefahrtsstudenten. Verlagt wird eine Änderung der "Seebetriebsordnung". Der Ausstand wird ein voller Erfolg.
1969 Wilhelmshaven: Ansiedlung von "Alu-suisse".
1969 Wilhelmshaven. Die Trümmer aus dem zweiten Weltkrieg in der Stadt sind beseitigt.
1969-1971 Wilhelmshaven. Die Außenjade wird auf 17 Meter unter Seekartennull vertieft. Damit können Schiffe bis zu 250.000 BRT den Hafen anlaufen.
1969, 7. 11. Wangerooge. Der neue Leuchtturm am Westende der Insel geht in Betrieb. Er ist 60 Meter hoch. Das Feuer ist 21 Seemeilen weit zu sehen.
1969, 31. 12. Aurich. Die "Kreisbahn Aurich" stellt den Güterverkehr auf der Schienen-strecke zwischen Aurich und Leer ein. Damit endet die Geschichte der "Kreis-bahn Wittmund-Aurich-Leer GmbH". Der Untergang vollzog sich in Raten. Bereits 1930 hatte die ursprüngliche Firma Konkurs anmelden müssen. Es wurde dann zwar eine neue Gesellschaft gegründet, die den Bahnbetrieb fortsetz-te, aber bereits am 17. Mai 1953 musste der Personenverkehr zwischen Aurich und Esens von der Schiene auf die Straße verlegt werden. Am 1. April 1956 geschah dasselbe auf der Strecke von Aurich nach Leer. Das letzte Gleisstück, das von Esens nach Bensersiel, musste am 15. April 1967 aufgegeben werden. Zuletzt blieb noch der Güterverkehr zwischen Leer und Esens, bis auch der auf die Straße verlagert wurde.

-1970-

ab 1970 Bremen. In den stadtbremischen Häfen geht der Stückgutverkehr zurück, weil nunmehr die Container vorherrschend werden.
ab 1970 Bremen. Im Ostertor- und Steintorvier-tel siedeln sich mehr und mehr Men-schen an, die sich dem "alternativen Lebensstil" verschrieben haben. Gleichzeitig entwickeln sich hier die Straßenprostitution und der Drogenhan-del.
1970, 8. 1. Bremen: Im Ortsverein Mittelhuchting wird Richard Boljahn nicht mehr zum Delegierten für den Landesparteitag und den Unterbezirksparteitag gewählt. Da-mit ist seine politische Karriere beendet. Das Parteiordnungsverfahren endet da-mit, dass ihm das Recht auf Bekleidung von Ehrenämtern nur bis zum 2. Januar 1970 abgesprochen wird.
1970, 5. 2. Bremen. Auf der AG Weser läuft der Massengut-Frachter "Tarim" (160.000 t.) vom Stapel
1970, 2. 3. Bremen. Im neuen Gymnasium in Blumenthal beginnt der Unterricht.
1970, 21. 3. Bremen. Streik und Demonstration der Huchtinger Schüler. Sie wenden sich gegen die Situation an den Schulen des Stadtteils.
1970, 31. 3. Bremen. Gründung der Wirtschafts-förderungsgesellschaft Weser-Jade, an der die Länder Bremen und Niedersach-sen beteiligt sind.
1970, 7. 4. Bremen: das neue Hallenbad "Süd" am Neustadtwall wird in Betrieb genommen.
1970, 8. 4. Bremen/Frankfurt a.M.: Der Aufsichtsrat des Norddeutschen Lloyd stimmt der Fusion der Reederei mit der HAPAG zur Hapag-Lloyd AG zu. Der Aufsichtsrat der HAPAG hat die Verschmelzung der beiden Firmen bereits gebilligt. Das neue Unternehmen hat zu diesem Zeit-punkt 114 Frachtschiffe, 4 Container-schiffe und 2 Passagierschiffe, die mit dem Schornsteinfarben der HAPAG aus-gestattet sind, jedoch unter der Flagge des Norddeutschen Lloyd fahren.
1970, 20. 4. Bremen. Auf der AG "Weser" läuft der Tanker "Esso Wilhelmshaven (127.000 BRT) vom Stapel.
1970, 24. 4. Bremen. Die Vereinigten Flugtechni-schen Werke (VFW) stellen ihren Senkrechtstarter VAK 181 B vor.
1970, 25. 4. Bremen. Unbekannte Täter versuchen. das amerikanische General-Konsulat in Bremen in Brand zu setzen. Der An-schlag misslingt.
1970, 27. 4. Bremen. Die Schüler des Wirtschafts-Gymnasiums streiken. Sie verlangen die uneingeschränkte Hochschulreife. Der Streik endet am 6. Mai 1970.
1970, 28. 4. Bremen: Demonstrationen der Studenten der Ingenieur-Akademie und der Schüler des Wirtschaftsgymnasiums in der In-nenstadt. Sie fordern mehr Geld für den Ausbau der Ingenieur-Akademie. Die Demonstrationen werden am 29. April 1970 fortgesetzt,
1970, 12. 6. Bremen. Streik der Studenten der Wirtschafts-Akademie. Es geht um die Reform der inneren Struktur des Instituts.
1970, 14. 6. Bremen: Das neue Gemeindehaus der katholischen Gemeinde "Heilige Familie" in Grohn wird eingeweiht.
1970, 20. 6. Bremen: Auflösung der Remberti-Schule.
1970, 4, 7. Bremen. Am amerikanischen Unabhän-gigkeitstag demonstrieren bremische Schüler gegen den Vietnamkrieg. Dabei kommt es Ausschreitungen vor dem Generalkonsulat der USA.
1970, 11. 7. Bremen. Etwa 50 Jungsozialisten veran-stalten ein Demonstrationsschwimmen im Grollander See, um dagegen zu pro-testieren, dass die Wasserfläche nur pri-vat genutzt werden soll.
1970, 27. 7. Bremen. Der Flughafen wird unter Poli-zeischutz gestellt, weil man Anschläge arabischer Terroristen befürchtet.
1970, 10. 8. Bremen: In der ersten integrierten Ge-samtschule Bremen an der Lissaer Stra-ße beginnt der Unterrricht.
1970, 15. 8. Bremen. Auf der AG Weser läuft der Massengutfrachter "Stadt Bremen" (72.500 BRT) vom Stapel.
1970, 17. 8. Bremen. Das Gymnasium Horn bezieht das neue Gebäude an der Ronzelen-straße.
1970, 1. 9. Bremen. Gründung der Hochschule für Wirtschaft. Seit 1982 "Fachbereich Wirtschaft" in der Hochschule Bremen. Vorläufer war die Höhere Wirtschaftsfachschule, die am 1. April 1863 gegründet wurde.
1970, 1. 9. Bremen/Hamburg. Die beiden Reederei-en Hapag und Norddeutscher Lloyd fusionieren zur Hapag-Lloyd AG und mutieren zu einem weltweit agierenden Logistik-Konzern. Damit endet die Geschichte des Norddeutschen Lloyds.
1970, 2. 10. Bremen. Warnstreiks auf der AG Weser und dem Bremer Vulkan, nachdem Ta-rifverhandlungen gescheitert sind.
1970, 8. 10. Bremen. Einstündiger Warnstreik in den loyd-Dynamo-Werken.
1970, 17. 10. Bremen. Die Rekumer Mühle wird als Museum wieder eröffnet. In ihr wird ge-zeigt, wie man früher Getreide verar-beitete.
1970, 26. 10. Bremen/Bremerhaven: Etwa 50.000 Me-taller nehmen an einem zweistündigen Warnstreik teil, nachdem auch die Schlichtungsverhandlungen zu einem neuen Lohntarif gescheitert sind. Am 28. Oktober 1970 kommt es zu einer Einigung der Tarifparteien.
1970, 30. 10. Bremen: Stapellauf des Tankers "Michael C. Lemos" (250.000 t) auf der AG Weser.
1970, 22. 12. Bremen: 400 Jugendliche demonstrieren für die Freilassung der amerikanischen Bürgerrchtlerin Angela Davis.
1970, 22. 12 Bremen. Der Bürgerverein Vegesack löst sich auf.
1970 Bremen: Hallenbad-Süd eröffnet
1970-77 Bremen. Das Demonstrativvorhaben des Bundes in Osterholz-Tenever wird realisiert. Es entstehen 2650 Wohnun-gen in Blöcken, die bis zu 21 Geschos-sen hoch sind. Seit 1989 ist man dabei, die damaligen Fehler zu korrigieren, was darauf hinausläuft, dass ein Drittel der Wohnungen wieder abgerissen weden.
1970-1975 Bremerhaven. Bau des Schiffahrtsmuse-ums. Architekt war Hans Scharoun.
1970, März Bremerhaven: Das Marschenbauernhaus im Freilichtmuseum ist wieder aufge-baut.
1970 Nordenham: Die Strandhalle (der Rest der alten Lloydhalle aus den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts) brennt ab, ebenso das Café Victoria.
1970-1972 Wilhelmshaven: Bau des City-Hauses am Rathausplatz. Am 25. Juni 1971 erhielt der Gebäude-Komplex seinen Namen. In dem Haus befinden sich ver-schiedene Büros, dann ein Laden und vor allem befand sich dort das Küstenmuseum.
1970, 6. 4. Wilhelmshaven: Gründung der "Alu-suisse Atlantik" in Wihelmshaven. Die Gesellschaft erwirbt am 29. 9. 1970 ein Gelände auf dem Rüstersieler Groden.
1970-71 Wilhelmshaven. Bau der 1250 Meter langen Niedersachsenbrücke. Sie er-möglicht es, dass hier Tanker mit einer Tragfähigkeit von 250.000 Tonnen an-legen können.

-1971-

1971, 2. 1. Bremen: Einweihung der neuen Werft Karl Sarstedt OHG, Blumenthal. Früher befand sich auf dem Platz der Betrieb Rönnebeck der Ruhrorter Schiffswerft und Maschinenfabrik.
1971, 7. 1. Bremen: Der Super-Tanker "Michael C. Lemos"(255.000 Tonnen), der auf der AG Weser gebaut wurde, wird nach Bremerhaven verholt.
1971, 13. 1. Bremen. Der Hamburger Bildhauer Klaus Luckey hat die Aussegnungspforte der Feierhalle auf dem Friedhof Huckelriede gestaltet, die an diesem Tage vorgestellt wird.
1971, 6. 2. Bremen: Etwa 1000 Lehrlinge demon-strieren in der Innenstadt. Sie kritisieren Mängel in der Ausbildung.
1971, 19. 4. Bremen: Brand im Ratskeller. Schwere Schäden.
1971, 1. 5. Bremen: Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes auf dem Domshof. es kommt zu Störungen.
1971, 7. 5. Bremen: Der Tanker "Chrysanthy M. Lemos" (124.000 BRT) läuft auf der AG Weser vom Stapel.
1971, 11. 5. Bremen: Stapellauf des Container-frachters "Act 4"(24.820 BRT) auf dem Bremer Vulkan.
1971, 14. 7. Bremen: Erster Probeflug des Düsen-flugzeugs VFW 614 der Vereinigten Flugtechnischen Werke.
1971, 21. 7. Bremen: In Lesum wird der Neubau der haupt- und Realschule "Vor dem Heisterbusch" eingeweiht.
1971, 10. 8. Bremen: Auf dem Bremer Vulkan läuft der Massengutfrachter "Budapest" (24.000 BRT) vom Stapel.
1971, 6. 9. Bremen: Das neue Schuljahr begint damit, dass die Schüler und Lehrer sechs neue Gebäude beziehen können, nämlich
  • an der Walliser Straße,
  • an der Curie-Straße,
  • an der Delfter Straße,
  • an der Lissaer Sraße,
  • an der Helsinkistraße und
  • an der Bördestraße.
Außerdem werden fünf neue Turnhallen in Betrieb genommen (an den Schulen
  • Stackkamp,
  • Sattelhof,
  • Wilhelm-Leuschner-Straße,
  • Pauls-Singer-Straße und
  • Lehmhorster Straße).
Schließlich ist der naturwissenschaft-liche Trakt des Gerhard-Rohlfs-Gymna-siums fertiggestellt.
1971, 25. 9. Bremen. Die Fußgängerbrücke zwischen Hastedt und Habenhausen ("Werder-brücke") ist fertig und kann benutzt werden.
1971, 30. 9. Bremen. Die Sielwallfähre hat ihren Betrieb eingestellt.
1971, 10. 9. Bremen: Der Senkrechtstarter der Ver-einigten Flugtechnischen Werke Fokker VAK 191 B hebt zum ersten Mal er-folgreich ab.
1971, 13. 10. Bremen: Die Hallenkran-Führer des Bremer Vulkan protestieren mit einem Protestmarsch gegen die ihrer Ansicht nach ungerechte Entlohnung. Sie wie-derholen die Demonstration am 1. November 1971
1971, 21. 10. Bremen: Etwa 1000 Arbeiter des Bremer Vulkans fordern mit einem Demonstrationszug durch Vegesack mehr Lohn.
1971, 3. 11. Bremen: Der Containerfrachter "Act 5" (24.800 BRT) läuft auf dem Bremer Vulkan vom Stapel
1971, 5. 11. Bremen: Einweihung des Zentrums der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in Huchting.
1971, 10. 11. Bremen: Die neue Schule an der Alfred-Faust-Straße in dem Stadtteil am Kattenturm wird eingeweiht.
1971, 26. 11. Bremen: In der Bremer Niederlassung der Hanomag-Henschel-Fahrzeugwerke GmbH werden 2000 Werktätige arbeits-los, weil in dem Tarifbezirk Nordwürt-temberg-Nordbaden gestreikt wird.
1971, 30. 11. Bremen: Dreistündiger Streik in der Klöckner-Hütte. Grund: Das Arbeitsamt hat für die Zeit vom 24. Dezember 1971 bis zum 2. Januar 1972 eine Arbeitsruhe genehmigt.
1971, 8. 12. Bremen: Einweihung der neuen Schule im Marßeler Feld.
1971 Bremen: Die Ostertorwache wird zum Gerhard-Marcks-Haus. Das Werk des Künstlers wurde seit 1968 durch eine Gerhard-Marcks-Stiftung betreut.
1971 Bremen: Der Zentralbereich der Universität wird fertig. Nach einem Brand wird die Mensa 1999 neu gebaut.
1971 Bremen: In der neuen Universität wird der Vorlesungsbetrieb aufgenommen. Bremen und die Firmen, die sich um sie herum gebildet haben, können heute, neben den Häfen, als das wirtschaftliche Rückgrat der Hansestadt bezeichnet werden.
1971 Bremen. Das Haus des Bremer Pres-seclubs im Schnoor ist fertig.
1971 -1972 Bremen: Die Bundesstraße 75 wird als Hochstraße gebaut.
1971 Bremen: Evangelisches Kirchenzentrum Blockdiek
1971 Schwanewede. Katholische Kirche St. Ansgar
1971, 23. 4. Bremerhaven. Der Containerhafen "Wilhelm Kaisen" wird offiziell eröff-net. Der erste Spatenstich für die völlig neue Anlage, die einer zweiten Gründung der Stadt gleichkam, fand am 10. Februar 1968 statt. Der Containerhafen musste ständig erweitert werden. So wurde eine neue Anlage am 19. August 1983 eingeweiht.
1971 Bremerhaven. Das ehemalige Büroge-bäude der Tecklenburg-Werft, das bis dahin in die Marineschule integriert war, wird abgerissen. Der Bau lässt sich sich nicht mehr erhalten, weil die Pfähle, auf denen er ruht, durchgefault sind. Damit verschwindet das letzte Andenken an die bedeutende Werft aus dem Stadtbild.
1971 Bremerhaven. Der letzte Kutter, der seine Fänge an der Geestemündung an-landet, gibt auf.
1971 Nordenham: Gegen den heftigen Wi-derstand aus der Bevölkerung wird in Nordenham zwischen Blexen und Eins-warden das Asbestos-Werk angesiedelt. Hier wird bis 1984 das höchst giftige Asbest angelandet. Bis dahin plante die Stadt Nordenham auf dem Gelände ein Schulzentrum für den Norden der Stadt und einen Freizeitpark. Beides sollte die Stadtteile Blexen und Einswarden zu einer Einheit verschmelzen. Das Vorha-ben wurde zugunsten des neuen Be-triebs aufgegeben, der sich indessen als Flop erwies. Dabei kam Einiges zusam-men:
  • Für das Unternehmen baute die Stadt einen Pier, der größer di-mensioniert war als die Firma es verlangt hatte, und der wurde im Januar 1974 durch Auskolkungen schwer beschädigt.
  • Zum andern wurde die Anwendung von Asbest bei Neubauten alsbalde verboten, eine Entwicklung, die bei der Ansiedlung des Betriebs be-reits absehbar war. Der Import des Minerals hörte also auf.
Seit 1984 nutzt die Midgard das Gelände. Der größte Privathafen der Welt kann sich seither rühmen, das größte Bau-werk der Stadt Nordenham zu besitzen, nämlich eine Halle, die 391 Meter lang, 60 Meter breit und 35 Meter hoch ist. In ihr konnten seinerzeit bis zu 250.000 Tonnen Asbesterz gelagert werden - ein Mineral, von dem eine einzige Faser von mikroskopischer Länge genügt, um beim Menschen, falls sie sich in seinem Gewebe festsetzt, einen unheilbaren Krebs auszulösen - kein Wunder, dass das Rohmateriial Angst erregte, zumal man, wenn die Frachtschiffe bei Nacht im Scheinwerferlicht ihre Ladung lösch-ten, sehen konnte, wie, ungeachtet aller Vorsichtsmaßnahmen, das Asbest frei durch die Luft wirbelte. Als dann ein Wirbelsturm am 13. November 1972 die Halle zum Teil abdeckte und darüber hinaus noch eine Stirnwand eindrückte, so dass das gefährliche Mineral für alle sichtbar im Freien lagen, erhöhte das natürlich Bedenken - kein Wunder, dass man erleichtert war, als die Firma ihre Tore schloss.
1971, 28. 1. Rodenkirchen. Der Bauer Franzius in Mittenfelde wird von Aussiedlern er-mordet, die von einem Einheimischen zu dem Verbrechen angestiftet worden waren. Der Fall führt zu einer heftigen Kontroverse, weil der Redakteur der Kreiszeitung, Klaus Dede, in einem Kommentar geschrieben hatte, dass diejenigen an dem Verbrechen schuld gewesen seien, die die späteren Täter aus der Dorfgemeinschaft ausgegrenzt hätten - eine Diskussion, die Jahre später in der ganzen Republik geführt wurde.
1971 Lemwerder. Die bisherige Gemeinde Altenesch nennt sich in "Gemeinde Lemwerder" um.
1971, 1. 8. Elsfleth. Die bisherige Staatliche Seefahrtsschule wird als Fachbereich "Seefahrt" in die Fachhochschule Oldenburg eingegliedert.
1971-1972 Wilhelmshaven: Bau der "Niedersach-sen-Brücke. Das Bauwerk wird 1264 Meter lang und hat eine 300 Meter lange Umschlagbrücke, an der Schiffe bis zu 250.000 tdw anlegen können.
1971 - 1974 Wilhelmshaven. Der Voslapper Groden wird eingedeicht. Dadurch gewinnt man 1500 Hektar für die Ansiedlung von Industrie. Von 1976 bis 1985 arbeitete hier die Mobil-Oil. 1981 wurde ein Kunststoffwerk der ICI in Betrieb ge-nommen. Bei dieser Gelegenheit wurde ein Teil der Geniusbank vernichtet, dafür entstand ein neues Freizeitgebiet am Hooksieler Binnentief.
1971, 25. 6. Wilhelmshaven. Der Neubau am Rat-hausplatz erhält den (reichlich phanta-sielosen) Namen "City-Haus". Das Gebäude wurde seit 1968 geplant. Am 27. Juni 1970 erfolgte die Grund-steinlegung und am 6. März 1972 be-zogen Dienstellen der Stadt ihre Räume. Im "City-Haus" wurde 1972 vor-übergehend unter anderem das Küs-tenmuseum mit der Sammlung untergebracht, die an Bromberg erin-nert. Am 1. Dezember 1972 begannen die Arbeiten an einem Erweiterungsbau.
1971, 1. 2. Wangerland. Die bisherigen Gemeinden Hohenkirchen, Tettens und Minsen schließen sich zur neuen Gemeinde Wangerland zusammen. Am 1. Juli 1972 kommen noch die Gemeinden Hooksiel und Waddewarden dazu.
1972 Bremen. Die Weser wird auf 10.7 Meter vertieft.
1972, 1. 2. Bremen. Auf einem Probeflug stürzt eine VFW 614 in der Nähe des Flughafens ab. Ein Mitglied der dreiköpfigen Besatzung stirbt.
1972, 2. 2. Bremen/Hamburg. 400 Mitarbeiter der Philips Electrolica demonstrieren vor dem Hauptsitz des Konzerns, um gegen Entlassungen zu protestieren. Sie haben keinen Erfolg.
1972, 4. 2. Bremen. Auf dem Waller Friedhof wird ein neues Denkmal aufgestellt, das an die Verteidiger der Bremer Räterepublik erinnern soll. Es wurde von Georg Arfmann gestaltet.
1972, 29. 2. Bremen. Die Besatzungen deutscher Seeschiffe streiken für 36 Stunden. Der Arbeitskampf führt auch in den bremi-schen Häfen zu Störungen des Verkehrs.
1972, 1. 3. Bremen. Auf dem Bremer Vulkan läuft der Containerfrachter "Bremen Expreß" (52.000 BRT) vom Stapel.
1972, 17. 3. Bremen. Die "Roland-Werft" stellt ihren Betrieb ein. Der letzte Neubau - ein Versorger für Bohrinseln mit 499 BRT - läuft erst am 17. Mai 1972 vom Stapel und wird dann woanders ausgerüstet. Das Ereignis wird auf Feh-ler der Geschäftsleitung zurückgeführt und noch nicht als Symptom der kom-menden Werftenkrise gewertet.
1972, 29. 3. Bremen. Auf der Vulkan-Werft läuft der australische Containerfrachter "Austra-lian Exporter" (24.700 BRT) vom Sta-pel.
1972, 6. 4. Bremen. Die Windmühle in Oberneuland ist wieder hergerichtet. Sie nimmt nun-mehr die Austellung "Korn und Brotim Alten Bremen"des Focke-Museums auf.
1972, 22. 4. Bremen.Einweihung des "Wilhelm-Kai-sen-Hauses" im Rhododendron-Park. Es nimmt tropische und subtropische Pflanzen auf.
1972, 26. 4. Bremen. Zweitägiger Warnstreik der Studenten an der Universität. Sie pro-testieren gegen die Einschränkung der Drittelparität in den Gremien.
1972, 27. 4. Bremen: Auf der Sportanlage Oslebs-hausen wird die neue Spielhalle einge-weiht.
1972, 1. 5. Bremen. Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes mit 10.000 Teil-nehmern
1972, 15. 5. Bremen. Vor der Bürgerschaft demon-strieren einige Hundert Schüler und Stu-denten für eine uneingeschränkte Drit-tel-Parität in der Universität Bremen.
1972, 29. 5. Bremen. Auf der AG Weser wird das Richtfest der verlängerten Alfried-Hel-ling gefeiert. Damit können auf dem Platz Tanker bis zu 400.000 t Tragfä-higkeit gebaut werden.
1972, 3. 6. Bremen. "Jesus-Marsch" durch die Innenstadt. An der Demonstration des Missionswerkes "Neues Leben" nehmen etwa 2000 Menschen teil. Das Unternehmen wurde 1954 gegründet und besteht noch heute.
1972, 4. 7. Bremen. Demonstration von etwa 600 Angehörigen und Sympathisanten linker Gruppen gegen den Krieg der USA in Vietnam.
1972, 27. 7. Bremen. Auf dem Bremer Vulkan läuft der Containerfrachter "Hongkong Ex-press" (57.600 BRT) vom Stapel.
1972 Bremen. Einweihung der Werra- und Fuldahäfen.
1972 Bremen. Weiterer Ausbau der Vahr: Hochhaus "Großer Kurfürst" mit an-schließenden Wohnanlagen.
1972 Bremen. Ev. Gemeindezentrum "Jona" in der Gartenstadt Vahr-Nord,
1972 Bremen. Anlegung des Uferparks in Woltmershausen.
1972 Bremen. Stilllegung der Straßenbahn-Linie 4 nach Horn.
1972 Bremerhaven. Die Schichauwerft und die Unterweserwerft AG fusionieren. Das Sterben der Werften an der Unterweser beginnt.
1972 Bremerhaven: Der Container-Terminal "Wilhelm Kaisen" wird in Betrieb genommen.
1972, 12. 1. Bremerhaven: Die "Bremen V" (ex "Pasteur") kehrt von ihrer letzten Kreuzfahrt zurück. Sie geht in das Eigentum einer griechischen Reederei über, weshalb die Reedereiflagge und der Namensstander eingeholt werden. In Bremerhaven bleibt die Schiffsglocke des letzten Passagierdampfers dieses Namens.
1972, 21. 4. Bremerhaven: An der Columbuskaje legt zum ersten Mal das Passagierschiff "Mikhail Lermontow" (20.000 BRT) an. Die sowjetische Reederei wird in der nächsten Zeit zum Stamm-Kunden in Bremerhaven.
1972, Mai Nordenham: Ein Schaden an den Filtern der Bleihütte verursacht ein schweres Rindersterben. Diese "Bleikatastro-phe" führt dazu, dass bis zum 17. Mai 1972 16 Rinder auf den Weiden ver-enden, 65 Tiere mussten notge-schlachtet werden. Weitere vierzig Stück erkrankten an dem Metall. Der Skandal hält Nordenham monatelang in Atem. Der Nordenhamer Ärzteverein organi-siert Reihenuntersuchungen an den Kindern in Friedrich-August-Hütte. Der Skandal wird durch eine Fachtagung am 10. Mai 1973 in der Friedeburg beendet. Besondere Verdienste erwarben sich in der Affaire die Ärzte Dr. Bauer und Dr. Schübel.
1972, 14. 1. Nordenham. Die vier alten Muffelöfen der Zinkhütte haben ausgedient und werden durch eine moderne Zink-Elektrolyse ersetzt. Auch hier tauchen Umweltprobleme auf, weil bei der Pro-duktion Jarosit anfällt, das zunächst in einer besonderen Deponie in Grebswar-den gelagert wird.
1972, 13. 11. Nordenham. Ein Wirbelsturm rast über die Stadt hinweg. Besonders peinlich ist, dass die wohlgefüllte Asbesthalle zum Teil abgedeckt wurde, so dass das gefährliche Mineral unter freiem Himmel lagerte.
1972/1973 Nordenham: In der Stadt wird ein neues Kreiskrankenhaus gebaut.
1972- 1975 Langwarden: Renovierung der St. Laurentiuskirche. Die Ostmauer wird bei dieser Gelegenheit neu aufgemauert.
1972, 10. 5. Wilhelmshaven. Die Niedersachsen-brücke geht in Betrieb.
1972, 1. 7. Wilhelmshaven: Das Dorf Fedderwarden wird nach Wilhelmshaven eingemeindet. Seit 1855 war Fedderwarden eine Ge-meinde. Im Jahre 1933 bildete der Ort zusammen mit Accum und Sillenstede die Großgemeinde Kniphausen. Im Jahre 1938 wurden große Teile der Gemar-kung Fedderwarden der Stadt Wilhelms-haven zugeschlagem, während das Dorf nunmehr mit Sengwarden vereinigt wur-de. Im Jahre 1972 wurde dann der Pro-zess mit dem Anschluss an die Nach-barstadt abgeschlossen. Weitere Verän-derungen im Jeverland: Jever vergrößert sich durch die Gemeinde Cleverns-Sandel, Sillenstede kommt zu Schortens und Neustadt-Goedens zu Sande.
1972 Wilhelmshaven: Der Hafen kann von Tankern bis zu einer Größe von 250.000 t angelaufen werden.
1972 Wittmund. Die Stadt wird durch die Gemeindereform im Lande Niedersach-sen um 13 Orte erweitert, nämlich:
  • Ardorf,
  • Asel,
  • Berdum,
  • Biersum,
  • Burhafe,
  • Buttforde,
  • Carolinensiel,
  • Eggelingen,
  • Funnix,
  • Hovel,
  • Leerhafe,
  • Uttel und
  • Witten.

-1973-

1973 Bremen/Bremerhaven: Spontane Streiks auf AG Weser. Bremer Vulkan, Schichau, Hapag-Lloyd, Seebeck und Rickmers.
1973, 15. 2. Bremen. Die Sögestraße wird für Fahr-zeuge gesperrt. Damit beginnt der Aus-bau der Fußgämgerzone in der Bremer Innenstadt. Der erste Abschnitt wird am 6. Juli 1973 eingeweiht.
1973, 13. 3. Bremen: Auf der AG Weser läuft der Tanker "Esso Singapore" (256.700 t.) vom Stapel.
1973, 19. 3. Bremen: Protest von etwa 700 Personen vor dem Dienstgebäude des Bildungsse-nators gegen den Schulverweis von Frank Jeroma und Ralph Friedrich. Am 20. März 1973 fordert die Gesamtschü-lervertretung die Rücknahme des Ver-weises und veranstaltet, als dies abge-lehnt wird, am 23. März 1973 eine Demonstration auf dem Marktplatz, an der 2700 Personen teilnehmen. Sämtli-che Forderungen werden zurückge-wiesen.
1973, 31. 3. Bremen: Der Bahnhofsbunker wird geschlossen. Das Relikt aus den Tagen des Bombenkrieges diente zuletzt als Männerwohnheit.
1973, 7. 4. Bremen/Worpswede: In der Galerie Net-zel in Worpswede wird eine Ausstellung mit Bildern eröffnet, die Heinrich Vogeler nach 1920 gemalt hat. Es handelt sich im Wesentlichen um Werke, die aus der Sowjetunion und aus der DDR ausgeliehen werden konnten.
1973, 1. 5. Bremen: Die Demonstration zum "Tag der Arbeit" muss vom DGB abgesagt werden, weil Störungen durch linksradi-kale Gruppen befürchtet werden. Die Gewerkschaft beschränkt sich auf eine Demonstration auf dem Marktplatz. Die 2000 Linksradikalen marschieren allein durch die Stadt.
1973, 8. 5. Bremen: In dem neuen Baudock des Bremer Vulkans wird der Kiel eines Tankers gestreckt, der 313.000 Tonnen wiegen soll. Am 7. Mai 1973 lieferte die Werft einen Containerfrachter mit 58.716 BRT Rauminhalt an die nieder-ländische Reederei ab.
1973, 14. 5. Bremen. Studentenstreik. Er richtet sich gegen eine Prüfungsordnung. Der Pro-test wird am 21. Mai 1973 beendet.
1973, 18. 5. Bremen: Auf den beiden großen Werften der Stadt laufen an einem Tag zwei Schiffe vom Stapel: Der Container-frachter "Sea Land Market (41.500 BRT) auf der AG Weser und der Massengut- und Ölfrachter "Merce-des" auf dem Bremer Vulkan.
1973, 19. 5. Bremen: Einweihung des katholischen Gemeinde-Zentrums bei der St.-Ma-rienkirche in Blumenthal.
1973, 25. 5. Bremen: An der Neustadt-Contrescarpe wird die Plastik "Sitzendes Paar" von Alice Peters aufgestellt.
1973, 25. 5. Bremen: Der "Bremer Vulkan" über-gibt das Containerschiff "ZIM Montreal"(24.000 t.) an die Reederei.
1973, 29. 5. Bremen. In der Innenstadt protestieren etwa 500 Studenten gegen die Erhöhung der Fahrpreise für die Straßenbahn. Die Maßnahme war vom Senat bereits am 3. April 1973 angekündigt worden und sollte am 1. Juni 1973 in Kraft treten. Tatsächlich geschieht das jedoch erst zum 13. Juni 1973. In der SPD regte sich sogleich erster Widerspruch, der sich jetzt in einer Demonstration äußert.
1973, 8. 6. Bremen. "Spontane Streiks"auf dem Bremer Vulkan, weil die Werftleitung Teuerungszulagen ablehnt. Am 14. Juni 1973 entwickelt sich daraus ein schwerer Arbeitskampf: 4000 Arbeiter der Werft marschieren in einem Demon-strationszug durch Vegesack.
1973, 14. 6. Bremen. 2000 Studenten und Schüler protestieren gegen Studien- und Prü-fungsordnungen. Sie veranstalten eine Kundgebung auf dem Markt.
1973, 20. 6. Bremen: Die Erneuerungsarbeiten an der Weserschleuse sind abgeschlossen.
1973, 25. 6. Bremen: Wilder Streik auf der Klöckner-Hütte. Er wird am 28. Juni 1973 ergeb-nislos beendet. Im Werk "Spinn-bau"der Krupp-Maschinenbau in Farge legen die Werktätigen für eine Stunde die Arbeit nieder. In beiden Fällen geht es um die Durchsetzung einer Teue-rungszulage. In der Norddeutschen Mende Rundfunk AG wird sie auch durchgesetzt.
1973, 2. 7. Bremen. Die Fernsprech-Handvermitt-lungsstelle Bremen wird aufgelöst.
1973, 6. 7. Bremen. Im Neustädter Hafen treten 250 Hafenarbeiter in einem wilden Streik. Am 9. Juli 1973 legen weitere Arbeiter der Hafenbetriebe die Arbeit nieder. Sie wollen Teuerungszulagen durchsetzen.
1973, 11. 7. Bremen. Stapellauf des Tankers "Esso Languedoc"(255.000 t.) bei der AG Weser,
1973, 12. 10. Bremen: Auf dem Bremer Vulkan läuft der Frachter OBO Duke (43.000 t.) vom Stapel.
1973, 12. 10. Bremen. Angehörige linker Gruppen zerschlagen im Rathaus Fensterschei-ben, um gegen eine Konferenz südame-rikanischer Botschafter in der Hanse-stadt zu protestieren. Die Polizei muss einschreiten.
1973, 20. 10. Bremen. Einweihung der neuen Passa-gier-Empfangsanlage im Bremer Flug-hafen.
1973, 9. 11. Bremen: Auf der AG Weser läuft der Tanker "Esso Bilbao" (255.000 t.) vom Stapel.
1973, 16. 11. Bremen: Sturmflut mit Überschwem-mungen im Bremer Norden.
1973, 2. 12. Bremen: Der Einzelhandel schränkt die Weihnachtsbeleuchtung ein, um so einen Beitrag zur Lösung der Energiekrise zu leisten.
1973, 30. 12. Bremen. Bei der "Bremer Vulkan" schwimmt in dem neuen Dock der Tanker "Lagena" (313.000 t) auf. Der traditionelle Stapellauf findet hier also nicht mehr statt. Das Schiff wird erst am 28. März 1974 getauft. Er ist der größte Tanker, der bis dahin in Deutschland gebaut wurde.
1973 Bremen: Einweihung des Roland-Zen-trums in Huchting.
1973-1990 Bremen-Vegesack: Die Innenstadt der Stadt wird saniert. Es werden weit über 100 Häuser abgerissen und durch neue ersetzt, wobei einige alte Bausubstanz verloren geht, was aber, so sagen die Experten, aus technischen wie aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu vermeiden war. Einige Stationen der Neustrukturierung der Stadt:
  • Ab 1975 Sanierung des Fährquartiers. Am 1. Mai 1979 wird vor dem "Grauen Esel" der Schlussstein der neuen Flutmauer gesetzt.
  • 1975-1985 Sanierung des Sedanplatzes. Im Jahre 1977 wird das Bürgerhaus fertig. Es erhält den Namen "Gustav Heinemann".
  • 1978 werden der Wilmannsberg und die Reeder-Bischoff-Straße saniert.
  • Am 2. 11. 1979 kann die Fußgängerzone von Vegesack eingeweiht werden.
  • 1978 wird der Hafen neu eröfnet
  • Die Neugestaltung des Bahnhofs bildet den Abschluss der Sanie-rungsarbeiten in Vegesack.
1973, 1. 6. Vegesack: 3500 Arbeiter des Bremer Vulkan demonstrieren in Vegesack. Sie fordern angesichts der Teuerung eine Lohnerhöhung, was vom Vorstand abge-lehnt wird. Daraufhin verlassen die Pro-leten ihren Arbeitsplatz unter dem Mot-to: "Komm, wir schauen mal nach, ob in Vegesack die Preise gefallen sind." Der spontane Ausstand führt zu einem innergewerkschaftlichen Konflikt. Auf dem Bremer Vulkan tritt der Betriebs-ratsvorsitzende Dieter Kirchhoff zurück, dem vorgeworfen wurde, dass er zu kompromissbereit sei. An seine Stelle tritt Fritz Bettelhäuser, der eine härtere Linie vertritt, aber bei den Wahlen 2000 von 3500 abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt. Im Jahre 1977 kehrte jedoch Dieter Kirchhoff auf seinen alten Posten zurück, woraufhin Bettelhäuser sich nicht mehr freistellen ließ. Aus der Aus-einandersetzung ging dann die "Echo-lot-Gruppe" hervor, die immerhin meh-rere kleinere Streiks organisieren konn-te (Im Jahre 1977 traten Dreher in den Ausstand, 1979 die Datentypistinnen, im Februar 1980 400 Schiffbauer, dann einen Monat später die Gerüstbauer). Im Jahre 1983 streikten die Vulkanesen zum letzten Mal, diesmal aus Solidarität mit den Kollegen der AG Weser, die (vergeblich) den Betrieb besetzt hatten. Um diese Zeit ging es nicht mehr um Lohnerhöhungen, sondern um die Ab-wehr von Entlassungen. Der Betriebsrat, an dessen Spitze seit 1981 wieder Bettelhäuser stand, versuchte, die Mög-lichkeiten, die das Betriebsverfassungs-gesetz bot, ausznutzen, scheiterte je-doch damit und verlor vor allem die Zustimmung der Kollegen: die "Echo-lot-Gruppe" verlor 1984 in den Be-triebsratswahlen die Mehrheit.
1973-1979 Bremen: Der Dom wird gründlich re-stauriert. Bei dieser Gelegenheit finden umfangreiche archäologische Untersu-chungen statt.
1973, 5. 9. Bremerhaven. Die 26 Meter lange Yacht "Grönland", das einzige Schiff der Museumsflotte, das noch in Fahrt ist, läuft in ihren neuen Heimathafen ein. Die "Grönland" wurde 1867 gebaut und 1868 von Koldewey für die erste deutsche Polar-Expedition angekauft und ausgerüstet. Das Schiff gelangte immerhin bis zur Eisgrenze nordwestlich von Spitzbergen. Es wurde 1871 von einem norwegischen Eigner erworben und überlebte zur allgemeinen Überaschung irgendwo in den Fjorden. Im Jahre 1973 konnte das Schiff dann von dem Deutschen Schiffahrtsmuseum erworben werden.
1973, 19. 11. Bremerhaven: Schwere Sturmflut. Am Jadebusen werden 5.00 m über NN gemessen.
1973-1974 Bremerhaven. Neubau der Stadthalle.
1973 Nordenham: Das Rathaus erhält einen Turm, der in seinem oberen Drittel einen Wasserspeicher enthält. Vermutlich ist das einer der letzten Wassertürme, die gebaut worden, womit gesagt ist, dass er damals bereits technisch überholt war. Er wurde bereits am 7. Januar 1983 stillgelegt.
1973/74 Weddewarden: Während der fünf Sturm-fluten dieses Winters wird das Watt vor dem Ochsenturm bei Imsum um 30 cm abgetragen. Dabei kommen zwanzig Sodbrunnen zum Vorschein. Man nimmt an, dass sie die Reste des Dorfes Lepstedt sind, das man aus alten Karten kennt, bislang aber nicht lokalisieren konnte. Wann der Ort unterging, weiß man nicht. Man nimmt an, dass es in der "Großen Mannstränke" von 1362 von der Flut verschlungen wurde.
1973 Wilhelmshaven: Bau der Raffinerie der Mobil-Oil. Das Werk nimmt am 1. September 1976 den Betrieb auf. Die Produktion wird am 31. März 1985 eingestellt.
1973 Wilhelmshaven: Die Reste des Innhauser Hafens werden zugespült. das Siel war bereits 1920/21 durch ein Pumpwerk ersetzt worden.